Fußball

Vergewaltigungsvorwürfe Richter will Einstellung im Ronaldo-Prozess

Strafrechtlich wird gegen Cristiano Ronaldo in dem Fall nicht mehr ermittelt.

Strafrechtlich wird gegen Cristiano Ronaldo in dem Fall nicht mehr ermittelt.

(Foto: imago images / Sportimage)

Cristiano Ronaldo ist ein globaler Fußball-Superstar, doch der Portugiese kämpft nicht nur in den Stadien der Welt: In Las Vegas wird gegen ihn prozessiert, in einem Zivilprozess geht es um schwere Vergewaltigungsvorwürfe. Nun will ein Richter ein vorzeitiges Ende des Prozesses.

Ein US-Richter hat die Einstellung eines Zivilprozesses gegen den portugiesischen Fußball-Star Cristiano Ronaldo wegen Vergewaltigungsvorwürfen empfohlen. Ronaldos Forderung nach einer Einstellung des Verfahrens in Las Vegas solle stattgegeben werden, empfahl Richter Daniel Albregts dem Richter, der den Prozess führt.

Albregts begründete seine Empfehlung damit, dass Leslie Stovall, der Anwalt der Klägerin Kathryn Mayorga, seine Entschädigungsklage auf Kommunikation zwischen Ronaldo und seinem Anwaltsteam stütze, die im Rahmen der "Football Leaks"-Enthüllungen öffentlich geworden war. Der Austausch zwischen Verteidigern und ihren Mandanten stehe aber unter besonderem Schutz.

Mayorgas Klage wegen "des unangemessenen Verhaltens ihres Anwalts zurückzuweisen, ist eine harsche Konsequenz", räumte Albregts ein. Wenn das Gericht dies aber nicht tue, könne das Fehlverhalten des Anwalts "weitreichende gefährliche Konsequenzen für die Legitimität des Gerichtsprozesses haben".

Das ehemalige US-Model Mayorga wirft Ronaldo vor, sie 2009 in einem Hotelzimmer in Las Vegas vergewaltigt zu haben. Wegen daraus resultierender psychischer Probleme fordern ihre Anwälte bis zu 200 Millionen Dollar (173 Millionen Euro) Entschädigung. Mayorga hatte die mutmaßliche Vergewaltigung bereits direkt im Anschluss am 13. Juni 2009 bei der Polizei angezeigt.

Ronaldo zahlte bereits Geld an die Klägerin

Der Fußballer hat die Vorwürfe stets zurückgewiesen und beteuert, der Sex sei einvernehmlich gewesen. Ein Strafverfahren gegen den portugiesischen Nationalspieler wurde bereits vor zwei Jahren eingestellt, weil die Staatsanwaltschaft eine Verurteilung Ronaldos als unwahrscheinlich einstufte.

Ronaldos Anwalt Peter Christiansen begrüßte es, dass nun auch die Einstellung des Zivilverfahrens empfohlen wurde. Er sei erfreut, dass das Gericht willens sei, "das Gesetz gerecht auf die Fakten anzuwenden", erklärte er. Mayorgas Anwälte gaben auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP zunächst keine Stellungnahme ab.

2019 war öffentlich geworden, dass in dem Fall Geld an die Klägerin geflossen ist. Wie aus Gerichtsdokumenten der Anwälte hervorgeht, zahlte Ronaldo im Rahmen einer Vereinbarung aus dem Jahr 2010 insgesamt 375.000 US-Dollar an Mayorga. Die Amerikanerin hatte in der Vergangenheit von einer Art Schweigegeld gesprochen, das an sie gezahlt worden sei.

Ronaldos Anwälte erklärten in den Gerichtsdokumenten, der Fußballstar und Mayorga seien die Vereinbarung eingegangen, um "Vertraulichkeit zu wahren" und einen "öffentlichen und kostspieligen Rechtsstreit zu vermeiden". Mayorgas Anwälte wollten vor Gericht erreichen, dass die Vereinbarung für ungültig erklärt wird. Sie argumentieren, dass sie zum Zeitpunkt der Zustimmung traumatisiert gewesen sei.

Quelle: ntv.de, ter/AFP

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