Ratgeber

Fusion spart Geld DAK kippt Zusatzbeitrag

(Foto: dpa)

Kurz nach der Fusion der Krankenkassen DAK und BKK Gesundheit werden die Mitglieder keine Zusatzbeiträge mehr zahlen müssen. Das ist eine Folge der schlankeren Strukturen. Durch den Zusatzbeitrag waren die Mitglieder aber auch in Scharen weggelaufen.

Millionen gesetzlich Versicherte sparen im kommenden Jahr Zusatzbeiträge: Die neue Krankenkasse DAK-Gesundheit verzichtet ab April 2012 auf den Zuschlag, teilte die DAK mit. Bisher müssen die Mitglieder von DAK und BKK Gesundheit acht Euro pro Monat zahlen. Zum 1. Januar fusionieren beide Kassen und sparen dadurch Kosten. Es sind die ersten Versicherungen mit Zusatzbeitrag, die diesen wieder kippen. Auch für 2013 gab die DAK bereits Entwarnung.

"Die Abschaffung des Zusatzbeitrags wird möglich, weil die Fusion wirtschaftliche Vorteile bringt", sagte DAK-Chef Herbert Rebscher. Thomas Bodmer, Vorstand der BKK-Gesundheit, sprach von "guten Nachrichten".

Die DAK-Gesundheit wird, wie bisher bereits die DAK allein, die drittgrößte deutsche Kasse. Sie wird 5,1 Millionen Mitglieder und rund 6,6 Millionen Versicherte haben. Der Haushalt soll rund 20 Milliarden Euro betragen. Die DAK und die BKK Gesundheit zählten zu den ersten gesetzlichen Versicherungen, die seit Anfang vergangenen Jahres einen Zusatzbeitrag von 8 Euro je Monat erheben. Seither haben sie rund eine halbe Million an Mitgliedern verloren.

Rebscher begründete die Streichung des Zusatzbeitrags auch mit effizienteren und schlankeren Strukturen. Anfang des Jahres hatte die DAK noch rund 10.700 Vollzeitstellen, zwölf Monate später sollen es noch 9900 sein. Die DAK erwarte 2011 einen Überschuss von rund 300 Millionen Euro, sagte Sprecher Jörg Bodanowitz. "Wir gehen davon aus, dass wir auch 2013 keinen Zusatzbeitrag benötigen werden."

Positiv wirke sich die gute Finanzausstattung des Gesundheitsfonds aus, erläuterte Rebscher. Nach der jüngsten Prognose des Schätzerkreises der gesetzlichen Krankenversicherung profitieren die derzeit rund 150 Kassen von der guten Arbeitsmarktlage. 2011 ist mit Beitragseinnahmen in Höhe von 183,4 Milliarden Euro zu rechnen. Das sind 1,7 Milliarden Euro mehr als noch im Januar geschätzt. Die Zuweisungen an die Kassen aus dem Fonds bleiben bei 178,9 Milliarden Euro. Die geschätzten Kassenausgaben werden mit 177,5 Milliarden geringer beziffert.

Sitz der fusionierten Kasse soll Hamburg sein. Sie unterhält bundesweit rund 850 Servicezentren. Für die Kunden der beiden Kassen entstehe durch die Fusion kein Aufwand. Zusatzbeiträge müssen derzeit über zehn Millionen Mitglieder gesetzlicher Kassen zahlen. Die Versicherungen müssen sie erheben, wenn ihnen das Geld aus dem Gesundheitsfonds nicht reicht. Seit Januar 2011 können Krankenkassen Zusatzbeiträge in unbegrenzter Höhe verlangen.

Doch lieber wechseln? Private Krankenversicherung im Vergleich

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen