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Für Baraou geht's um WM-Gold Amateurboxer will Ansage an Merkel einlösen

"Ich werde Weltmeister", kündigte Baraou Bundeskanzlerin Merkel bei einem Besuch an.

"Ich werde Weltmeister", kündigte Baraou Bundeskanzlerin Merkel bei einem Besuch an.

(Foto: dpa)

Den deutschen Amateurboxern ist dank Shooting-Star Abass Baraou eine Medaille sicher - doch der 22-Jährige will mehr. Das einstige "Problemkind" hat Bundeskanzlerin Merkel den WM-Titel versprochen - und könnte sich bald den Traum der Profikarriere erfüllen.

Der erste Anruf gilt immer Mutti. "Nach jedem Kampf rufe ich meine Mama an", sagt Abass Baraou, damit sie wisse, dass es ihm gut geht. Baraous Sport ist schließlich nicht ungefährlich. "Früher war sie immer dagegen, dass ich boxe", sagt der 22 Jahre alte neue Shooting-Star der deutschen Amateurbox-Szene.

Auch am Freitagabend will Baraou bei seiner Mutter wieder schnell Entwarnung geben und eine schöne Geschichte erzählen, dann boxt der Weltergewichtler bei der Heim-WM in Hamburg um den Einzug ins Finale. "Ich bin noch nicht am Ende meiner Ziele", sagt Europameister Baraou. Bei seinem Gegner, dem Kubaner Roniel Iglesias, habe er auf dem Weg zu Gold "nichts Weltbewegendes" gesehen: "Machbar". Nach seiner furiosen Vorstellung im Viertelfinale gegen Tuvshinbat Byamba strotzt der Oberhausener vor Selbstvertrauen.

Schon in der Vorbereitung auf die Titelkämpfe hatte Baraou Bundeskanzlerin Angela Merkel bei ihrem Besuch im Trainingslager in Kienbaum gesagt: "Ich werde Weltmeister." Und spätestens seit seinen überzeugenden Leistungen an der Elbe ist das keine Illusion mehr. Baraou beeindruckte mit seinem typischen spektakulären Stil, er boxte immer Vollgas und schlug - wenn auch nicht immer präzise - bis zur Erschöpfung. "Mit dem Druck, den er im Ring macht, frisst er seine Gegner regelrecht auf", sagt Bundestrainer Michael Timm.

Vom "Problemkind" zum Profi?

Dass für die anderen deutschen Boxer um Goldhoffnung Artem Harutyunyan (Halbweltergewicht) spätestens in der Runde der letzten Acht Endstation war, hatte Baraou "sauer gemacht und motiviert". Bis zu seinem nächsten großen Auftritt stand für den Sportsoldaten dann zwei Tage lang Erholung auf dem Programm. "Die Pause kommt wie gerufen, ich werde Energie sammeln - damit ich noch eine Schippe drauflegen kann", sagt er. Mit seinem Vater schaute er sich Hamburg an und ging "an der Alster spazieren".

Für seine mittelfristige Zukunft hat das einstige "Problemkind", das beim Boxen Disziplin lernte, genaue Vorstellungen. Natürlich träumt er von einer Profikarriere. "Das könnte ich mir gut vorstellen", sagt Baraou, der mit seiner Art zu Boxen das Publikum mitreißt und längst in zahlreichen Promoter-Notizbüchern steht. Doch vorher will er bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio den maximalen Erfolg. Und erstmal natürlich Gold in Hamburg.

Quelle: ntv.de, Kristof Stühm, sid

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