Unvorsichtiger Tour-Fan Polizei identifiziert Verantwortlichen für Massensturz
17.07.2023, 02:34 Uhr
Immer wieder während der Tour de France kommen Zuschauer den Fahrern gefährlich nah.
(Foto: REUTERS)
Nach einem Massensturz bei der Tour de France ermittelt die Polizei: Der Zuschauer, der zunächst einen wichtigen Helfer vom Mann im Gelben Trikot zu Fall gebracht haben soll, ist offenbar identifiziert. Zuletzt häuften sich derartige Zwischenfälle bei dem Rennen.
Nach dem durch einen unvorsichtigen Zuschauer ausgelösten Massensturz bei der Tour de France ermittelt einem Medienbericht zufolge die Polizei. Wie die Zeitung "Le Parisien" berichtete, hat die Gendarmerie eine Untersuchung eingeleitet - der Zuschauer ist identifiziert worden.
Die Person war auf der 15. Etappe etwa 128 Kilometer vor dem Ziel zu weit auf der Straße und streckte seinen Arm heraus. Offenbar hielt der Zuschauer ein Smartphone in der Hand. Der an der Spitze des Feldes fahrende US-Amerikaner Sepp Kuss berührte den Arm, stürzte und riss rund 20 Fahrer mit zu Boden. In den Bergen ist Kuss der wichtigste Helfer von Titelverteidiger Jonas Vingegaard.
Bei der Frankreich-Rundfahrt kommt es immer wieder zu derartigen Zwischenfällen. Der Sprinter Jordi Meeus vom deutschen Rad-Team Bora-hansgrohe hat am Mittwoch wegen eines ähnlichen Vorfalls beinahe einen Sturz auf der elften Etappe erlebt. Zuvor hatte der belgische Radprofi Steff Cras einen Zuschauer für sein Aus bei dieser Tour verantwortlich gemacht, nachdem er auf der achten Etappe gestürzt war.
Aber nicht nur Zuschauer, auch zwei Motorräder mit Kamerateams griffen zuletzt ungewollt in den Rennablauf ein: Als Gesamtzweiter Tadej Pogacar auf der 14. Etappe am Col de Joux Plane den Spitzenreiter Vingegaard attackieren wollte, musste er wenige Meter später abbremsen, weil zwei Motorräder die Straße blockierten. Die Tour-Organisation ASO sperrte beide Motorradcrews für die 15. Etappe und belegte sie zudem mit 500 Schweizer Franken (rund 515 Euro) Strafe. Pogacar spielte den Vorfall im Ziel herunter, räumte jedoch ein, unnötig Kraft verschwendet zu haben.
Quelle: ntv.de, kst/dpa