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Sprint-Entdeckung, Team-Player Wie schlagen sich die deutschen Tour-Fahrer?

Phil Bauhaus ist eine der Entdeckungen der Tour, als Sprinter hat er nur Pech, dass auch Jasper Philipsen mitfährt.

Phil Bauhaus ist eine der Entdeckungen der Tour, als Sprinter hat er nur Pech, dass auch Jasper Philipsen mitfährt.

(Foto: picture alliance / Roth)

Die ersten zwei Tour-Wochen sind Geschichte, nur noch sechs Etappen zu absolvieren. Die deutschen Fahrer kommen dem angestrebten ersten Tageserfolg seit über zwei Jahren mehrfach nahe, zum ganz großen Wurf aber reicht es bislang nicht. Die Zwischenbilanz der sieben deutschen Profis im Feld.

Die ersten zwei Tour-Wochen sind Geschichte, nur noch sechs Etappen zu absolvieren. Die deutschen Fahrer kommen dem angestrebten ersten Tageserfolg seit über zwei Jahren mehrfach nahe, zum ganz großen Wurf aber reicht es bislang nicht. Die Zwischenbilanz der sieben deutschen Profis im Feld.

Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe):

Der Tour-Vierte von 2019 konnte seine starken Leistungen aus der ersten Tourwoche zuletzt nicht ganz konservieren, fuhr aber auch in Woche zwei recht ordentlich. "Er ist ein superguter Teamplayer und macht einen wirklich tollen Job", lobte Boras Sportlicher Leiter Rolf Aldag Buchmann. Das wohl auch sturzbedingte Abrutschen seines Kapitäns Jai Hindley auf Rang fünf der Gesamtwertung konnte der 30-Jährige aber nicht verhindern. Buchmann selbst ist 15., seine eigenen Ambitionen auf einen möglichen Etappensieg wird er wohl weiter hintanstellen müssen, solange Hindley noch um einen Podiumsplatz kämpft.

Phil Bauhaus (Bahrain Victorious):

Die große deutsche Entdeckung der Tour-Anfangsphase zeigte sich auch in der zweiten Woche in bestechender Form. Nur eine Chance bot sich den Männern mit den schnellen Beinen seit dem ersten Ruhetag - und Bauhaus nutzte sie zu seinem dritten Top-3-Platz bei der laufenden Rundfahrt. Auch wenn es zum ersehnten Etappensieg wieder nicht reichte, ist Bauhaus endgültig in der Sprinter-Elite angekommen. Den alles überragenden Jasper Philipsen zu schlagen, dürfte zwar auch bei den bis zu drei verbliebenen Massenspurt-Chancen schwierig werden. Der Traum aber lebt.

Georg Zimmermann (Intermarche-Circus-Wanty):

Der kletterstarke Allrounder schrammte sogar noch knapper an einem Etappensieg vorbei als Bauhaus. Auf dem zehnten Teilstück beeindruckte Zimmermann als Teil einer Ausreißergruppe und musste sich im Endspurt nur dem starken Spanier Pello Bilbao geschlagen geben. Dass der Traum so knapp platzte, ärgerte den 25-Jährigen aber nur kurz. "Mein Ziel ist es, in meiner Karriere eine Tour-de-France-Etappe zu gewinnen. Wenn es erst in zehn Jahren so weit ist, dann ist auch gut", sagte Zimmermann.

Nils Politt (Bora-hansgrohe):

Ähnlich wie Buchmann stellt sich Politt in diesem Jahr voll in den Dienst von Kapitän Hindley. In dieser Rolle präsentierte sich der Allrounder stark und ließ sich auch von Diskussionen um seinen bevorstehenden Abschied vom deutschen Rennstall nicht aus der Ruhe bringen. Zwischenzeitlich versuchte es der deutsche Zeitfahrmeister, der im nächsten Jahr an der Seite von Tadej Pogacar beim UAE Team Emirates fahren soll, auch mal auf eigene Faust. Der Wiederholung seines Coups von 2021 aber kam der bis dato letzte deutsche Etappensieger nicht wirklich nahe.

Simon Geschke (Cofidis):

Nach seinem wilden Ritt ins Bergtrikot, das ihm vergangenes Jahr erst kurz vor Ende der Tour wieder entrissen wurde, lässt es der Kletterspezialist diesmal deutlich ruhiger angehen. Der 37-Jährige, der wegen der Folgen einer Corona-Erkrankung nicht in Topform ins Rennen gegangen war, hat am schweren Kurs der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt zu knabbern. "Ich glaube, ich bin zu alt für die Tour", scherzte Geschke im Gespräch mit dem "Cyclingmagazine".

Nikias Arndt (Bahrain Victorious):

Bauhaus' Zimmerkollege und Kumpel ist ein wichtiger Helfer im Team Bahrain Victorious. Seine angekündigten Ambitionen, in Woche zwei auch mal auf eigene Rechnung zu fahren, konnte er nicht wirklich in die Tat umsetzen. Von Arndt war zuletzt nicht viel zu sehen, was in seiner Rolle aber nichts Negatives ist.

John Degenkolb (Team dsm-firmenich):

Der Road-Captain des DSM-Teams verlebt weiterhin eine weitgehend unspektakuläre Tour. Der 34 Jahre alte Routinier ist für seine Mannschaft unverzichtbar - die Jahre, in denen ein angriffslustiger Degenkolb um Etappensiege kämpft, sind aber vorbei.

Quelle: ntv.de, ses/sid

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