Fußball

Faustschlag gegen Schiedsrichter Türkischer Verband bestraft prügelnden Präsidenten hart

Faruk Koca (verdeckt) wird kein Amt mehr im türkischen Profifußball übernehmen-

Faruk Koca (verdeckt) wird kein Amt mehr im türkischen Profifußball übernehmen-

(Foto: picture alliance / Anadolu)

Faruk Koca schlägt nach einem Spiel der türkischen Süper Lig mit der Faust den Schiedsrichter nieder. Der Skandal bringt den türkischen Fußball vorerst zum Erliegen, auch Präsident Erdogan meldet sich unmissverständlich zu Wort. Der türkische Verband zieht Konsequenzen.

Nach dem brutalen Angriff auf Schiedsrichter Halil Umut Meler bei einem Erstliga-Spiel ist Ankaragücüs Ex-Präsident Faruk Koca mit einer lebenslangen Sperre vom türkischen Fußballverband belegt worden. Außerdem muss der Klub Ankaragücü eine Geldstrafe in Höhe von umgerechnet rund 63.000 Euro zahlen und darf in den kommenden fünf Heimspielen zudem keine Zuschauer zulassen. Das teilte der Verband mit.

Als Begründung wurden die von "Vereinsmitgliedern und Fans verursachten Vorfälle auf dem Spielfeld" genannt. Weitere Vereinsfunktionäre erhielten unter anderem Geldstrafen oder wurden verwarnt. Koca erhielt eine fünfjährige Sperre. Laut Verbandsregeln wird jede Sperre über drei Jahre zu einer dauerhaften Sperre.

Koca hatte Schiedsrichter Meler nach dem Abpfiff des Spiels zwischen MKE Ankaragücü und Çaykur Rizespor mit der Faust ins Gesicht geschlagen, wie auf Videos zu sehen war. Meler ging daraufhin zu Boden, weitere Beteiligte traten auf ihn ein. Rizespor hatte in der siebten Minute der Nachspielzeit den 1:1-Ausgleich erzielt.

Koca trat am Dienstagabend zurück - nachdem er in einer ersten Reaktion noch das Opfer verspottet hatte: "Ich habe ihn geohrfeigt, dann warf er sich auf den Boden", hatte Koca gesagt - und damit für alle offensichtlich gelogen. Meler hat das Krankenhaus Anfang am Dienstag wieder verlassen.

Als Reaktion auf den Vorfall sollen bis zum 19. Dezember alle Ligaspiele ausgesetzt werden. Der Vorfall hatte über die Grenzen der Türkei hinweg für große Empörung gesorgt. Unter anderem der ehemalige Star-Referee Pierluigi Collina und FIFA-Präsident Gianni Infantino verurteilten den Angriff scharf. Auch der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan verurteilte den Übergriff.

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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