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Umjubelter Laver-Cup-Auftritt Zverev siegt mit dem Tennis-Team Europa

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(Foto: imago/Icon SMI)

Das Tennis-Team Welt ist erneut geschlagen - beim Laver Cup sichert sich Europas Auswahl erneut den Sieg. Deutschlands bester Spieler Alexander Zverev sorgt für die Entscheidung. Auch, weil Teamkollege Roger Federer ihm Mut zuspricht und Tipps gibt.

Klitschnass von der Champagnerdusche setzte Alexander Zverev zum verdienten Siegesschluck aus dem riesigen Pokal an - Teamkollege Roger Federer stützte den Kelch mit väterlicher Fürsorge. In der Nacht zum Montag hatte er mit seinem hart erkämpften Erfolg gegen den Wimbledon-Finalisten Kevin Anderson das Team Europa beim Laver Cup zum Gesamtsieg und der damit verbundenen Titelverteidigung geführt - und konnte endlich wieder jubeln. "Alle Partien waren sehr knapp an diesem Wochenende, nicht nur diese", sagte der beste deutsche Tennisprofi: "Einige Punkte hier und dort - und es hätte anders ausgehen können. Aber das Wichtigste ist, dass wir den Titel verteidigt haben."

In einer dramatischen Partie besiegte der Weltranglistenfünfte den Südafrikaner Anderson in Chicago mit 6:7 (3:7), 7:5, 10:7 und bescherte seiner Mannschaft damit den entscheidenden Punkt zum 13:8 für den Team-Erfolg. Und konnte dabei auf einen ganz besonderen Coach setzen: Federer. "Bleib einfach ruhig", riet der dem 16 Jahre jüngeren Hamburger beim Seitenwechsel und übernahm die Rolle von Teamkapitän Björn Borg: "Lass dich von Björn inspirieren, seiner Ruhe. Er ist relaxt. Bleib positiv. Gib den Leuten nicht noch einen Grund, dich nicht zu mögen."

Die Tipps fruchteten und Zverev drehte das Spiel. US-Open- und Wimbledon-Sieger Novak Djokovic musste anschließend nur noch mitfeiern: Weil Zverev die maximale Anzahl an Punkten für den Gesamtsieg erreicht hatte, fand das Abschlussmatch des Serben gegen den Australier Nick Kyrgios nicht mehr statt.

"Geht runter von mir"

Zuvor hatte der 20-malige Grand-Slam-Sieger Federer mit dem 6:7 (5:7), 7:6 (8:6), 10:7 gegen den US-Aufschlagriesen John Isner die Vorlage für den Titelgewinn gegeben. Dabei hatte der Sonntag für Zverev und den Schweizer alles andere als gut begonnen. Vor ihren Einzelpartien hatten die beiden ihr gemeinsames Doppel noch gegen Isner und Jack Sock mit 6:4, 6:7 (2:7), 9:11 verloren und waren damit gegen den Rest der Welt mit 7:8 in Rückstand geraten.

Doch das Blatt wendete sich durch den Kraftakt des 37-jährigen Federer. Als Zverev dann später mit seinem verwandelten Matchball zu Boden sank, warfen sich seine Teamkollegen auf den 21-Jährigen, dass der nach Luft japste. "Ich dachte nur: Geht runter von mir", scherzte Zverev: "Nein, es war ein unglaubliches Gefühl."

Jedes Mannschaftsmitglied des alleinigen Titelträgers Europa durfte sich über 250.000 Dollar bei dem Drei-Tages-Turnier freuen, das nach der Tennis-Legende Rod Laver benannt ist und zum zweiten Mal ausgetragen wurde. Im kommenden Jahr findet es im Schweizer Genf statt - ein Heimspiel für Mitorganisator Federer. "Wir haben einen großen Zusammenhalt, und verdammt noch mal, wir werden im nächsten Jahr gewinnen", kündigte John McEnroe, Teamkapitän der Welt-Auswahl, an.

Das Format ähnelt dem Ryder Cup im Golf - und es scheint anzukommen. 93.584 Zuschauer besuchten das Event insgesamt an den drei Tagen. "Laver Cup ist geil!!!", schrieb Real Madrids deutscher Fußball-Nationalspieler Toni Kroos auf Twitter. Und auch, wenn beim Laver Cup keine Punkte für die Weltrangliste vergeben werden, war es ein kleiner Auftrieb für den deutschen Weltklassespieler Zverev. Nach seinem lehrreichen Drittrunden-Aus bei den US Open in New York gegen Philipp Kohlschreiber Anfang September verbuchte er den ersten Turniersieg nach einem gemeinsamen Monat mit seinem neuen Trainer, der Tennis-Ikone Ivan Lendl.

Quelle: ntv.de, ara/sid/dpa

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