Schlechte Werte für den CDU-Chef Wäre Merz ein besserer Kanzler als Scholz?
30.04.2024, 14:00 Uhr Artikel anhören
30 Prozent der Unionsanhänger sagen, Friedrich Merz wäre kein besserer Kanzler als Olaf Scholz.
(Foto: IMAGO/Wolfgang Maria Weber)
Die Deutschen sind mit der Ampel unzufrieden, das zeigt das Trendbarometer Woche für Woche. Allerdings sind sie auch uneins, welche Koalition sie lieber hätten. Einen Bundeskanzler Merz hält nur eine Minderheit für besser.
Angesichts der Umfragewerte von SPD, Grünen und FDP liegt die Frage nahe, was die Deutschen von einem Bundeskanzler Friedrich Merz halten würden. Die Antwort dürfte ernüchternd sein für Merz und die Union: Die meisten glauben nicht, dass er ein besserer Kanzler wäre als Olaf Scholz: Auf die Frage, ob Merz ein besserer Bundeskanzler wäre als Scholz, antworten 57 Prozent mit nein. 35 Prozent sagen in der Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Forsa für das RTL/ntv-Trendbarometer ja.
Dass Merz ein besserer Kanzler wäre, meint eine Mehrheit der Anhänger der FDP, der AfD und der Unionsparteien - unter letzteren sind es allerdings auch nur 63 Prozent. Selbst von den Anhängern von CDU/CSU sagt ein Drittel, Merz wäre kein besserer Kanzler als Scholz.
Bei der wöchentlich erhobenen Kanzlerpräferenz steht Merz unterdessen bei 23 Prozent. Zum Vergleich: Für Scholz würden sich 17 Prozent der Deutschen entscheiden, wenn der Kanzler direkt gewählt würde. Für den grünen Wirtschaftsminister Robert Habeck ebenfalls 17 Prozent. Würden die Grünen nicht Habeck, sondern Außenministerin Annalena Baerbock ins Rennen schicken, käme Merz auf 26 Prozent.
Nur 10 Prozent wollen Neuauflage der Ampel
Etwas diffus fällt auch die Antwort auf die Frage aus, welche Parteien nach der kommenden Bundestagswahl eine Koalition bilden sollen. 21 Prozent sprechen sich für eine Koalition aus Union und SPD aus. Alle anderen theoretisch möglichen Koalitionen liegen klar dahinter: 11 Prozent würden ein Dreier-Bündnis aus CDU/CSU, SPD und FDP bevorzugen, 10 Prozent plädieren für ein schwarz-grünes Bündnis und ebenfalls 10 Prozent für die derzeitige Ampel-Koalition. Nur 4 Prozent wären für ein Jamaika-Bündnis aus Union, Grünen und FDP.
36 Prozent der Bundesbürger würden keine der genannten Koalitionen, sondern ein anderes Regierungsbündnis bevorzugen. Dies trifft insbesondere auf die Anhänger des BSW und der AfD zu.
Ähnlich uneins wie die Deutschen mit Blick auf ihre Wunsch-Koalitionen sind übrigens Merz und CSU-Chef Markus Söder beim selben Thema: Während Söder sich klar auf ein schwarz-rotes Bündnis festgelegt hat, will Merz sich die schwarz-grüne Option zumindest offenhalten - vor allem, um in etwaigen Koalitionsverhandlungen mit der SPD eine bessere Position zu haben. Favorit von beiden wäre Schwarz-Gelb. Aber dieses Bündnis ist mit aktuell insgesamt 35 Prozent weit entfernt von einer Regierungsmehrheit und wurde von Forsa daher auch nicht abgefragt.
Auffällig ist: SPD-Anhänger wünschen sich deutlich häufiger eine Koalition mit der Union (40 Prozent) als eine Fortsetzung der Ampel (25 Prozent). Grünen-Anhänger bevorzugen ähnlich häufig ein schwarz-grünes Bündnis (26 Prozent) wie sie sich für die Ampel aussprechen (22 Prozent). Von den FDP-Anhängern wünschen sich nur 4 Prozent eine Neuauflage der Ampel. Knapp ein Fünftel von ihnen hätte sogar lieber eine schwarz-rote Bundesregierung ohne FDP-Beteiligung.
Die Anhänger der Union optieren am ehesten für eine Große Koalition (35 Prozent). Jeweils 16 Prozent bevorzugen eine Koalition von CDU/CSU mit SPD und FDP oder das von Söder ausgeschlossene schwarz-grüne Bündnis.
Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland am 26. und 29. April erhoben. Datenbasis: 1007 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 3 Prozentpunkte.
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Forsa-Umfragen im Auftrag von RTL Deutschland.
Quelle: ntv.de, hvo