Fußball

Klubs verdienen an EM mit Bundesliga freut sich über Ausleihgebühren

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(Foto: dpa)

Noch nie waren die Ausgleichszahlungen der Uefa an die Vereine der Spieler, die an der Fußball-Europameisterschaft teilnehmen, so hoch wie bei diesem Turnier. Allein die Bundesliga kassiert Millionen - Peanuts im Vergleich zu dem, was das Turnier einbringen soll.

Am Milliardengeschäft Europameisterschaft verdient auch die Bundesliga mit - deutlich besser als bei Fußball-Weltmeisterschaften. 150 Millionen Euro schüttet der europäische Fußballverband Uefa an Abstellungsgebühren an die Klubs aus, 60 Prozent davon für die Spieler bei der Endrunde in Frankreich (10. Juni bis 10. Juli). Bei der WM in Brasilien zahlte der Weltverband Fifa lediglich ein Drittel dieser Summe.

"Natürlich will man immer mehr. Aber die Beträge sind in den letzten Jahren gestiegen. Die Entwicklung geht in die richtige Richtung", sagte Manager Klaus Allofs vom VfL Wolfsburg. Allerdings werden die Hauptdarsteller der EM, die einen Rekordumsatz von 1,9 Milliarden Euro einspielen soll, weiter hauptsächlich von den Klubs bezahlt. "Die Zahlungen decken natürlich nicht die Gehälter ab", betonte Allofs.

Bei der Euro vor vier Jahren in Polen und der Ukraine kassierten 31 deutsche Klubs insgesamt 12,676 Millionen Euro, dem Rekordmeister Bayern München überwies die Uefa allein über 3 Millionen Euro. Auch Borussia Dortmund (1,845 Millionen Euro) und Bayer Leverkusen (etwa 1 Million Euro) erhielten siebenstellige Beträge. Insgesamt summierte sich die "Miete" für die Spieler auf 100 Millionen Euro, 40 davon wurden bereits für die Qualifikationsspiele ausgezahlt. Während der Endrunde gab es rund 5500 Euro pro Tag und Spieler.

Auch wenn die Uefa ihre Zahlungen für die 15. Auflage in Frankreich um 50 Prozent aufstockte, werden die Klubs nicht deutlich mehr Geld erhalten. Denn das Teilnehmerfeld wurde von 16 auf 24 Teams im gleichen Maße vergrößert. Damit bleibt die Abstellungsgebühr pro Tag und Spieler in etwa gleich, 40 Prozent davon werden erneut für die Qualifikationsspiele ausgezahlt.

Kleiner Posten im Uefa-Geschäft

Der FC Bayern stellt in Frankreich neun Spieler ab, einen weniger als 2012. Insgesamt sind zwischen Lens und Marseille 65 Profis aus der 1. und 2. Bundesliga im Einsatz. Gezahlt wird ab zwei Wochen vor dem ersten Spiel bis zum Tag nach dem Ausscheiden. Dass die "Miete" für die Hauptdarsteller seit ihrer Einführung 2008 von ursprünglich 43,5 Millionen Euro deutlich angestiegen ist, haben die Klubs der ECA zu verdanken.

Die Interessenvertretung der europäischen Vereine hatte mit Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge an der Spitze 2012 in der Grundsatzvereinbarung mit der Uefa nicht nur höhere Abstellungsgebühren durchgesetzt. Der Kontinentalverband schloss auch eine Versicherung ab, die im Fall einer Verletzung in einem offiziellen Länderspiel das Gehalt des Spielers bis zu 7,5 Millionen Euro jährlich übernimmt.

Die Zahlungen an die Klubs sind aber immer noch ein vergleichsweise geringer Posten im EM-Geschäft. 1,9 Milliarden Euro Umsatz erwartet die Uefa beim vierwöchigen Mega-Event in Frankreich. Das Plus soll am Ende 800 Millionen betragen. Davon profitieren in deutlich größerem Maße als die Klubs die Verbände und die Spieler selbst. 301 Millionen Euro hat die Uefa als Prämien für die teilnehmenden Nationen ausgelobt, die zu einem Großteil an die Profis weitergegeben werden. Bei der paneuropäischen EM 2020 sollen die Abstellungsgebühren, so sieht es die Vereinbarung von 2015 vor, auf mindestens 200 Millionen Euro steigen.

Quelle: ntv.de, Thomas Lipinski, sid

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