Fußball

"Alle schon Frauen angegrabscht" Skandal-Aussage kostet Erstligatrainer den Job

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Abdel Bouhazama verabschiedete sich mit einem Skandal aus Angers.

(Foto: IMAGO/PanoramiC)

Nur etwas mehr als drei Monate ist Abdel Bouhazama Trainer des französischen Fußball-Erstligisten SCO Angers. Es ist nicht die sportliche Dauerkrise, die die kurze Amtszeit beendet, sondern eine skandalöse Aussage.

Abdel Bouhazama ist von seinem Posten als Trainer des französischen Erstliga-Fußballklubs SCO Angers zurückgetreten, nachdem er mit einer Bemerkung sexuelle Belästigung verharmlost hatte. Die Entscheidung sei am Vorabend einvernehmlich zwischen der Direktion und dem Trainer getroffen worden, teilte der Klub mit. Der Verein akzeptiere keinerlei Form von Diskriminierung und verurteile Sexismus und Frauenfeindlichkeit.

Einem Profi, der wegen sexueller Belästigung einer Frau in einer Diskothek angeklagt ist, hatte Bouhazama, wie mehrere Medien unter Verweis auf einen Spieler berichteten, versucht mit unangemessenen Worten zu verteidigen. "Es ist nicht schlimm, wir haben alle schon Frauen angegrapscht."

"Abdel Bouhazama hat angesichts des Mediendrucks und um das Image des Vereins und die Ruhe in der Kabine zu wahren, dem Präsidenten Saïd Chabane mitgeteilt, dass er beschlossen hat, seine Funktion aufzugeben", heißt es in der Erklärung, die Vereinsführung habe die Entscheidung des ehemaligen Cheftrainers "zur Kenntnis genommen".

"Kontroverse" beschleunigte Abschied

Um alle Unklarheiten und Missverständnisse auszuräumen, betonte der Verein, dass er die Äußerung vorbehaltlos verurteile, auch wenn diese weniger aus Sexismus, sondern aus Ungeschicklichkeit gefallen sei. Bouhazama habe sich bei seinen Kollegen und insbesondere Kolleginnen entschuldigt. Bouhazama hatte die Mannschaft erst Ende November übernommen. Angers liegt weiter auf dem letzten Platz, in den elf Spielen unter Bouhazama holte man nur zwei Punkte.

Der Trainer habe bereits seit Ende Februar darüber nachgedacht, "ob er sich nach mehreren sportlichen Rückschlägen aus der ersten Mannschaft zurückziehen soll" und, dass seine Entscheidung durch die "Kontroverse [...] beschleunigt wurde, die am Montag entstand, nachdem aus dem Zusammenhang gerissene Äußerungen während der Besprechung vor dem Spiel in der Presse durchgesickert waren".

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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