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"Eine von uns" Ski-Legende Rosi Mittermaier ist tot

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Die zweifache Ski-Olympiasiegerin Rosi Mittermaier ist tot. Wie ihre Familie mitteilt, starb sie "nach schwerer Krankheit". Mittermaier wurde 72 Jahre alt. Die "Gold-Rosi" gehörte nicht nur wegen ihrer Erfolge über Jahrzehnte zu den populärsten Wintersportlerinnen Deutschlands.

Die deutsche Ski-Ikone Rosi Mittermaier ist tot. Dies teilte ihre Familie mit. Die frühere Skirennfahrerin und zweimalige Olympiasiegerin sei am Mittwoch "nach schwerer Krankheit im Kreise der Familie friedlich eingeschlafen". Die Mutter des früheren deutschen Ski-Stars Felix Neureuther wurde 72 Jahre alt.

Mittermaier hatte für eines der größten Feste in der deutschen Olympia-Geschichte gesorgt, als sie in Innsbruck 1976 zweimal Gold in Abfahrt und Slalom und einmal Silber im Riesentorlauf holte. "Diese einmalig emotionalen Momente fühlen sich noch heute so an, als wäre es gestern gewesen", hatte der frühere DOSB-Präsident Alfons Hörmann gesagt.

Mittermaier wurde danach regelmäßig auf Innsbruck angesprochen. Die bodenständige Oberbayerin wurde als "Gold-Rosi" bekannt und war nach Olympia quasi ein Popstar. "In meinem Elternhaus war ein ganzes Zimmer voll mit Post und Paketen. In einem Monat sind 27.000 Briefe gekommen, das hat uns der Postbote erzählt, der ist total narrisch geworden, weil er die ganze Flut rauf auf die Winklmoosalm bringen musste", erinnerte sich Mittermaier anlässlich ihres 70. Geburtstags.

Mittermaier war seit 1980 mit dem Skirennläufer Christian Neureuther verheiratet, der gemeinsame Sohn Felix trat erfolgreich in die Fußstapfen der Eltern: 2005, 2013, 2015 und 2017 holte er insgesamt fünf Weltmeisterschafts-Medaillen, gewann 13 Weltcuprennen und wurde zum erfolgreichsten deutschen Skirennfahrer der Weltcup-Geschichte.

"Eine von uns"

Rosi Mittermaier liebte das Skifahren. "Das reine Skifahren ist für mich immer noch das Schönste, was es gibt und wo mir immer das Herz aufgehen wird", sagte die Alpin-Ikone, die sich aber selbst nicht auf die Leistungssportlerin von damals reduzieren lassen wollte.

Dafür hatte sie in ihrem Leben zu viele andere Ziele erreicht. Als Werbebotschafterin etwa bereiste sie die Welt. Der Bayerische Rundfunk würdigte Mittermaier, die sich nach ihrer Karriere auf zahlreichen Feldern sozial engagierte, als "für viele immer eine von uns". Eine, die die Menschen anzog, bei der Herz und Gefühl der Taktgeber des Lebens waren. Für sie selbst und vor allem für die Menschen um sie herum."

Die Deutsche Sporthilfe schrieb in der Würdigung zu Mittermaiers Einzug in die "Hall of Fame des Deutschen Sports": "Nicht allein der sportliche Erfolg [...] stempelt sie zum Idol. Vielmehr zeichnen dafür auch das Charisma ihrer Gesamtpersönlichkeit und das von gesellschaftlichem Engagement gekennzeichnete Leben nach der Karriere verantwortlich. Mittermaier-Neureuther widmet sich intensiv dem Charity-Gedanken. Sie ist Schirmherrin der Kinder-Rheuma-Stiftung, Botschafterin des Europäischen Parlaments für Sport, Toleranz und Fairplay und engagiert sich für organtransplantierte Kinder beim Verein Kinderhilfe Organtransplantation. 2005 wurde ihr für ihr Engagement das Bundesverdienstkreuz verliehen.

(Dieser Artikel wurde am Donnerstag, 05. Januar 2023 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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