Fußball

RW-Essen-Fan dreht durch Böller-Eklat bei Regionalliga-Spitzenspiel

Preußen-Spieler Marvin Thiel fasst sich ans Ohr: Der Böller kam aus der Essener Fankurve.

Preußen-Spieler Marvin Thiel fasst sich ans Ohr: Der Böller kam aus der Essener Fankurve.

(Foto: imago images/Jürgen Schwarz)

Rot-Weiss Essen führt im Spitzenspiel der Regionalliga West gegen Preußen Münster. Dann fällt der Ausgleich und ein Zuschauer sorgt für einen Eklat. Ein Böllerwurf auf das Spielfeld lässt die Ersatzspieler der Gäste zusammenzucken. Für einen geht es nicht weiter. Das Spiel wird abgebrochen.

Nach einem Böllerwurf ist in der Fußball-Regionalliga West das Spitzenspiel zwischen Rot-Weiss Essen und Preußen Münster abgebrochen werden. Beim Spielstand von 1:1 flogen kurz nach dem Ausgleichstreffer der Gäste in der 72. Minute Feuerwerkskörper aus der Essener Fankurve in Richtung Spielfeld, wo sich Münsters Auswechselspieler aufhielten.

Preußen-Spieler Marvin Thiel fasste sich sofort ans Ohr. Und musste sich im Anschluss in Behandlung begeben. "Marvin Thiel erleidet ein Knalltrauma und kann nicht mehr eingesetzt werden", teilten die Münsteraner kurz darauf über Twitter mit. Schiedsrichter Christian Scherper hatte die Begegnung zu diesem Zeitpunkt bereits unterbrochen - und pfiff sie nach fast einer halben Stunde Unterbrechung nicht mehr an.

"Verletze Spieler auf unserer Seite lassen eine Fortsetzung unter regulären Bedingungen nicht zu", teilten die Münsteraner mit. Zuvor hatte der Klub geschrieben: "Wie dumm kann man sein??? Direkt hinter unseren Auswechselspielern geht ein Böller hoch... Skandalös ist das und hat in keinem Stadion der Welt etwas zu suchen! Schämt euch!".

Auch die Essener Fans zeigten sich erbost. "Wir sind Essener und ihr nicht", riefen die Zuschauer im Stadion, während die mitgereisten Anhänger von Preußen Münster in Erwartung der nun fälligen Entscheidung am Grünen Tisch "Auswärtssieg" riefen. "Wir verurteilen diesen Vorfall auf das Schärfste. Das ist nicht die Hafenstraße, das ist nicht RWE", sagte Essens Vorstandsvorsitzender Marcus Uhlig. "Das sind Szenen, die keiner will", äußerte Münsters Sportdirektor Peter Niemeyer. Wie die Begegnung gewertet wird, ist offen.

Die Essener schrieben auf Twitter: "Die Uhr wurde angehalten und es läuft Musik im Stadion. Welcher Idiot das auch immer war, hat hier keinem Anwesenden einen Gefallen getan. 1:1 - #RWESCP". Die Partien der beiden Traditionsvereine sind seit Jahren von Brisanz geprägt. Beim Hinspiel in Münster hatte es nach Spielende schwere Ausschreitungen gegeben. Beide Vereine waren nach dem Spiel zu Geldstrafen verdonnert worden. "Ich hoffe, wir erleben nicht so eine dritte Halbzeit wie in Münster", hatte Essen-Boss Uhlig vor dem Spiel gesagt.

Quelle: ntv.de, sue/dpa

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