Fußball

Titelverteidiger böse überraschtWM-Debakel: Trainer zerlegt desolate DFB-Junioren

16.11.2025, 10:57 Uhr
Fussball-Junioren-U-17-WM-2025-Doha-Katar-Sechzehntelfinal-15-11
Ausgelebter DFB-Frust: Hier ärgert sich Bayern-Talent Wisdom Mike. (Foto: IMAGO/Ulmer/Teamfoto)

Die deutschen U17-Fußballer sind Titelverteidiger bei der WM und sehr ambitioniert. Doch schon im Sechzehntelfinale ist nun Schluss für das Team von Trainer Marc-Patrick Meister. Der wird nach dem Überraschungs-Knockout sehr deutlich.

Als die Mission WM-Titelverteidigung jäh gescheitert war, herrschte bei den deutschen U17-Junioren unendlich großer Frust. "Mit einem schlechten Einstieg ins Spiel und ohne Steigerung über die komplette Spielzeit hinweg gehörst du nicht zu den besten 16 Mannschaften", sagte DFB-Trainer Marc-Patrick Meister nach dem 0:1 (0:1) im Sechzehntelfinale gegen Underdog Burkina Faso bedient.

Dabei waren die deutschen Talente um den Münchner Jungstar Wisdom Mike mit großen Ambitionen nach Katar geflogen. Der WM-Titel wie vor zwei Jahren sollte es wieder sein - doch das Ende kam viel schneller als gedacht. "Auch wenn es mit etwas Glück möglich gewesen wäre, uns über das späte Abseitstor ins Elfmeterschießen zu retten, wäre dies maximal schmeichelhaft gewesen", gab Meister zu.

Nicht mal ansatzweise gefährlich

Der DFB-Coach suchte erst gar nicht nach Ausreden: "Wir haben nicht gut Fußball gespielt. Diese Feststellung ist sehr ernüchternd und enttäuschend – wir können es aber beim Namen nennen: Die Leistung hat nicht dazu gereicht, um unseren Gegner auch nur ansatzweise ernsthaft zu bedrohen. Die Folge ist unser Ausscheiden aus dem Turnier."

Der erst 15-jährige Mohamed Zongo (5.) sorgte für den Achtelfinal-Einzug der Westafrikaner, die dort am Dienstag auf Uganda treffen. Für die DFB-Auswahl endete das Länderspieljahr dagegen mit der nächsten großen Enttäuschung: Schon bei der EM im Mai war sie in der Vorrunde ausgeschieden.

Platzverweis-Challenge bleibt erfolglos

Nach dem frühen Rückstand war die deutsche Mannschaft das bessere Team gewesen, ohne jedoch wirklich zwingend zu werden. Meister nutzte eine Challenge nach einem Schlag ins Gesicht gegen den Kölner Maik Akumu, Schiedsrichter Hyun-Jae Choi aus Südkorea entschied sich nach Ansicht der TV-Bilder jedoch gegen einen Platzverweis und blieb bei der Gelben Karte (50.).

Die Trainer dürfen die Unparteiischen bei dem Turnier bei Toren, Strafstößen und Roten Karten zweimal pro Spiel dazu auffordern, ihre Entscheidungen mittels des Football Video Support am Bildschirm zu überprüfen. Ist ein Einspruch erfolgreich, gibt es eine weitere Möglichkeit dazu. Einen VAR gibt es nicht.

Ende 2023 hatte die U17 unter dem heutigen Frauen-Bundestrainer Christian Wück in einem dramatischen WM-Finale gegen Frankreich (4:3 i.E.) triumphiert. In Indonesien waren Talente wie Torwart Konstantin Heide, Finn Jeltsch, Noah Darvich, Assan Ouédraogo oder Paris Brunner dabei. Seit diesem Jahr findet die U17-WM mit 48 statt 24 Teams statt, zudem wird sie nun jährlich und bis 2029 stets in Katar ausgetragen. Das Finale steigt am 27. November - diesmal ohne die frustrierten DFB-Junioren.

Quelle: ntv.de, tno/sid

FußballDFBWeltmeisterschaftenDFB-Junioren