"Ich würde das gerne sehen" Legende rät Vettel zur Formel-1-Rente
21.10.2020, 15:21 Uhr
Ach komm, hör auf.
(Foto: REUTERS)
Ein gutes Ergebnis beim Großen Preis von Portugal? Daran glaubt Sebastian Vettel nicht. Der Ferrari-Pilot sehnt das Ende dieser Horror-Saison herbei - und hofft auf eine gute Zukunft bei Aston Martin. Wenn es nach Jackie Stewart geht, sollte Vettel indes dringend die Exit-Option ziehen.
Angenehme 20 Grad, die Sonne soll sich auch blicken lassen, und die Algarve ist ja sowieso ein Highlight - Sebastian Vettel könnte sich auf einen schönen Ausflug nach Portugal freuen. Wenn, ja wenn, in Portimao nicht auch ein Autorennen auf dem Programm stehen würde. Selbst Vettel glaubt ja nicht mehr daran, dass sein Ferrari beim Großen Preis von Portugal (Sonntag, 14.10 Uhr bei RTL und im Liveticker bei ntv.de) plötzlich konkurrenzfähig ist, alles andere als das nächste Debakel wäre eine Überraschung. Und so sehnt der 33-Jährige das Ende dieser Horror-Saison herbei und seinem Wechsel zu Aston Martin entgegen. Mit Ex-Weltmeister Jackie Stewart rät ihm jetzt aber eine Legende: Geh lieber in Rente.
"Sebastian Vettel ist ein sehr netter Gentleman. Er hat eine wundervolle Karriere gehabt, aber ich persönlich würde es gerne sehen, wenn er zurücktritt und das macht, was ich mache", sagte Stewart, der seinen guten Namen als Botschafter und Ehrengast in der Formel 1 vermarktet. Dass Vettel, der Seriensieger von einst, noch einmal an die alten Erfolge anknüpfen kann, glaubt Stewart offenbar nicht.
Auch Vettels alter Weggefährte Helmut Marko erkennt seinen ehemaligen Schützling nicht wieder, spricht von einer "großen Verunsicherung. Er macht ungewöhnlich viele Fehler, immer wieder", sagte der Red-Bull-Motorsportberater bei Sky: "Das ist nicht der Vettel, den wir aus unserer Zeit kennen. Das, was wir sehen, ist bei weitem nicht der Sebastian, der vier Titel gewonnen hat."
"Keiner verlernt, wie man schnell fährt"
Erst 17 Pünktchen hat Vettel in diesem Jahr geholt, Lewis Hamilton (Mercedes) liegt 213 (!) Zähler vor ihm, das beste Resultat ist bisher ein sechster Platz - und in Portugal dürfte es kaum besser werden. Der Ferrari ist zu schwach und Vettel wohl in Gedanken auch schon bei seinem neuen Arbeitgeber. Bei Racing Point, das nächstes Jahr den schickeren Namen Aston Martin trägt, freuen sie sich dennoch auf Vettel.
"Jeder weiß, was für ein guter Rennfahrer er ist. Keiner verlernt, wie man ein Auto schnell fährt. Du musst nur das richtige Auto und die richtigen Leute um dich herum haben, um deinen Job zu erledigen", sagte Technikchef Andy Green der "auto, motor und sport": "Da hat er offensichtlich gerade Probleme. Wir können ihm das bieten, was er braucht, um zu seiner alten Form zurückzukehren. Das ganze Team will ihn. Das wird er spüren." Ab Januar legt Vettel bei seinem neuen Arbeitgeber los, auf Ruhestand hat der Heppenheimer noch keine Lust. Und vielleicht wird Vettel "dann wieder so gut, wie er einmal war, und macht diese Fehler nicht mehr", sagte Nico Rosberg - der nach seinem WM-Titel 2016 sofort in Rente ging.
Quelle: ntv.de, Kristof Stühm, sid