Von teuer bis gebührenfrei Plastikgeld zum Aufladen
09.03.2010, 08:13 UhrKreditkarten gehören bei uns zum Alltag. Auch wenn es immer mal wieder Schlagzeilen wegen Betrügereien, Sicherheitslecks oder anderen Problemen gibt, machen sie das Leben oft einfacher und bequemer – sei es die Mietwagenbuchung, das Bezahlen auf Reisen oder das Shoppen im Internet. Doch nicht jeder bekommt die klassische Variante.

Visa-Prepaid-Karte von Payango.
Volljährige Kunden mit einer ausreichenden Bonität haben in der Regel keine Probleme eine Kreditkarte zu erhalten. Die Hausbank gibt sie als Ergänzung zum Girokonto aus – gegen Aufpreis versteht sich. Doch bei vielen Direktbanken ist sie auch gebührenfrei zu haben. Die Direktbanken bieten häufig sogar Kreditkarten an, mit denen man sich am Geldautomat weltweit kostenlos mit Bargeld versorgen kann.
Trotzdem gibt es drei größere Bevölkerungsgruppen, die beim Kreditkarteneinsatz außen vor bleiben, da sie zum Beispiel die vorausgesetzte Bonität nicht haben, nicht volljährig sind oder Vorbehalte in Sachen Kreditkartenmissbrauch haben. Für diese Zielgruppen wurde die Prepaid-Kreditkarte entwickelt.
Vom Exoten zum Normalo
Vor ein paar Jahren waren Prepaid-Kreditkarten noch Exoten. Doch inzwischen gibt es zahlreiche Angebote am Markt, die teilweise mit über 100 Euro Jahresgebühr doch recht teuer sind. Das Prinzip der Prepaid-Kreditkarte ist ganz einfach: Geld, das man ausgeben möchte, muss vorher auf dem Kartenkonto sein. Dieses funktioniert im Prinzip wie ein Girokonto, das nur auf Guthabenbasis geführt werden kann. Deshalb sind Funktionen ohne Online-Abfrage des Guthabenstandes ausgeschlossen. Dabei handelt es sich um die früher typischen "Ritsch-Ratsch"-Geräte, wo die Erhebungen der Kreditkarte in den Beleg kopiert wurden. Um Verwechslungen auszuschließen, haben Prepaid-Kreditkarten daher eine glatte Oberfläche wie EC-Karten.
Kinder und Jugendliche gehören bei den Prepaid-Kreditkarten mit zu den wichtigsten Kunden. Sie können so schon mal an eine bestimmte Bank gebunden werden und den Umgang mit der Kreditkarte lernen. Wahrscheinlich deshalb bietet die Berliner Sparkasse eine Visa-Prepaid-Karte für Kinder ab zwölf Jahren innerhalb des ebenfalls gebührenfreien Startkontos kostenlos an. Die Karte kann mit maximal 500 Euro aufgeladen werden und bleibt bis zum 21. Geburtstag kostenfrei. Sogar Bargeldverfügungen in Euro-Ländern sind damit kostenlos möglich. Wird in anderen Ländern bezahlt oder Geld abgehoben, kostet dies 1,9 Prozent vom umgesetzten oder abgehobenen Betrag. Spätestens mit 21 Jahren ist aber Schluss mit gebührenfrei. Die Karte kostet dann 36 Euro pro Jahr.
Kombination mit Girokonto für Volljährige
Wer Volljährig ist, aber wegen schlechter Bonität keine Kreditkarte bekommt oder Vorbehalte gegen die klassische Kreditkarte hat, kommt als Prepaid-Kreditkartenkunde ebenfalls in Frage. Ein gutes Angebot gibt es hier bei Wüstenrot direct. Kunden erhalten innerhalb des "Top-Giro"-Kontos, das gebührenfrei ohne Mindesteingang geführt wird, eine kostenlose Visa-Prepaid-Karte. Immerhin zwölf Mal im Jahr kann man damit weltweit kostenlos an Geldautomaten sich mit Bargeld versorgen. Jede weitere Abhebung kostet 0,99 Euro. Für Minderjährige bietet Wüstenrot direct das gleiche Konto übrigens auch an. Die Prepaid-Kreditkarte gibt es hier sogar schon für Kinder ab sieben Jahren.
Kunden mit ganz schlechter Bonität bekommen eine Prepaid-MasterCard relativ günstig bei der Valovis Commercial Bank (ehemals KarstadtQuelle-Bank). Die Jahresgebühr beträgt hier 19,90 Euro und ist nicht mit einer Girokontoeröffnung verknüpft. Geld abheben sollte man mit dieser Karte allerdings lieber nicht. Pro Verfügung am Geldautomaten werden drei Prozent des Auszahlungsbetrages, mindestens aber 5,50 Euro fällig. Für Einsätze außerhalb der Euroländer berechnet die Bank eine Gebühr in Höhe von 1,5 Prozent des Kartenumsatzes.
Prepaid-Kreditkarten im Überblick
Institut | Kartenname | Kartenpreis | Guthabens- verzinsung | Aufladelimit | Kundenalter |
Wüstenrot Bank | Visa Prepaid | kostenlos | keine | kein Limit | ab 7 Jahre |
Payback GmbH | Payback Premium auf Guthabenbasis | 25 € pro Jahr | 0,49% - 0,60% | kein Limit | ab 18. Lebensjahr |
BW Bank | BW Prepaid Visa Card Classic | 35 € pro Jahr | 1% | kein Limit | ab 18. Lebensjahr |
Landesbank Berlin | LBB VISA Card prepaid | 39 € pro Jahr | 0,5% bis 1,75% | kein Limit | ab 18. Lebensjahr |
Bank 1 Saar | VisaCard Prepaid | 30 € pro Jahr | 1% | kein Limit | ab 14 Jahre |
Berliner Sparkasse | VISA Prepaid-Karte | 0 € bis 36 € | keine | 500 € bis ohne Limit | ab 12 Jahre |
Dresdner Bank | Dresdner Prepaid-Karte | 29,90 € pro Jahr | keine | 2500 € | ab 14 Jahre |
Postbank | VisaCard Prepaid | 33 € pro Jahr | keine | kein Limit | ab 14 Jahre |
Schwäbische Bank | MyPrepaid | 43 € im 1. Jahr | keine | 300 € | eigenes Konto |
Schwäbische Bank | Major Card | 60 € im 1. Jahr | keine | 500 € | eigenes Konto |
Schwäbische Bank | Suprema Card | 79 € pro Jahr | keine | 5000 € | ab 18 Jahre |
Valovis Commercial Bank | Prepaid MasterCard Swing | 19,90 € pro Jahr | keine | kein Limit | ab 18 Jahre |
DenizBank (Wien) AG | Ladekarte (Visa) | 39 € im 1. Jahr | keine | 10.000 € | ab 14 Jahre |
Wirecard bank | Prepaid Trio | 118,80 € inkl. Girokosten | keine | kein Limit | ab 18 Jahre |
Stand: 03.02.2010, Quelle: FMH-Finanzberatung
Quelle: ntv.de