Formel1

Kampf um das Formel-1-Cockpit Das sind Mick Schumachers Rivalen

Macht Schwartzman seinen Teamkollegen auch im Kampf um die Formel 1 nass?

Macht Schwartzman seinen Teamkollegen auch im Kampf um die Formel 1 nass?

(Foto: imago images/ZUMA Wire)

Mick Schumacher fühlt sich bereit für die Formel 1. Doch bekommt er auch ein Cockpit? Der Sohn von Legende Michael Schumacher kann nur noch auf das Haas-Team hoffen. Und dort hat er starke Konkurrenz - aus dem eigenen Team und auch von einem erfahrenen Deutschen.

Die "Silly Season" der Formel 1 nähert sich dem Ende entgegen, nur wenige Cockpits sind noch zu vergeben. Auf die drängen neben den etablierten Fahrern vor allem die Nachwuchspiloten aus der Formel 2. Inmitten der Youngster befindet sich Mick Schumacher, der 2021 unbedingt mit Haas in der Königsklasse antreten möchte. Doch sein Nachname alleine reicht nicht für den Einstieg, er muss sich gegen starke Konkurrenz durchsetzen. Das sind die Hauptkontrahenten von Schumacher:

Robert Schwartzman

Robert Schwartzman zeigte vor allem zu Saisonbeginn, warum er 2019 Champion der Formel 3 wurde.

Robert Schwartzman zeigte vor allem zu Saisonbeginn, warum er 2019 Champion der Formel 3 wurde.

(Foto: imago images/Motorsport Images)

Die erste Referenz jedes Rennfahrers ist der eigene Teamkollege. In Schumachers Fall ist das der Russe Robert Schwartzman. Eigentlich als Rookie noch mit Welpenschutz zeigte der 20-Jährige vor allem zu Saisonbeginn, warum er 2019 Champion der Formel 3 wurde. Mit einem Jahr weniger Erfahrung fuhr Schwartzman nahezu auf dem gleichen Niveau des erfahreneren Stallgefährten im Prema-Powerteam.

Wie eng es zwischen den beiden zugeht, zeigt der Zusammenstoß im Sprintrennen des zweiten Grand Prix' von Silverstone. Seit dieser Kollision ist spätestens klar, dass die Zeiten der Nettigkeiten zwischen Mick und seinem Teamkollegen der Vergangenheit angehören. Schwartzman liegt in der Meisterschaft deutlich hinter dem Gesamtführenden Schumacher auf Platz fünf. 51 Punkte trennen die Teamkollegen - einholen kann er ihn damit wohl nur noch theoretisch. Viele sehen in dem Russen dennoch einen kommenden Weltmeister. Eine harte Nuss, die Schumacher zu knacken hat. Haas-Teamchef Günther Steiner bestätigte mehrmals, dass für sein Team auch zwei "Rookies" antreten könnten.

Callum Ilott

Ilott sollte genauso wie Schumacher auf dem Nürburgring testen.

Ilott sollte genauso wie Schumacher auf dem Nürburgring testen.

(Foto: imago images/Motorsport Images)

Wie Schwartzman ist auch Callum Ilott Teil der Ferrari Drivers Academy und fährt ebenfalls in der Formel 2. Dort liegt der Brite aktuell sogar in der Meisterschaft auf Rang zwei und ist damit Schumachers ärgster Rivale. Ein Grund, warum es für den 21-Jährigen so gut läuft, ist seine Stärke auf eine schnelle Runde: In beinahe allen Qualifyings stand Ilott in einer der ersten beiden Reihen - im so engen Feld der F2 eine sagenhafte Leistung. Damit startete der Brite stets ganz vorne und war selten in Positionskämpfe verwickelt. Dort liegen seine Schwächen, genau wie bei der eigentlichen Renngeschwindigkeit.

Am Nürburgring hätte Ilott bereits für Haas testen sollen, doch das Eifel-Wetter machte das genauso zunichte wie das Königsklassen-Debüt von Mick. Rein marketingtechnisch kann der Mann von der Insel natürlich nicht mit dem Namen Schumacher mithalten, weswegen ihm mittlerweile nur noch Außenseiterchancen auf einen Rennsitz zugesprochen werden. Die einzig verbleibende Überzeugungsarbeit muss Ilott auf der Strecke leisten: Schlägt er Schumacher im Schlussspurt der F2 und krönt sich zum Meister, bringt er Ferrari und Haas in Handlungsnot. Dafür fehlen ihm bei zwei ausstehenden Rennwochenenden lediglich 22 Punkte.

Sergio Perez und Nico Hülkenberg

Ob 2021 überhaupt ein deutscher Fahrer neben Sebastian Vettel in der F1 fährt, steht aktuell noch nicht fest. Wenn es besonders blöd kommt, nehmen sich die Deutschen als Konkurrenten sogar die Plätze weg. Möglich ist das nicht erst seit der Verkündung, dass Alfa Romeo mit seinem Fahrerduo Kimi Räikkönen/Antonio Giovinazzi weitermacht - denn so fällt ein potenzieller Bolide für einen Deutschen weg.

Hülkenberg machte wieder auf sich aufmerksam.

Hülkenberg machte wieder auf sich aufmerksam.

(Foto: imago images/HochZwei)

Zwar besitzt Partner Ferrari kein Interesse an einer Verpflichtung des 33-jährigen Nico Hülkenberg, doch das kann Haas egal sein, denn: Im Gegensatz zu Alfa haben Steiner und Co. bei der Besetzung ihrer Cockpits die freie Wahl. Um in der aktuell schwierigen Situation zumindest eine Konstante im Team zu haben, könnte die Wahl auf einen erfahreneren Piloten fallen. Dazu zählt neben Hülkenberg zweifelsohne Sergio Perez. Weil der Mexikaner bei Racing Point (dann Aston Martin) im nächsten Jahr von Sebastian Vettel abgelöst wird, sucht "Checo" nach Alternativen. Die könnte er beim amerikanischen Rennstall finden. Dann kämen beide eher als Teamkollegen beziehungsweise Lehrmeister für Schumacher infrage. Beim Mexikaner kommt noch hinzu, dass er das nötige Kleingeld parat hätte, was ihm gegenüber Hülkenberg in der aktuellen Lage einen klaren Vorteil einräumt.

Nikita Masepin

Geld regiert die Welt, das gilt in der Coronakrise mehr denn je. Gut möglich also, dass Haas einem sogenannten Bezahlfahrer die Chance auf einen Sitz in ihrem Team gibt, der dem Team finanziellen Auftrieb verleiht. Perfekt in dieses Portfolio passt das russische Nachwuchstalent Nikita Masepin. Der Russe ist Sohn des Kohle-Milliardärs Dimitri Masepin. Dieser wollte bereits 2018 das damals insolvente Force-India-Team kaufen, zog dabei aber gegen Lawrence Stroll den Kürzeren. Der Wille nach einem Investment in ein Team ist bei Masepin jedoch ungebrochen - insbesondere, wenn der Sohn als Fahrer engagiert wird.

Masepin junior weiß dabei durchaus sportlich zu überzeugen. 2018 wurde er auf Anhieb Zweiter in der GP3-Meisterschaft und in diesem Jahr kämpft er immer noch um den Titel in der Formel 2 (aktuell Rang 6). Zudem testete der 21-Jährige bereits mehrmals für Force India und griff auch schon für das Mercedes-Werksteam bei Testfahrten ins Lenkrad. Einziges Problem an einem Haas-Engagement: Es ist fraglich, wie die Zusammenarbeit des amerikanischen Teambesitzers mit dem russischen Investor funktioniert. Historisch betrachtet sind russisch-amerikanische Beziehungen eher schwierig und es ist bislang nicht klar, wie die Sponsoren auf einen Deal mit Masepin reagieren würden.

Quelle: ntv.de, tno/ara/rtl.de

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