Fußballer erreichen Halbfinale Deutschland triumphiert über Portugal
13.08.2016, 23:59 Uhr
Matthias Ginter (r.) gratuliert Davie Selke zu dessen Tor.
(Foto: AP)
Die deutschen Fußballer stehen im Halbfinale des Olympia-Turniers. 28 Jahre nach dem Gewinn der Bronze-Medaille schafft das Team von DFB-Trainer Horst Hrubesch durch einen verdienten Triumph gegen Portugal den Sprung in die Runde der letzten Vier.
Die deutschen Fußballer sind nur noch einen Sieg von einer Medaille bei den Olympischen Spielen entfernt. 28 Jahre nach dem Bronze-Gewinn zog die Mannschaft von Trainer Horst Hrubesch in Brasilia mit einem 4:0 gegen Portugal ins Halbfinale ein. Dort geht es am Mittwoch in Sao Paulo gegen Nigeria, das Dänemark mit einem 2:0 besiegte. Serge Gnabry in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit, Weltmeister Matthias Ginter (57.), Davie Selke (75.) und Philipp Max (87.) hielten mit ihren Toren die Medaillen-Hoffnungen am Leben. Im Duell zwischen den beiden Nachwuchsteams des aktuellen Weltmeisters und des aktuellen Europameisters zeigte die DFB-Elf ihre bislang beste Turnierleistung. Zugleich nahm sie Revanche für die 0:5-Pleite gegen die Portugiesen im Halbfinale der U21-EM im tschechischen Olmütz vor etwas mehr als einem Jahr.
Trainer Horst Hrubesch schwärmte von seinen Spielern: "Egal, was nun noch passiert: Sie haben schon vorher zurückgezahlt", sagte er. Seine zusammengewürfelte Truppe steigerte sich von Spiel zu Spiel bis zu der brillanten Vorstellung gegen den U21-Vize-Europameister. "Es kommt auf die Art und Weise an, wie sie Olympia nehmen und wie sie es auf den Platz bringen", sagte der 64 Jahre alte Trainer-Oldie. "Das ist ihnen gelungen."
Vor 30.000 Zuschauern war das deutsche Team über weite Strecken dominierend. Nur in der Anfangsminute hatten die Deutschen einen Schreckmoment zu überstehen. Nach 50 Sekunden musste Kölns Torwart Timo Horn gegen Mané mit einem großartigen Reflex retten. Trainer Hrubesch setzte im Vergleich zum 10:0-Kantersieg gegen die Fidschi im Vorrunden-Finale wieder auf Selke im Sturmzentrum statt auf den Fünffach-Torschützen Nils Petersen. Ginter rückte für Max Christiansen in die Abwehrkette.
Verpasste Torchancen in Serie
Nach der Riesenchance der Portugiesen gleich zu Beginn bestimmte das DFB-Team das Geschehen. Vor allem im Mittelfeld hatte die Mannschaft ein deutliches Übergewicht. Sehr auffällig dabei Rechtsverteidiger Jeremy Toljan, der mit seinen gefährlichen Tempovorstößen viele dieser Situationen einleitete. Die Portugiesen kamen nur selten zu Kontern - spätestens am deutschen Strafraum oder im deutschen Abwehrzentrum war Endstation.
Einziges Manko der Deutschen war die Chancenverwertung. Allein der Leipziger Selke vergab fünf große Möglichkeiten. Auch Arsenal-Profi Gnabry hätte in der Anfangsphase zweimal seine Mannschaft in Führung schießen können. Kurz vor der Pause machte er es besser. Nach feinem Zuspiel des starken Julian Brandt schob er den Ball an Portugals Torwart Bruno Valera vorbei ins Tor und markierte sein sechstes Turnier-Tor. Auch in der zweiten Halbzeit änderte sich nichts an der deutschen Überlegenheit. Selbst der holprige Rasen im WM-Stadion bereitete dem DFB-Team keine Probleme. Nach dem zweiten Turnier-Treffer von Ginter per Kopf nach einem Brandt-Eckball fiel den Portugiesen nichts mehr ein.
So war es nur noch eine Frage der Zeit bis zum 3:0. Das gelang ausgerechnet Selke mit seiner sechsten Torchance. Nach seinem Treffer lief er zu Hrubesch und bedankte sich bei ihm, weil dieser ihn auf dem Spielfeld gelassen hatte. Danach verwaltete das deutsche Team den Vorsprung, ohne in Gefahr zu geraten. Am Ende durfte sich noch der eingewechselte Augsburger Max als Torschütze feiern lassen. "Wir stehen unter den letzten Vier. Das heißt, wir sind bis zum Ende dabei. Es ist toll, dass wir das mit so einer beeindruckenden Leistung geschafft haben", sagte DFB-Sportdirektor Hansi Flick. Abwehrspieler Niklas Süle sagte: "Jetzt wollen wir ins Finale, am liebsten gegen Brasilien."
Quelle: ntv.de, shu/dpa