Entscheidung ist gefallen Mick Schumacher steht bei Haas vor dem Aus
14.11.2022, 14:32 Uhr
Soll beim Team Haas Platz für Nico Hülkenberg machen: Mick Schumacher
(Foto: Manu Fernandez/AP/dpa)
Die monatelange Hängepartie um die Zukunft Mick Schumachers bei seinem Rennstall Haas ist beendet: Der deutsche Formel-1-Pilot wird in der kommenden Saison offenbar nicht mehr für das US-Team fahren. Seinen Platz wird wohl ein anderer Deutscher übernehmen.
Mick Schumachers Zukunft bei seinem Team Haas ist nach einer langen Hängepartie geklärt: Der deutsche Formel-1-Pilot erhält nach übereinstimmenden Medienberichtenbeim US-Team keinen neuen Vertrag. Damit scheint das zumindest vorläufige Aus des 23-Jährigen als Stammpilot in der Königsklasse besiegelt. Nach Informationen von RTL/ntv wird Schumachers Landsmann Nico Hülkenberg das freiwerdende Cockpit übernehmen. Schumachers Vertrag beim US-Team läuft aus.
Hülkenberg, der aktuell Ersatzfahrer bei Aston Martin ist, gilt schon lange als heißer Kandidat für die Nachfolge. Der Rheinländer war bis 2020 Stammfahrer in der Formel 1, in 181 Rennen sammelte er 521 Punkte, einmal stand er auf der Pole Position. In den ersten beiden Rennen der laufenden Saison hatte Hülkenberg den erkrankten Sebastian Vettel ersetzt, fuhr im Aston Martin jedoch nur auf die Plätze 12 und 17. "Erwartet die Bekanntgabe irgendwann nächste Woche", sagte Haas-Teamchef Günther Steiner in São Paulo mit Blick auf das Saisonfinale in Abu Dhabi. "Ich werde aber den Tag nicht verraten, weil dann jeder auf diesen Tag warten wird. Es wird aber nächste Woche kommen." Da hatten sich die Indizien längst verdichtet, dass sich die Wege von Haas und Schumacher trennen dürften. Zu vehement hatte Steiner ein Bekenntnis zu seinem Stammfahrer immer wieder umschifft.
Haas hatte seine Entscheidung über die Zukunft von Schumacher da schon längst getroffen. "Ja, es stimmt", antwortete Steiner beim Grand Prix in Brasilien auf die Frage, ob der Rennstall schon den Teamkollegen neben dem für 2023 gesetzten Dänen Kevin Magnussen ausgewählt habe. "Wir sind gerade dabei, die Details zu klären, wie wir das machen werden und was wir machen werden." Nach Informationen mehrerer Medien hatte Teamchef Steiner Schumacher das Ende seines Weges bei Haas im Laufe des Rennwochenendes in Brasilien verkündet. Haas hatte Schumacher zur vergangenen Saison in die Formel 1 geholt.
Wie "Bild" berichtet, habe bei der Entscheidung gegen Schumacher nun auch dessen Schadensbilanz eine Rolle gespielt: Schumacher, der in 42 Rennen nur zwölf WM-Punkte sammeln konnte, hat demnach alleine in dieser Saison an seinen Boliden Schäden in Höhe von mehr als drei Millionen Euro verursacht. Schumacher hatte nach seinem 13. Platz am Sonntag in São Paulo und einem schwierigen zweiten Jahr bei Haas eingeräumt: "Manchmal ist es dein Jahr und manchmal nicht. Ich glaube, dieses Jahr war nicht meins."
"Das dürfte der Plan B sein"
Um weiter Teil der Königsklasse bleiben zu können, muss Schumacher nun wohl einen Job als Testfahrer ergattern. Alpine und Mercedes gelten als mögliche Kandidaten. Mercedes-Sportchef Toto Wolff hatte bereits zuletzt eine Tür aufgemacht: "Ich mache kein Geheimnis daraus, dass die Familie Schumacher zu Mercedes gehört und dass wir Mick sehr schätzen." Man werde "diese Option auf jeden Fall diskutieren, wenn sie sich ergibt. Aber erste Priorität muss sein, in einem Renncockpit zu enden, weil er das kann und verdient." Alle realistischen Optionen, bei einem anderen Team als Stammfahrer unterzukommen, hatten sich für Schumacher im Laufe der letzten Wochen jedoch nach und nach zerschlagen.
Eine Minichance auf ein Stammcockpit gibt es jedoch noch: Der bei Williams gesetzte Logan Sargeant muss beim Formel-2-Finale in Abu Dhabi noch die nötigen Punkte für die F1-Superlizenz einfahren. Eigentlich Formsache, schafft der Amerikaner das aber nicht, würde sich beim britischen Traditionsteam für Schumacher ein Türchen öffnen. Williams-Boss Jost Capito hatte Schumacher Anfang Oktober in einem RTL/ntv-Interview schon einmal als "charmante" Option bezeichnet.
RTL/ntv-Formel-Reporter Felix Görner zeigte in seiner Kolumne auf sport.de eine mittelfristige Perspektive für Schumacher auf: "So ein Pausenjahr 2023 ohne Grand Prix ist dann erst einmal ein leichter Schritt zurück, kann ihm aber möglicherweise perspektivisch sehr weiterhelfen. Wenn Audi 2024 bei Sauber (Alfa Romeo) einsteigt, bietet sich dort vielleicht Schumachers Comeback-Möglichkeit. Das dürfte der Plan B Schumachers sein."
Quelle: ntv.de, ter