Fußball

Fürth gewinnt im 24. VersuchEin Norweger wird zur Bundesliga-Legende

13.12.2021, 11:37 Uhr
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Plötzlich Bundesliga-Legende: Havard Nielsen. (Foto: picture alliance / Sportfoto Zink / Melanie Zink)

Der Norweger Havard Kallevik Nielsen schreibt an diesem Wochenende Bundesliga-Geschichte. Für Fürth gelingt ihm etwas, was viele Beobachter nicht mehr für möglich gehalten haben. Mit seinem Treffer gegen Union Berlin macht er sich unsterblich.

Die Nachricht von der historischen Heldentat des Havard Kallevik Nielsen gelangte sogar bis in dessen Heimat. "Matchwinner in Deutschland - erster Saisonsieg", meldete die norwegische Nachrichtenagentur NTB am späten Sonntagnachmittag. Und hätte zwischen Tromsö und Oslo an diesem Tag nicht der letzte und dramatische Spieltag der heimischen Eliteserien stattgefunden, die Ereignisse in Deutschland wären wohl noch größer gewürdigt worden.

Zumindest im Mikrokosmos um den Fürther Ronhof hat sich Nielsen ein klein bisschen unsterblich gemacht. "Der Ball fliegt nach einer Ecke nach oben und mein Fokus war, irgendwie an den Ball zu kommen", berichtete er, und "ja", gab er zu, "es gab einen Kontakt, aber das war auch nicht zu viel. Und dann war es auch Glück, dass er dann reingeht". So viel zum Treffer in der 56. Minute beim geschichtsträchtigen 1:0 (0:0) der SpVgg Greuther Fürth gegen Union Berlin.

Es war ein Treffer der mehr als nur eine statistische Bedeutung hatte: Zum ersten Mal in der Bundesliga gelang dem Kleeblatt ein Heimsieg - im bereits 24. Versuch seit der Saison 2012/2013; aus dieser Spielzeit datiert auch der bisher letzte Sieg, errungen am 4. Mai 2013 beim VfB Stuttgart. Außerdem ist nun endlich der Bundesliga-Rekord von zwölf Niederlagen nacheinander beendet. "Wir freuen uns extrem", sagte Nielsen. Klar, was sonst?

Dass Nielsen vor seinem abgefälschten Schuss aus dem Gewühl heraus Kevin Behrens weggeschoben hatte, wollten die Berliner mit Ausnahme von Trainer Urs Fischer hernach nicht groß beklagen. Und die Fürther sowieso nicht. Zumal sie erst mal nach Luft schnappen mussten nach dem so sehr herbeigesehnten Sieg. "Wir saßen alle da und waren platt. Man braucht da erst mal Zeit, um runterzukommen", berichtete Nielsen von der Stimmung in der Kabine.

Auch Stefan Leitl, der Fürther Trainer, war kein Ausbund schierer Freude. Es habe in dieser Saison bereits viele Spiele gegeben, in der seine Mannschaft einen Sieg mehr verdient gehabt hätte als diesmal, sagte er. Daher relativiert auch der Blick auf die Tabelle so einiges - zum Relegationsplatz fehlen dem Kleeblatt zwölf Punkte. "Wir haben", betonte Leitl, "den 15. Spieltag und vier Punkte, deswegen verfalle ich nicht in Ekstase."

Quelle: ntv.de, sue/sid

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