Grenzenloser Gigantismus? FIFA prüft einmalige Mega-XXL-Weltmeisterschaft
06.03.2025, 20:25 Uhr
Auch die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat gute Chancen, sich für die WM 2030 zu qualifizieren.
(Foto: picture alliance/dpa)
Groß, größer, FIFA: Der Fußball-Weltverband kennt, was seine Turniere angeht, keine Grenzen. In einer Ratssitzung äußert ein Mitglied, die WM 2030 auf 64 Teilnehmer auszuweiten. Was einige fassungslos macht, lässt Boss Infantino nun prüfen.
Die FIFA kennt keine Grenzen und überlegt sich offenbar Großes. Der Fußball-Weltverband spielt mit dem Gedanken, die Weltmeisterschaft 2030, die ohnehin schon in sechs Ländern gespielt wird, auch mit 64 Teilnehmern auszutragen. Damit soll das 100-jährige Bestehen des Turniers zelebriert werden. Ein Sprecher sagte der Nachrichtenagentur Reuters, dass der Gedanke unter dem Tagesordnungspunkt "Verschiedenes" bei einer Ratssitzung aufgekommen sei und nun geprüft werde.
Schon für das kommende Turnier 2026 in den USA, Mexiko und Kanada wird das Teilnehmerfeld von 32 auf 48 aufgestockt. Wie die "New York Times" mit Verweis auf eine anonyme Quelle berichtet, soll der Vorschlag aus Uruguay gekommen sein. Während einige Mitglieder des Rates fassungslos geschwiegen hätten, habe FIFA-Boss Gianni Infantino angeregt, den Vorschlag noch einmal in Ruhe zu analysieren. Ein FIFA-Sprecher teilte später mit, dass der Weltverband die Pflicht habe, alle Vorschläge auch zu prüfen. Im FIFA-Rat sitzen insgesamt 38 Vertreter, darunter auch der DFB-Präsident Bernd Neuendorf.
Das Weltmeisterschaft 2030 wird in Portugal, Spanien und Marokko ausgetragen, es gibt aber auch Spiele in Argentinien, Paraguay und Uruguay. Die FIFA hat insgesamt 211 Mitglieder, damit wären fast ein Drittel aller Länder qualifiziert. Schon das Turnier 2026 in den USA, Kanada und Mexiko wird zur logistischen Herausforderung, da zwischen den Spielorten zum Teil Tausende Kilometer und unterschiedliche Zeitzonen liegen.
In ebenjener Ratssitzung beschloss der Weltverband zuvor, insgesamt eine Milliarde US-Dollar an die Teilnehmer der im Sommer erstmals stattfindenden Klub-WM auszuschütten. Das Turnier findet vom 14. Juni bis zum 14. Juli erstmals in seiner aufgeplusterten Form mit 32 Teams (früher 7) in den USA statt. Dabei gibt es auch immer wieder Kritik an dem Vorgehen des Verbandes. Schon jetzt sind die Kalender vieler Spielerinnen und Spieler randvoll mit Einsätzen. Die erst jüngst aufgeblähte Klub-WM verschlimmert den Verschleiß noch. Kritik gibt es auch an den Vergabepraktiken der Länderturniere: Im Fokus stehen dabei vor allem die Turnier 2022 in Katar und 2034 in Saudi-Arabien mit den Menschenrechtsbedingungen in den Gastgeberländern.
Quelle: ntv.de, ses