Formel1

"Einmalige Komplexität" Zanardi übersteht nächste schwere Kopf-OP

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(Foto: imago images/Insidefoto)

Der schwer verunglückte ehemalige Formel-1-Pilot Alessandro Zanardi liegt weiterhin schwer verletzt auf der Intensivstation. Dort bleibt er auch nach der dritten Operation, der sich der Italiener unterziehen muss. Der Fall sei "von einmaliger Komplexität", sagen die behandelnden Spezialisten.

Der mit einem Handbike schwer verunglückte Ex-Formel-1-Fahrer Alessandro Zanardi ist zum dritten Mal wegen seiner Kopfverletzungen operiert worden. Das teilte das Krankenhaus in Siena in der Toskana mit. Dorthin war der 53 Jahre alte Italiener nach seinem Unfall vom 19. Juni gebracht worden. Sein Zustand nach der OP sei weiterhin aus kardiorespiratorischer und metabolischer Sicht stabil, aus neurologischer Sicht jedoch ernst, berichteten die Ärzte.

"Die Frakturen waren komplex", erklärte Professor Paolo Gennaro. "Das bedeutet, dass wir vorsichtig vorgehen mussten. Wir haben uns computergestützte, digitale 3D-Technologien zunutze gemacht, um den Patienten zu vermessen. Dieser Fall ist von ziemlich einmaliger Komplexität, obwohl es sich um Frakturen handelt, mit denen wir hier regelmäßig zu tun haben."

Die Operation dauerte fünf Stunden und wurde von dem Zanardi betreuenden Ärzteteam geplant, um eine weitere Therapie und Behandlung zu ermöglichen. Zanardi werde weiterhin mechanisch beatmet und liegt in einem künstlichen Koma. Details zur Schwere der Verletzungen und Prognosen zur weiteren Entwicklung Zanardis werden nicht öffentlich gemacht. Weitere Mitteilungen werde es erst bei "signifikanten Entwicklungen" geben, hatten die Ärzte verkündet.

Nach der zweiten Operation Ende Juni hatte der behandelnde Arzt betont, dass Zanardis Zustand von Tag zu Tag neu bewertet werde. Der ehemalige Formel-1-Pilot hatte in der Toskana die Kontrolle über sein Handbike verloren. Zanardi war mit einem Lastwagen kollidiert. Er erlitt schwere Kopf- und Gesichtsverletzungen. Er hatte 2001 bei einem Rennen einer anderen Motorsportserie auf dem Lausitzring bei einem Unfall beide Beine verloren.

Zanardi kämpfte sich wieder zurück in den Leistungssport. Er bestritt auch Rennen in der DTM und gewann viermal Gold bei den Paralympics. Halb Italien drückt seit dem Unfall die Daumen für den "Kämpfer" Zanardi. Auch der Papst schickte gute Wünsche. Sebastian Vettels Ferrari-Team ging beim Österreich-Grand-Prix der Formel 1 am vergangenen Wochenende mit der Botschaft "#ForzaAlex" an den Start. Die Schrift war auf beiden Seiten des Überrollbügels lackiert.

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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