"Eine Hand am Pokal" PSG hat immerhin den Trostpreis beinahe sicher
22.05.2023, 07:09 Uhr
Kylian Mbappé stellte früh die Weichen auf Meisterschaft.
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Paris Saint-Germain wird sich zum alleinigen französischen Rekordmeister machen, daran besteht nach einem knappen Sieg gegen AJ Auxerre kaum noch ein Zweifel. Superstar Kylian Mbappé tütet den Erfolg mit einem Doppelschlag früh ein.
Paris Saint-Germain ist der Meistertitel in der französischen Fußball-Liga kaum noch zu nehmen. Das Starensemble um Kylian Mbappé und Lionel Messi setzte sich bei AJ Auxerre mit 2:1 (2:0) durch. Zwei Spieltage vor dem Saisonende liegt Spitzenreiter PSG in der Tabelle sechs Punkte vor Verfolger RC Lens. Damit reicht am kommenden Samstag bei Racing Straßburg bereits ein Unentschieden, um vorzeitig erneut die Meisterschaft zu gewinnen. Die Treffer für PSG in Auxerre erzielte Frankreichs Nationalspieler Mbappé (6. und 8. Minute). Für die Gastgeber war Lassine Sinayoko (51.) erfolgreich.
Mbappe erzielte nach sechs Minuten mit einem Rechtsschuss in die obere Ecke den Führungstreffer und legte zwei Minuten später mit einem 20-Meter-Schuss nach Vorlage von Lionel Messi nach. Mbappe führt nun die Torschützenliste der Ligue 1 mit 28 Treffern in dieser Saison an, zwei mehr als Lyon-Stürmer Alexandre Lacazette. "Nach den beiden Toren haben wir ein wenig nachgelassen, aber am Ende haben wir eine Hand am Pokal", sagte Kapitän Marquinhos, der wie der Großteil der Mannschaft alles andere als beeindruckend war. "Wir haben in dieser Saison schon viel erreicht, aber wir wussten, dass es kompliziert werden kann, wenn wir Punkte liegen lassen. Wir werden heute Abend nicht den Titel feiern, aber wir werden den Sieg feiern".
Der Meistertitel wäre für das mit vielen katarischen Öl-Milliarden hochgerüstete PSG nach einer katastrophalen Saison allerdings kaum mehr als ein Trostpreis. Den seit der Übernahme durch die katarische Investorengruppe Qatar Sports Investments im Jahre 2011 als Ziel ausgerufenen Gewinn der Champions League, verpasste das Starensemble auch in dieser Saison deutlich: Schon im Achtelfinale der Königsklasse schied man gegen den FC Bayern München aus - glanzlos, chancenlos. Im nationalen Pokal war ebenfalls vorzeitig Endstation. Auch in der Liga zeigte sich PSG allzu oft wackelig, nach dem Restart der Liga nach der WM-Pause verlor man fünf Spiele.
Auch neben dem Platz sorgt der mit diversen Weltstars spektakulär besetzte Zirkus für Probleme: Ausgerechnet Superstar Lionel Messi, dessen Abschied aus der französischen Hauptstadt im Sommer als nahezu sicher gilt, machte durch einen nicht abgesprochenen Kurztrip nach Saudi-Arabien Ärger, die Ultras des Klubs protestierten gegen Spieler und Klubführung - und beschlossen einen zwischenzeitlichen Stimmungsboykott bei sämtlichen Spielen des Klubs: "Die jüngsten Ereignisse und der Zustand unserer gemeinsamen Beziehung mit dem Management lassen uns glauben, dass dies die beste und einzige Lösung ist, die eine gemeinsame Zukunft bewahren kann", hieß es in dem Schreiben. Trainer Christoph Galtier, der erst zur laufenden Saison seinen Posten angetreten hatte, steht trotz des bevorstehenden Meistertitels, der PSG zum alleinigen Rekordmeister machen würde, schon wieder vor der Ablösung.
Quelle: ntv.de, ter/dpa