Sport

"Ein erster Schritt" DOSB will eigene NS-Vergangenheit aufklären

Was passierte nach 1945? Der DOSB will in seiner eigenen Geschichte nachforschen.

Was passierte nach 1945? Der DOSB will in seiner eigenen Geschichte nachforschen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Vor 80 Jahren wird das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau befreit. Das Datum nimmt der Deutsche Olympische Sportbund zum Anlass, auch die eigene NS-Vergangenheit nachzuforschen. Dabei bekommt der DOSB auch Hilfe.

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat eine umfassende Aufarbeitung der NS-Vergangenheit in den eigenen Reihen angekündigt. Am 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau erklärte der deutsche Sportdachverband, er wolle über Persönlichkeiten aufklären, die ab 1945 leitende Positionen im DOSB-Vorgängerbund, dem Deutschen Sportbund (DSB), sowie den Nationalen Olympischen Komitees (NOK) der Bundesrepublik und der DDR (ab 1951) bekleideten.

"Mit der Aufarbeitung nimmt der DOSB seine Verantwortung wahr, sich kritisch mit seiner eigenen Geschichte im Kontext der NS-Diktatur auseinanderzusetzen. Das ist ein erster, aber enorm wichtiger Schritt", sagte DOSB-Vorstandsmitglied Michaela Röhrbein in einer Mitteilung.

Es gehe "nicht nur um die Aufarbeitung der Vergangenheit, sondern auch um die Verantwortung, die wir für eine integre und demokratische Zukunft tragen - im Sport und in der Gesellschaft", führte sie aus. An dem Projekt arbeitet der DOSB gemeinsam mit der Sporthistorikerin Dr. Jutta Braun und dem Sporthistoriker Dr. Berno Bahro. Eine Monografie zu dem Thema soll 2026 erscheinen.

Zudem soll auch anderen Sportvereinen und -verbänden dabei geholfen werden, die eigene Geschichte aufzuarbeiten. Dafür gibt die Deutsche Sportjugend laut DOSB die Entwicklung einer sogenannten Aufarbeitungsordnung in Auftrag. Eine Muster-Variante werde bald allen Vereinen und Verbänden zur Verfügung gestellt. Diese solle sicherstellen, dass die Vereine auch rechtssicher arbeiteten.

Quelle: ntv.de, ses/sid

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