Fußball

"Normal kommt das nicht vor" Tuchel bittet Müller & Co. ausdrücklich um Verzeihung

Die Ersatzbank des FC Bayern beim Auswärtssieg in Köln.

Die Ersatzbank des FC Bayern beim Auswärtssieg in Köln.

(Foto: IMAGO/Eibner)

Erstmals seit 2010 beendet der FC Bayern ein Bundesliga-Spiel mit den 11 Fußballern, die auch beim Anpfiff auf dem Platz stehen. Trainer Thomas Tuchel versucht sich anschließend an einer Erklärung und Entschuldigung - und kritisiert zugleich die hohe Belastung seiner Mannschaft.

Trotz der Belastungen seiner Fußball-Nationalspieler hat Trainer Thomas Tuchel beim 1:0-Sieg von Bayern München beim 1. FC Köln auf jegliche Auswechslungen verzichtet - als erster Coach der Bundesliga-Saison. "Die Spielkontrolle war so hoch, der Spielstand so knapp", sagte Tuchel: "Ich wollte die Dominanz nicht unterbrechen, den Rhythmus nicht unterbrechen." Er sei mit allen Spielern "sehr zufrieden gewesen", ergänzte Tuchel: "Weil keiner angezeigt hat, dass er raus muss, habe ich es dabei belassen."

Erstmals seit Dezember 2010, als die Münchner unter Louis van Gaal 3:0 beim FC St. Pauli gewannen, spielte der deutsche Fußball-Rekordmeister nach Angaben des Daten-Anbieters Opta in der Bundesliga wieder mit seiner Startelf durch. "Ich habe es nicht gefühlt heute. Wir waren so gut im Spiel, haben es komplett kontrolliert", erklärte Tuchel seine ungewöhnliche Maßnahme. Nach dem Spiel entschuldigte er sich dafür: "Ich habe den Jungs gesagt: Normalerweise kommt das nicht vor. Sie sollen es mir nicht übelnehmen."

Dabei hatte der Coach zuvor angesichts der Länderspielreisen, von denen mancher Bayern-Profi erst am Donnerstag zurückgekommen war, vor der Partie am Freitagabend noch spöttisch von einem "glorreichen Spielplan" und einer "sensationellen Ansetzung" gesprochen. Letztlich aber ließ er alle Reservisten, darunter auch Thomas Müller, Serge Gnabry und Mathys Tel, auf der Bank. Allerdings habe er sich fortlaufend mit einem möglichen Wechsel beschäftigt. Er habe die ganze Zeit überlegt, wie er Müller aufs Feld bringen könnte. "Ich habe ein bisschen mit mir gehadert, ich hatte keine zündende Idee", gab Tuchel zu.

Mehr zum Thema

Außerdem sei "die Zeit schnell vorbeigegangen", sagte Tuchel: "Plötzlich war die 70., dann schon die 80. Minute." Die Entscheidung, Müller nicht einzuwechseln, sei keine gegen den Nationalspieler gewesen. Dessen Vertreter Eric Maxim Choupo-Moting "war wichtig wegen seiner Größe bei Standards" und als Zielspieler, um das Kölner Pressing mit einem langen Ball zu überwinden. "Es wird immer so sein, dass wir Spieler draußen haben, die es verdienen zu spielen oder zu beginnen", sagte Tuchel. Dies sei bei einer Mannschaft wie Bayern München "normal".

Allerdings sorgte sich Tuchel auch und vor allem hinsichtlich des kommenden Jahres um die Fitness und Gesundheit seiner Top-Spieler beim FC Bayern München. "Das wird schon eine mentale Belastung, die an der Grenze ist", sagte er mit Blick auf die Heim-EM im Sommer und die Champions-League-Reform. "Dadurch können wir schon zwei bis vier Spiele zusätzlich haben", ergänzte der Bayern-Coach. Auch die Europameisterschaft im eigenen Land sei "sehr anstrengend. Das kann sehr erschöpfend sein". Tuchel forderte daher: "Wir müssen sehr klug sein bei der Kaderplanung." Gerade in den ersten Saisonwochen war der kleine Bayern-Kader regelmäßiges Thema.

Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen