Shiffrin liefert große Heim-Show Ski-Spagat auf "Superstar"-Piste kostet Dürr das "Stockerl"
26.11.2023, 21:23 Uhr
Lena Dürr fuhr in Killington auf Rang vier.
(Foto: dpa)
Skirennfahrerin Lena Dürr präsentiert sich in der noch jungen Alpin-Saison weiter in starker Form, verpasst den dritten Podestplatz im dritten Slalom des Winters aber knapp. Lokalmatadorin Mikaela Shiffrin feiert mit zwei Topläufen ihren 90. Weltcup-Sieg.
Lena Dürr ließ kurz den Kopf hängen. Dieser eine dicke Patzer war zu viel, das wusste die beste deutsche Slalom-Fahrerin sofort. Eine gute Minute später, als Lokalmatadorin Mikaela Shiffrin unter dem Jubel Tausender Landsleute ihren 90. (!) Weltcupsieg eingefahren hatte, hatte Dürr Gewissheit: Beim dritten Slalom der Saison verpasste sie erstmals das Podium - allerdings nur knapp.
0,19 Sekunden fehlten der 32-Jährigen in Killington im US-Bundesstaat Vermont aufs "Stockerl", auf dem neben Shiffrin Olympiasiegerin Petra Vlhova aus der Slowakei und die Schweizerin Wendy Holdener standen. "Der Schnee hat einfach keine Fehler verziehen", sagte Dürr. "Alles in allem" war sie aber "echt wieder zufrieden, auch wenn es gerade kurz weh tut".
"Coole Leistung"
Alpinchef Wolfgang Maier sprach von einer "coolen Leistung", bekannte aber, dass das Podium "drin gewesen wäre". Mit dem Saisonstart seiner Vorfahrerin sei er allerdings sehr zufrieden, "das steht völlig außer Diskussion". Die Plätze zwei und drei im finnischen Levi, jetzt Vierte in den USA - "sie hält ihr hohes Leistungsniveau und hat da weitergemacht, wo sie letzte Saison aufgehört hat", lobte Maier die WM-Dritte aus München.
Als Zweite des ersten Laufs hatte Dürr auf der "Superstar"-Piste die Top drei im Visier, als sie ins Finale ging. Dort fand sie eine unruhige Strecke vor und ließ die letzte Konsequenz vermissen. Im Zielhang musste sie beinahe in den Spagat - und das "Stockerl" war weg. Nach ihr flog Shiffrin zum sechsten Sieg beim siebten Slalom "zu Hause" unweit der Schule, die sie einst besucht hatte.
"Ich hoffe, dass es eine gute Show war"
"Ihr wart so laut - danke! Das hat meine Energie in den Beinen gehalten, das war wunderbar", rief die Skikönigin "ihrem" Publikum zu. "Es ist wunderbar, das zu schaffen. Es war so intensiv, weil ich unbedingt wollte, dass es Spaß macht zuzuschauen. Ich hoffe, dass es eine gute Show war", sagte sie - und der Applaus gab ihr recht.
Schon beim Riesenslalom am Samstag hatte Shiffrin als Dritte überzeugt. Den zweiten Sieg im zweiten Rennen des Winters von Lara Gut-Behrami konnte sie aber nicht verhindern. Dabei ist die Schweizerin "aktuell nicht die beste Lara im Riesenslalom", wie sie berichtete, "denn ich habe mit vielen Dingen mehr Mühe". Außer mit dem Gewinnen von Skirennen, wie ihr 39. Sieg bewies.
Quelle: ntv.de, tno/sid