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Nächstes Fiasko für Geiger Raimund fliegt traumhaft zum größten Karriere-Erfolg

Philipp Raimund sorgte in Lake Placid für die große deutsche Skisprungshow.

Philipp Raimund sorgte in Lake Placid für die große deutsche Skisprungshow.

(Foto: AP)

Das Super-Team war die Wende: Philipp Raimund zeigt in Lake Placid eine starke Form und krönt das Wochenende zum Abschluss mit dem ersten Podestplatz in seiner Karriere. Auch Andreas Wellinger ist zufrieden. Beide andere Deutsche erleben derweil eine bittere Enttäuschung

Philipp Raimund hüpfte durch den Schnee von Lake Placid und war kaum einzufangen, seinen ersten Podestplatz im Skisprung-Weltcup feierte der extrovertierte Oberstdorfer wie einen WM-Titel: Mit seinem überraschenden zweiten Rang zum Abschluss des stressigen Nordamerika-Trips hat Raimund selbst Andreas Wellinger in den Schatten gestellt - nur Österreichs Topstar Stefan Kraft verhinderte einen deutschen Sensationssieg.

"Der zweite Platz gestern Abend im Super Team mit Andi hat mir extrem viel Aufwind gegeben", sagte Raimund, der im dritten Wettkampf binnen 26 Stunden mit einem zweiten Traumflug auf 135 Meter noch von Platz vier zur Halbzeit auf das Podium flog - ein fünfter Rang im Vorjahr in Rasnov war das bislang beste Ergebnis des passionierten Schnurrbartträgers gewesen. Mit 278,4 Punkten fehlten Raimund umgerechnet keine zwei Meter zu Kraft (281,6) und einem Überraschungssieg. Gemeinsam mit Raimund wurde der punktgleiche Vortagssieger Lovro Kos aus Slowenien ebenfalls Zweiter.

Gar nichts läuft bei Karl Geiger zusammen

"Das war richtig stark vom Philipp, besonders der zweite Sprung. Mit diesem Ergebnis können wir zufrieden weiter nach Japan fahren", sagte Bundestrainer Stefan Horngacher über den "fliegenden Schnurrbart" aus dem Allgäu, der im ersten Einzel am Samstag nur 16. geworden war. Wellinger schob sich mit einem starken zweiten Sprung noch von Platz 16 auf sechs nach vorne und vermied damit einen schmerzhaften Rückschlag im Kampf um den Gesamtweltcup. Mit seinem siebten Saisonsieg baute Kraft in der Weltcup-Wertung seine Führung aus.

Gar nichts lief am Sonntag bei Karl Geiger zusammen, der an seinem 31. Geburtstag als 37. ebenso wie Engelberg-Sieger Pius Paschke (35.) den zweiten Durchgang verpasste. "Der Sprung war nicht gut. Das ist bitter, das habe ich mir anders vorgenommen", sagte der fünfmalige Weltmeister. Geiger, Raimund und Wellinger hatten danach viele Flugstunden Zeit, um den Wettkampf zu analysieren: Nach der 6000-Kilometer-Reise von Willingen nach New York finden die nächsten der noch 14 (!) Einzelspringen bis Saisonende am kommenden Wochenende im rund 10.000 km von Lake Placid entfernten Sapporo statt. Von dort aus geht es über fast 9000 Kilometer zum Skifliegen nach Oberstdorf. Skispringen als Schwerstarbeit.

"Die Sprünge waren weder mit viel Leichtigkeit"

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Diese hatte Wellinger in Lake Placid gerade am Samstag verrichten müssen. Am Morgen war er nach seinem siebten Platz im ersten Einzelspringen nicht zufrieden gewesen. "Die Sprünge waren weder mit viel Leichtigkeit noch mit dem richtigen Rhythmus, das kann ich besser", sagte er. Weil der zur Halbzeit führende Kraft auch wegen Windpechs auf Platz 24 abrutschte, machte Wellinger noch Punkte gut.

Am Samstagabend hatte Wellinger im kräftezehrenden Super-Team-Wettkampf über drei Durchgänge mit einem fulminanten letzten Sprung auf 128,0 Meter Kraft mächtig unter Druck gesetzt. Dieser konterte mit einer Punktlandung: Letztlich lagen Wellinger und Raimund als Zweite nach sechs Sprüngen und über 700 Metern in der Luft die Winzigkeit von elf Zentimetern hinter Österreich zurück.

Quelle: ntv.de, tno/sid

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