Sport

WM-Countdown (98) 7 1/2 Jobs, die Multi-Mutko nicht mehr hat

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Witali "Multi" Mutko, russischer Ex-Funktionärsengel.

(Foto: AP)

Manchmal können selbst die besten Kontakte nicht verhindern, dass man in die zweite Reihe zurücktreten muss - wenn auch nicht freiwillig. Witali Mutko, russischer Multifunktionär in Sachen Sport, Politik und Sportpolitik, weiß das.

Witali Mutko hat mal wieder ein Amt abgegeben. Das tut der Mann, der mal sowas wie das Gesicht der kommenden Fußball-WM in Russland war, inzwischen mit einer gewissen Regelmäßigkeit, wenn auch selten freiwillig. Zuletzt zwangen ihn vor allem Hinweise, dass der Spitzenpolitiker an systematischem Doping beteiligt war, zu diversen Abdankungen.

Hier also eine handliche kleine Liste der Jobs, die Mutko inzwischen nicht mehr hat. Die frühen Einträge zeigen, wo im Bereich Sport, Politik und Sportpolitik er überall schon Macht hatte - und bis heute Kontakte. Die späteren zeigen: Manchmal können selbst die besten Kontakte nicht verhindern, dass man zwischenzeitlich in die zweite Reihe zurücktreten muss.

1. Stellvertretender Bürgermeister von St. Petersburg:  Von 1992 bis 1996 hatte Mutko diese Position - zur gleichen Zeit, als sich auch Wladimir Putin in der Petersburger Politik etablierte.

Katrin Scheib I

Katrin Scheib.

(Foto: Pascal Dumont)

2. Präsident von Zenit St. Petersburg: Von 1995 bis 2003 war Mutko bei dem Club, der damals noch nicht so weit oben in der Tabelle stand wie heute. Mutkos lange Zeit als Vereinspräsident ist durchaus bemerkenswert: Sowohl sein Vorgänger als auch sein Nachfolger machten den Job nur rund zwei Jahre lang.

3. Präsident des russischen Fußballverbands: Die Ära Mutko begann beim RFS 2005, war aber Ende 2009 schon wieder vorbei. Allerdings nur vorläufig - siehe unten. Darum zählt dieser Punkt hier nur halb.

Unsere Kolumnistin

Katrin Scheib ist Journalistin, Schalke-Fan und kommt aus dem Rheinland. Als die deutsche Mannschaft 2014 in Brasilien Fußball-Weltmeister wurde, war sie gerade nach Moskau gezogen. Seitdem bloggt sie unter kscheib.de über ihren Alltag und informiert mit ihrem "Russball"-Newsletter jede Woche über den Fußball und die WM-Vorbereitungen in Russland. Und nun schreibt sie für n-tv.de den Countdown, bis das Turnier am 14. Juni beginnt.

4. Russischer Sportminister: Eingesetzt 2008 unter Putins Präsidentschafts-Auswechselspieler Dmitri Medwedew, bei Putins Rückkehr auf den Präsidentenposten dann weiterhin im Amt geblieben bis zum Jahr 2016.

5. Mitglied im Fifa-Exekutivkomitee: Seit 2009 gehörte Mutko dem Gremium an, Anfang 2017 blockierte die Fifa seinen Versuch, sich erneut in das Komitee wählen zu lassen. Grund war offenbar, dass Mutko inzwischen zum stellvertretenden russischen Ministerpräsidenten aufgestiegen war - das war selbst der Fifa zu viel Macht auf einmal.

6. Präsident des russischen Fußballverbands: Nach sechs Jahren Pause übernahm Mutko 2015 wieder die Spitze des Fußballverbandes RFS. Nachdem er wegen Doping-Vorwürfen immer weiter unter Druck geriet und das IOC ihn lebenslang sperrte, verkündete Mutko Ende 2017, er werde das Amt vorerst ruhen lassen.

7. Chef des russischen Organisationskomitees: Wenige Tage später der nächste Abgang: Das Jahr 2017 war noch nicht vorbei, da trat Mutko von seinem Amt als oberster Weltmeisterschaftsplaner zurück. Er wolle sich, sagte Mutko damals, auf seine Regierungsarbeit konzentrieren.

8. Regierungskoordinator für die WM-Organisation: Kommt das nur mir so vor, oder ist langsam der Punkt erreicht, an dem Mutkos Jobs alle gleich klingen? Gut, dass man sich diesen nicht merken muss: Anfang der Woche wurde Mutko auch hier abgelöst. Es ist damit der letzte Eintrag auf der Liste seiner Ex-Jobs. Vorerst.

Quelle: ntv.de

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