Fußball

Skandal in türkischer Liga Trabzonspor-Fans machen Jagd auf Fenerbahçe-Profis

Trabzonspor-Fans stürmen den Platz, auch Spieler werden handgreiflich.

Trabzonspor-Fans stürmen den Platz, auch Spieler werden handgreiflich.

(Foto: picture alliance / Anadolu)

In der türkischen Fußball-Liga kommt es erneut nach einem Spiel zu wüsten Szenen. Nach dem 3:2 von Fenerbahçe bei Trabzonspor stürmen Fans das Feld und liefern sich Auseinandersetzungen mit Spielern. Die Fenerbahçe-Profis müssen von Sicherheitspersonal geschützt werden.

Fans des Erstligisten Trabzonspor haben in der türkischen Fußball-Liga für den nächsten Skandal gesorgt. Dutzende Anhänger stürmten nach dem 2:3 (0:2) gegen Fenerbahçe Istanbul auf den Platz und griffen die jubelnden Spieler und das Trainerteam des Gegners an, wie Fenerbahçe im Anschluss an die Partie mitteilte. Der ehemalige Dortmunder Stürmer Michy Batshuayi hatte in der 87. Minute den Siegtreffer erzielt. Er soll danach auch in die Auseinandersetzungen verwickelt gewesen sein und einen Fan umgetreten haben.

Wenig später kam es zu den schweren Tumulten. Dabei kam es auch zu handgreiflichen Auseinandersetzungen zwischen Spielern und gegnerischen Fans, wie türkische Medien übereinstimmend berichteten. Fotos und Videos der wüsten Szenen nach dem Abpfiff wurden von Medien und in den sozialen Netzwerken verbreitet. Bilder zeigen unter anderem, wie ein Zuschauer einen Istanbuler Spieler mit einer Eckfahne bedroht. Fenerbahce-Torwart Dominik Livakovic bekam offenbar einen Faustschlag ins Gesicht.

Die Fenerbahçe-Profis und die Unparteiischen mussten von Sicherheitspersonal geschützt werden und flüchteten vor den heranstürmenden Fans in die Kabinen, wie die Medien weiter berichteten. Die Partie musste demnach zuvor bereits mehrmals unterbrochen werden, weil Fans Gegenstände auf das Spielfeld warfen.

Der Türkische Fußball-Verband erklärte, die Vorfälle seien "niemals akzeptabel". Er stehe im Austausch mit beiden Vereinen und Regierungsbeamten, um die Geschehnisse aufzuarbeiten. Im Anschluss an die Ermittlungen sollten auch strafrechtliche Sanktionen verhängt werden. Der türkische Innenminister Ali Yerlikaya kündigte eine Untersuchung der Vorfälle an. Es sei "unter keinen Umständen akzeptabel", dass es auf Fußballfeldern zu Gewalt komme, schrieb Yerlikaya auf X. Weder der türkische Fußballverband TFF noch die beiden Vereine reagierten am Sonntagabend unmittelbar.

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Der türkische Fußball hatte bereits zuletzt mit Gewalt-Vorfällen für negative Schlagzeilen gesorgt. Im vergangenen Jahr war Schiedsrichter Halil Umut Meler nach einem Spiel angegriffen worden. Meler leitete nun auch die Partie in Trabzon.

Fenerbahçe liegt in der Süper Lig nach 30 Spieltagen mit 79 Zählern auf Platz zwei und hat bei zwei Punkten Rückstand auf Tabellenführer Galatasaray noch Chancen auf die Meisterschaft. Trabzonspor hat als Dritter bereits 30 Zähler Rückstand auf Fenerbahçe und kämpft noch um die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb.

Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid

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