"Heuchler" oder Klima-Retter? Basta-Ansage für Vettel von Rennsport-Legende
06.06.2022, 16:40 Uhr
Sebastian Vettel fährt längst nicht mehr nur im Kreis.
(Foto: IMAGO/Motorsport Images)
Sebastian Vettel fährt seit 15 Jahren in der Formel 1. Dass der ehemalige Weltmeister gleichzeitig mit Aktionen neben der Strecke große Aufmerksamkeit auf sich zieht, missfällt Rallye-Legende Walter Röhrl sichtlich. Auch Vettel hat zuletzt immer wieder angedeutet, wie schwer ihm seine Rolle fällt.
Sebastian Vettel will mehr sein als ein Rennfahrer. Seit Jahren setzt sich der 34-Jährige für den Klimaschutz ein. Gleichzeitig reist der gebürtige Heppenheimer mit dem Königsklassen-Tross während der Saison um die ganze Welt. Walter Röhrl versteht nicht, wie Vettel sein Engagement für die Umwelt und seinen Job als F1-Pilot unter einen Hut bringen kann.
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"Ich habe mich mal gefragt, was mit ihm passiert ist. Aber wenn ich mich nach 15 Jahren im Motorsport besinne und jetzt der Meinung bin, dass ich ein Umweltsünder bin, dann muss ich aufhören, basta!", sagte der 75-Jährige gegenüber der "Bild am Sonntag".
Zwar merkte Röhrl an, dass Vettel als Fürsprecher für mehr Klimaschutz nicht den ganzen Fokus auf die Formel 1 verlieren würde, jedoch fehle ihm ein Teil der Motivation für das "Geschäft der Tausendstelsekunden". "Er kann schlecht jammern, dass er was für die Umwelt tun will und gleichzeitig mit der Formel 1 um die Welt fliegen. Man muss dann schon konsequent sein Leben danach richten", schlussfolgerte die deutsche Motorsport-Ikone.
Vettel übt Selbstkritik: "Ich bin kein Heiliger"
Vettel übte zuletzt Selbstkritik. "Ein Auto zu fahren, ist meine Leidenschaft, und jedes Mal, wenn ich in ein Auto steige, liebe ich es", sagte der vierfache Weltmeister in einer Talksendung der BBC: "Wenn ich aus dem Auto aussteige, denke ich natürlich auch: Ist das etwas, was wir machen sollten - um die Welt reisen und Ressourcen verschwenden". Auf die Frage der BBC-Moderatorin, ob er als Formel-1-Fahrer und Klima-Aktivist nicht ein "Heuchler" sei, antwortete Vettel klar und eindeutig: "Da haben sie recht."
"Ich bin kein Heiliger. Ich mache mir Sorgen um die Zukunft. Die Fragen um Energie und die Abhängigkeit von Energie beschäftigen mich. Wir müssen aufhören, von Energie abhängig zu sein. Und das können wir. Es gibt Lösungen dafür", sagte Vettel weiter.
Quelle: ntv.de, sue/sport.de