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Djokovic, Kimmich, Irving & Co. Auch Sporthelden sind Impfskeptiker

Der Gegenwind in Australien ist zu stark für Djokovic.

Der Gegenwind in Australien ist zu stark für Djokovic.

(Foto: REUTERS)

Tennisstar Novak Djokovic wird seine Impfskepsis gerade in Australien zum Verhängnis. Die Behörden verweigern ihm die Einreise. Während die meisten Sportlerinnen und Sportler geimpft sind, gibt es überaus prominente Ausnahmen. Joshua Kimmich und Co. sorgen für heftige Diskussionen.

Tennis-Topstar Novak Djokovic kämpft nach der Stornierung seines Einreise-Visums praktisch in letzter Minute gegen seine Abschiebung aus Australien. Anwälte des Weltranglisten-Ersten gehen nun juristisch gegen die Ausweisung vor, berichtet unter anderem "The Age". Richter Anthony Kelly geht davon aus, dass Djokovic die Nacht im Quarantänehotel verbringen wird, da vor Gericht bislang kein Antrag der Anwälte eingegangen ist. Zuvor sei keine Entscheidung möglich.

Stand jetzt sitzt Djokovic in der Zwickmühle: Er dürfte bei den Australian Open spielen, da er für das Turnier eine Ausnahmegenehmigung besitzt. Doch er darf nicht einreisen, weil er ein Visum beantragt hat, das keine medizinische Befreiung in Bezug auf die Impfregelung zulässt.

Der laut australischen Grenzbehörden ungeimpfte Serbe hat die Impfdebatte im Sport neu befeuert. Leistungssportler haben für viele Menschen eine große Vorbildfunktion und stehen mit Blick auf die Corona-Pandemie besonders im Fokus. Die Entscheidungen von prominenten Spitzensportlern über Impfungen gegen das Coronavirus geraten daher schnell in den Mittelpunkt öffentlicher Debatten. Neben Djokovic haben sich in den vergangenen Monaten weitere Sportler aus unterschiedlichen Disziplinen skeptisch zu Corona-Impfungen geäußert und damit für Kontroversen gesorgt.

Joshua Kimmich: Um den Fußballprofi des FC Bayern entbrannte im vergangenen Herbst eine öffentliche Diskussion. Der 26-Jährige bestätigte im Oktober, dass er noch nicht geimpft wurde. Er hätte "persönlich noch ein paar Bedenken, gerade, was fehlende Langzeitstudien angeht". Auch andere Spieler des FC Bayern waren nicht geimpft, etwa Serge Gnabry und Jamal Musiala. Kimmich musste in der Folge mehrfach als Kontaktperson in Quarantäne, bis der Verein im November bekannt gab, dass Kimmich positiv auf das Coronavirus getestet worden sei. Aufgrund von Lungenproblemen musste der Spieler eine längere Zwangspause einlegen. Im Dezember kündigte der Nationalspieler an, sich impfen lassen zu wollen. "Generell war es für mich einfach schwierig, mit meinen Ängsten und Bedenken umzugehen, deshalb war ich auch so lange unentschlossen", erklärt er im ZDF-Interview.

Aaron Rodgers: Der US-Footballstar Aaron Rodgers hatte im vergangenen August behauptet, immunisiert zu sein - obwohl er noch gar nicht geimpft wurde. Der NFL-Quarterback der Green Bay Packers infizierte sich mit dem Coronavirus. In einer Fernsehshow gestand der Sportler später, noch keine Impfung erhalten zu haben. Aufgrund einer angeblichen Allergie auf einen Wirkstoff in den mRNA-Impfstoffen der Covid-Impfungen will sich der 38-Jährige auch zukünftig nicht impfen lassen. Rogders wirbt für alternative Heilmethoden. Kritik gab es auch, weil die Liga die Verstöße des Topstars gegen das Corona-Protokoll lange Zeit ungeahndet ließ.

Kyrie Irving: Als einer der wenigen ungeimpften NBA-Profis wurde Kyrie Irving für den Saisonbeginn von den Brooklyn Nets ausgeschlossen. Der millionenschwere Basketball-Star sollte ursprünglich erst nach einer Impfung wieder spielen dürfen. Nun aber die Wende: Der Klub holte den 29-Jährigen zurück ins Team - wohl aufgrund vieler Ausfälle anderer Spieler - nun gab es das Comeback: Beim 129:121-Auswärtssieg bei den Indiana Pacers hat Irving 22 Punkte erzielt. "Es hat sich unglaublich angefühlt", sagte der 29 Jahre alte Aufbauspieler nach der Partie über seine Rückkehr. "Das betrachte ich nicht als selbstverständlich." An Heimspielen darf Irving jedoch wegen der Corona-Regeln in New York nicht teilnehmen.

Franziska Gritsch: Die österreichische Skirennfahrerin Franziska Gritsch teilte im November über Instagram mit, dass sie sich nicht impfen lassen wolle. Damit entschied sie sich auch gegen eine Teilnahme an dem Weltcup-Rennen, das Ende November in Killington in den USA stattfand. In Europa lief es für sie in den Weltcups nur durchwachsen. In dieser Woche wurde sie nun positiv auf das Coronavirus getestet.

Quelle: ntv.de, ara/dpa

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