Meistertrainer sei "krank" Kruses Magath-Sprüche verärgern VfL Wolfsburg
05.05.2022, 16:19 Uhr
Max Kruse musste in Wolfsburg zum Rapport.
(Foto: picture alliance/dpa)
Wandervogel Max Kruse macht sehr deutlich, welchen Trainer er in seiner Karriere weiträumig umschiffen möchte: Felix Magath. Der sei "krank", verkündet der Profi des VfL Wolfsburg. Den führte nämlich Magath einst zur deutschen Meisterschaft. Die Aussagen Kruses kommen in Niedersachsen nicht gut an.
Beim VfL Wolfsburg sind die kritischen Kommentare von Torjäger Max Kruse über Hertha-Trainer Felix Magath nicht gut angekommen. "Diese explizite Aussage fand ich unangemessen und das habe ich ihm auch gesagt", sagte Wolfsburgs Trainer Florian Kohfeldt. Sportdirektor Marcel Schäfer schloss sich mit Kritik an: "Das ist unangemessen über Bundesliga-Kollegen allgemein zu sprechen oder da gewisse Kritik zu äußern." Die Führung des VfL Wolfsburg, der sich die meiste Zeit der Saison im Abstiegskampf befunden hatte, erwarte "von unseren Spielern, wie von allen anderen, den vollen Fokus auf die eigene Aufgabe und auf das, was wir erreichen wollen. Da brauchen wir uns mit anderen Dingen nicht beschäftigen. Das haben wir Max auch mitgeteilt."
Wolfsburgs Torjäger Max Kruse hatte ausgeschlossen, jemals unter Magath spielen zu wollen. "Ich gehe überall hin. Aber niemals zu Magath", sagte Kruse kürzlich in einer auf seinem Twitch-Kanal ausgestrahlten Fragestunde mit Fans. "Der ist ein Scheucher! Aber ich habe gehört, bei ihm hat man ab 30 noch mal Pause. Aber der ist krank! Der macht Medizinbälle, bis die Leute kotzen."
Schäfer betonte, dass die Aussagen Kruses zudem gegen jemanden gegangen seien, der in Wolfsburg "Außergewöhnliches" erreicht habe. Magath hatte Wolfsburg 2009 sensationell zur bislang einzigen deutschen Meisterschaft geführt. Seine Art und Weise werde beim VfL "sehr geschätzt". "Wobei man schon mit einem Schmunzeln sagen kann: Was wäre aus Max Kruse geworden, wenn er mal unter Felix Magath trainiert hätte", sagte Schäfer. Er habe nach den Aussagen nicht den Kontakt zu Magath gesucht. Ob die Sprüche für Kruse über ein ernstes Gespräch hinaus weitere Konsequenzen hat, ist nicht bekannt.
Kohfeldt und Schäfer kennen ihren Profi beide gut: Der Trainer hatte Kruse einst in Bremen zum Kapitän befördert, Sportdirektor Schäfer spielte einst mit dem Stürmer in dessen erster Saison in Wolfsburg 2015/16 noch zusammen. Die Ära Magath war da allerdings schon lange beendet: Der Klub trennte sich im Oktober 2012 von seinem einstigen Erfolgstrainer.
Quelle: ntv.de, ter/dpa