Fußball

U21 als Sprungbrett zur Heim-EM? Moukoko jagt uralten DFB-Torrekord von 1982

Moukoko scheint sein Tief überwunden zu haben.

Moukoko scheint sein Tief überwunden zu haben.

(Foto: IMAGO/kolbert-press)

Bei Borussia Dortmund ist Youssoufa Moukoko nur Ersatz. In der deutschen U21-Nationalmannschaft ist der Fast-19-Jährige dagegen ganz klar Stürmer Nummer eins. In den letzten beiden Länderspielen des Jahres kann er eine bemerkenswerte Bilanz ausbauen.

Youssoufa Moukoko saß auf einer Kühlbox und hielt den Ball hoch - mit links, mit rechts, insgesamt 43-mal. Die gute Laune war dem Torjäger der deutschen U21 bei der Rückkehr in seine Wohlfühloase anzusehen. "Hier bin ich am richtigen Ort", hatte der 18-Jährige schon nach seinem Fünf-Tore-Start in die EM-Qualifikation gesagt, nun soll er seinen Höhenflug im DFB-Dress fortsetzen. Denn die Partien am Freitag gegen Estland und vor allem vier Tage später gegen Polen werden richtungsweisend.

Moukoko wird am Montag zudem 19 Jahre alt, schon deshalb wird der letzte U21-Abstecher des Jahres besonders für den Stürmer von Borussia Dortmund, der zuletzt zwei Tore gegen den Kosovo (3:0) und sogar drei gegen Bulgarien (3:2) erzielte. "Fünf Tore, das ist eine Hausnummer. Ich wünsche mir, dass es so weitergeht, dass er diesen Flow weiter haben wird", sagte DFB-Trainer Antonio Di Salvo.

Darauf bauen auch die Kollegen. "Mouki kann gefühlt jeden Ball reinmachen", sagte der 19-jährige Salzburger Leandro Morgalla. "Ich bin als Verteidiger froh, dass ich auf der gleichen Seite bin und gegen ihn sehr wenig - außer im Training - verteidigen muss."

Littbarski hält Bestmarke seit 41 Jahren

Nachdem der über Jahre als Wunderkind gepriesene Moukoko im Sommer zusammen mit den Teamkollegen ein ernüchterndes Vorrunden-Aus bei der EM-Endrunde verkraften musste, soll auf dem Weg zur EM 2025 in der Slowakei gegen die Polen für einen positiven Jahresausklang die Tabellenspitze her. Noch führt das Nachbarland mit drei Siegen aus drei Spielen. Deutschland belegt mit zwei Siegen in bislang wegen des abgesagten Israel-Länderspiels nur zwei Partien Rang zwei.

Während ein Sieg in Paderborn gegen Estland Pflicht ist, werden Moukokos Qualitäten vor allem am Dienstag (jeweils 18 Uhr/ProSieben MAXX) in Essen gegen Tabellenführer Polen benötigt. "Ich versuche, ihm Selbstvertrauen zu geben. Er weiß, dass er ein wichtiger Spieler für uns ist", sagte Di Salvo.

Wie wichtig genau, zeigen auch andere Zahlen. Insgesamt elf Tore in nur neun Spielen bedeuten für Moukoko schon jetzt Platz acht in der "ewigen" Torjägerliste der U21, die seit 1982 von Pierre Littbarski (18 Tore) angeführt wird. Alle vor Moukoko geführten Spieler kamen aber auf mindestens 20 Einsätze. Weil Moukoko theoretisch noch bis 2027 für die U21 spielen kann, dürfte Littbarskis Rekord bald fallen. Verhindern könnte das wohl einzig eine Berufung in die A-Nationalmannschaft.

Adeyemi sagt der U21 ab und trainiert lieber in Dortmund

Was sowohl Di Salvo als auch Moukoko Hoffnung macht: Auch beim BVB lief es zuletzt etwas besser. Zwar ist er hinter Niclas Füllkrug noch immer nur die Nummer zwei im Sturmzentrum, mit dem formschwachen Sebastian Haller befindet er sich aber zumindest auf Augenhöhe. Moukoko kommt daher regelmäßig auf Einsatzzeiten, im DFB-Pokal gegen Hoffenheim sogar 90 Minuten, in der Liga traf er gegen Eintracht Frankfurt.

Er sei mit BVB-Trainer Edin Terzić "ständig im Austausch und weiß, dass Youssoufa gut drauf ist, auch wenn er nicht immer zum Einsatz kommt", sagte Di Salvo: "Er hat im Pokal ein tolles Spiel gemacht. Ich hoffe, dass er die Eindrücke auch in den kommenden beiden Spielen umsetzen kann."

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Im Gegensatz zu Moukoko ist dessen BVB-Kollege Karim Adeyemi eine gute Autostunde vom Trainingsgelände des Vereins entfernt anders als im Oktober nicht bei der U21 dabei. Nachdem er von Bundestrainer Julian Nagelsmann erneut nicht für die A-Länderspiele nominiert worden war, zog er Klubtraining der DFB-Auswahl vor. "Klar ist, dass uns Karim mit seiner Qualität geholfen hätte", sagte Di Salvo. Begeistert war der 44-Jährige nicht.

Sowohl Moukoko als auch Adeyemi wollen im kommenden Sommer bei der Heim-EM in der Nagelsmann-Auswahl dabei sein. Moukokos Chancen sind dabei deutlich besser, wenngleich auch von ihm noch eine Steigerung kommen muss.

Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa

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