Formel1

Mercedes auch in Japan abgehängt Heftiger Abflug sorgt für Rennabbruch vor Verstappen-Sieg

Für Daniel Ricciardo (RB) und Alexander Albon (Williams) war des Rennen nach wenigen Kurven schon wieder vorbei.

Für Daniel Ricciardo (RB) und Alexander Albon (Williams) war des Rennen nach wenigen Kurven schon wieder vorbei.

(Foto: IMAGO/Motorsport Images)

Max Verstappen rast seinem dritten Weltmeistertitel in der Formel 1 entgegen. Beim Großen Preis von Japan feiert der Red-Bull-Superstar den dritten Sieg im vierten Rennen der Saison. Für Aufsehen sorgt ein heftiger Abflug kurz nach dem Start, der Grand Prix muss neu gestartet werden.

Nach einem Blitz-Crash der Konkurrenz auf der Auftaktrunde hat Max Verstappen seine Führung in der Formel-1-Weltmeisterschaft mit einem souveränen Sieg in Suzuka ausgebaut. Unbeeindruckt von teaminternen Machtkämpfen und Wechselgerüchten setzte sich der Red-Bull-Star im dritten Jahr nacheinander beim Großen Preis von Japan durch und rast schon früh in der Saison schier unaufhaltsam seinem vierten WM-Titel entgegen. Zwei Wochen nach seinem Ausfall in Australien fuhr Verstappen einmal mehr in seiner eigenen Liga und verwies seinen Teamkollegen Sergio Perez auf Rang zwei, Dritter wurde Ferrari-Fahrer und Melbourne-Gewinner Carlos Sainz.

"Es war sehr schön, es lief alles prima - das Auto und die Strategie haben gut funktioniert", sagte Verstappen. Nach vier von 24 WM-Läufen hat er nun 77 Punkte auf seinem Konto, dahinter folgt der Mexikaner Perez (64) vor dem Monegassen Charles Leclerc (59) im Ferrari. Nach zuvor zwei Fahrten in die Punkteränge ging Nico Hülkenberg erstmals wieder leer aus. Der einzige deutsche Fahrer steuerte seinen Haas-Rennwagen auf Platz elf. Mercedes erlebte mit Lewis Hamilton (9.) und George Russell (7.) erneut keinen guten Tag.

Das Ergebnis des Großen Preises von Japan

1. Max Verstappen (Red Bull) 1:54:23,566 Stunden
2. Sergio Perez (Red Bull) +12,535 Sekunden
3. Carlos Sainz (Ferrari) +20,866
4. Charles Leclerc (Ferrari) +26,522
5. Lando Norris (McLaren) +29,700
6. Fernando Alonso (Aston Martin) +44,272
7. George Russell (Mercedes) +45,951
8. Oscar Piastri (McLaren) +47,525
9. Lewis Hamilton (Mercedes) +48,626
10. Yuki Tsunoda (Racing Bulls) +1 Runde
11. Nico Hülkenberg (Haas) +1 Runde
12. Lance Stroll (Aston Martin) +1 Runde
13. Kevin Magnussen (Haas) +1 Runde
14. Valtteri Bottas (Kick Sauber) +1 Runde
15. Esteban Ocon (Alpine) +1 Runde
16. Pierre Gasly (Alpine) +1 Runde
17. Logan Sargeant (Williams) +1 Runde

Nicht im Ziel:
Guanyu Zhou (Kick Sauber) Ausgeschieden in Runde 14
Daniel Ricciardo (Racing Bulls) Ausgeschieden in Runde 1
Alexander Albon (Williams) Ausgeschieden in Runde 1

Einige hatten im Vorfeld auf Regen gehofft, um Verstappen herausfordern zu können, aber am Sonntag schien über dem Kultkurs die Sonne - perfekte Bedingungen. Allerdings nicht für die empfindlichen Reifen, die auf dem heißen Asphalt deutlich schneller abbauten als in den kühleren Trainingssessions. Verstappen kam unter diesen Bedingungen wie gewohnt bestens zurecht, die Konkurrenz hatte letztendlich keine Chance.

Vor 102.000 Zuschauern verteidigte Verstappen souverän seinen ersten Startplatz, ehe das Rennen noch in der ersten Runde unterbrochen wurde. Daniel Ricciardo von Visa RB und Williams-Fahrer Alex Albon berührten sich nach nicht einmal einer Minute Rennzeit im Getümmel und krachten in die Streckenbegrenzung. Die Piloten stiegen zwar unverletzt aus, bis die Unfallstelle geräumt war, verging aber eine gute halbe Stunde bis zum Neustart.

Turbulente Wochen bei Red Bull und Verstappen

Auch im zweiten Versuch war Verstappen an der Spitze nicht zu überholen. 2022 hatte er erstmals auf dem Suzuka International Racing Course gewonnen und dabei auch seinen zweiten WM-Titel vorzeitig perfekt gemacht. Im vergangenen Jahr gab es den nächsten Triumph, Nummer drei folgte nun zu Beginn der japanischen Kirschblüte. Einzig Perez kam zu Beginn mit, der WM-Spitzenreiter spulte aber routiniert sein Programm ganz vorn ab.

Verstappen hat turbulente Wochen hinter sich. In seinem Rennstall tobt ein Machtkampf mit Teamchef Christian Horner im Mittelpunkt einer brisanten Affäre, in der es auch um Vorwürfe einer Mitarbeiterin wegen unangemessenen Verhaltens geht. Verstappen selbst gilt als Wunschkandidat bei Rivale Mercedes. Die Silberpfeile wollen ihn trotz eines bis 2028 laufenden Vertrags als Nachfolger von Lewis Hamilton verpflichten, der 2025 wiederum zu Ferrari geht.

Zwar versicherten Verstappen und das Team, dass er über das Jahresende hinaus bei Red Bull bleiben werde, aber erst die nächsten Monate werden zeigen, was diese Worte wirklich wert sind.

Lewis Hamilton lässt George Russell vorbei

Sportlich hat der Titelverteidiger kaum einen Grund zu wechseln, in Japan kontrollierte er in seinem überlegenen Auto das gesamte Wochenende das Geschehen. Dahinter kämpften McLaren, Ferrari und Mercedes um die Plätze. Die Silberpfeile klagten früh über einen hohen Reifenverschleiß, ehe Hamilton auf Befehl der Teamleitung seinen Stallrivalen George Russell vorbeilassen musste. Die Ferrari-Fahrer Carlos Sainz und Leclerc hielten sich hinter dem Führungsduo und wollten Druck ausüben. Vor zwei Wochen in Melbourne hatte Sainz den Verstappen-Ausfall noch zu seinem ersten Saisonsieg genutzt.

In der 17. von 53 Runden holte sich Verstappen neue Reifen, Leclerc übernahm die Führung, musste sie aber auch schnell wieder hergeben. Der Vorsprung des Führenden wuchs schnell wieder an, weil Leclerc in der 26. Runde kurz von der Strecke abkam und dann ebenfalls neue Reifen bekam. Die Ferrari hinterließen zwar einen starken Eindruck, Verstappen konnten sie aber nicht über die ganze Renndistanz gefährlich werden.

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Während an der Boxengasse vor allem an der richtigen Taktik getüftelt wurde, passierte auf der Strecke recht wenig. Verstappen spulte vorne seine Runden ab und versuchte wie alle anderen, seine Reifen so gut wie möglich zu schonen, um im entscheidenden Moment noch einmal richtig Tempo machen zu können.

Die zweiten Boxenstopps spülten währenddessen Leclerc zwischenzeitlich auf das Podium. Doch kurz vor Schluss musste er seinen Teamkollegen Sainz vorbeiziehen lassen. An der Spitze bekam Verstappen davon wenig mit, der 26-Jährige cruiste dem Sieg entgegen - und konnte sich dabei noch entspannt die japanische Kirschblüten-Pracht an der Strecke anschauen. Auch nach dem zweiten Boxenstopp blieb der Dominator an der Spitze und zog erneut recht spielerisch davon.

Quelle: ntv.de, tsi/dpa/sid

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