Profi kämpfte mit dem Tod Eriksen wird nicht mehr für Inter spielen
29.10.2021, 20:26 Uhr
Christian Eriksen wird wohl nicht mehr im Trikot von Inter Mailand zu sehen sein.
(Foto: imago images/Beautiful Sports)
Christian Eriksen bricht während eines EM-Spiels zusammen, auf dem Platz kämpft der Fußballprofi um sein Leben. Später wird dem Dänen ein Defibrillator eingesetzt. Der sorgt dafür, dass der Däne sein Leben ohne Sorge weiterleben kann, beeinflusst aber auch dessen Karriere.
Nach der Implantierung eines Defibrillators wird der dänische Fußball-Nationalspieler Christian Eriksen von Inter Mailand wohl nicht weiter in der ersten italienischen Liga spielen können. Mehrere Medien zitierten aus einem Dokument des amtierenden Serie-A-Meisters. Darin heiße es, Italiens Gesundheitsbehörden hätten dem 29-Jährigen die sportliche Aktivität in der laufenden Saison untersagt. Der Däne könnte jedoch im Ausland für den Sport zugelassen werden. Ein Inter-Sprecher bestätigte auf Nachfrage, dass die betreffende Passage in einem Finanzierungsdokument der Aktiengesellschaft stehe.
Inter erwartet auch eine Entschädigung von der UEFA, da Eriksen während des Eröffnungsspiels der Fußball-Europameisterschaft am 12. Juni gegen Finnland auf dem Rasen zusammengebrochen war und wiederbelebt werden musste. In der Folge setzten ihm Ärzte einen Defibrillator ein. Dieser erkennt Herzrhythmusstörungen und löst im Notfall Schocks aus.
"Obwohl der derzeitige Zustand des Spielers nicht den Anforderungen für das Erreichen der Sporttauglichkeit in Italien entspricht, könnte das Gleiche stattdessen in anderen Ländern erreicht werden, wo der Spieler die sportliche Aktivität wieder aufnehmen könnte" erklärte Inter in seinem Statement. Der Verein teilte mit, dass sie den Dänen jederzeit ziehen lassen würden, wenn Eriksen andernorts weiter Fußball spielen kann. Eriksen selbst hatte sich im August bei Inter Mailand zurückgemeldet, "in hervorragender körperlicher und geistiger Verfassung", wie die Italiener damals mitteilten. Eine Ausnahmegenehmigung wird es für Eriksen aber dennoch nicht geben.
Eine Fortsetzung der Karriere ist aus medizinischer Sicht möglich. Professor Ingo Froböse von der Sporthochschule in Köln erklärte gegenüber ntv.de: "Er wird keine Schäden davontragen - zumindest keine körperlichen. Er war ja nach dem Vorfall relativ schnell wieder ansprechbar. Somit könnte er als Profifußballer weitermachen. Ob er das auch will, da bin ich mir nicht so sicher. Denn so ein lebensbedrohliches Ereignis hinterlässt Spuren in der Psyche."
Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass der Däne seine Karriere nun bei Ajax Amsterdam fortsetzen könnte. Dort spielt mit Daley Blind ein Spieler, dem 2019 nach einer verschleppten Herzmuskelentzündung ebenfalls ein Defibrillator eingesetzt worden war. Seit seiner Rückkehr im Februar 2020 gehört Blind in Amsterdam wieder zu den Leistungsträgern der Niederländer. Bei der EM 2021 lief er auch im Nationalteam auf. Eriksen startete in Amsterdam einst seine Profikarriere, spielte von 2010 bis 2013 für die Profis, ehe er zu Tottenham Hotspur wechselte.
Quelle: ntv.de, ter/dpa