Aus in EL-Quali gegen AEK Athen VfL Wolfsburg scheitert in Minute 94
01.10.2020, 22:44 Uhr
(Foto: REUTERS)
Um die Gruppenphase der Europa League zu erreichen, ist der VfL Wolfsburg im dritten Qualifikationsspiel zum Siegen verdammt. Doch beim AEK Athen tut sich der Bundesligist schwer. Nach einer Führung verliert der Werksklub und muss somit auf internationalen Fußball verzichten.
Erst schwach gespielt, dann schwer enttäuscht: Anders als im Vorjahr hat der VfL Wolfsburg die Qualifikation für die Gruppenphase der Europa League verpasst. Der Bundesliga-Zwölfte verlor bei AEK Athen nach einer 1:0-Pausenführung noch mit 1:2 und kann sich nun ganz auf die beiden nationalen Wettbewerbe konzentrieren.
Den Wolfsburger Führungstreffer in einer zähen Partie erzielte Admir Mehmedi in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit. Der Schweizer wurde von Josip Brekalo gut freigespielt und war mit einem Flachschuss aus 14 Metern Entfernung erfolgreich. Für den Ausgleich sorgte Andre Simoes mit einem unhaltbaren Distanzschuss (64. Minute). Das Wolfsburger Aus besiegelte Karim Ansarifard in der Nachspielzeit (90.+4).
"Wir sind alle sehr enttäuscht", sagte VfL-Trainer Oliver Glasner. "Es ist unglaublich bitter, wenn man mit der letzten Aktion das 1:2 bekommt. Wir wollten unbedingt in der regulären Spielzeit die Partie gewinnen und sind dann ausgekontert worden."
Unattraktive Partie
Spektakulärste Szene der ersten Halbzeit aber war die Klasseparade von Torhüter Pavao Pervan, der einen Foulelfmeter von AEK-Kapitän Petros Mantalos bravourös abwehrte (20.). Die gelungene Aktion des Österreichers, der den am Knie verletzten Stammkeeper Koen Casteels gut vertrat, war aber auch ein Stück ausgleichende Gerechtigkeit. Denn die Abwehraktion von Xaver Schlager gegen Nenad Krsticic hatte Schiedsrichter Artus Dias wohl als Einziger im leeren Olympiastadion von Athen als Foul gesehen. Diese beiden VfL-Aktionen waren dann aber schon die Höhepunkte eine zähen ersten Halbzeit. Die Niedersachsen kontrollierten zwar weitgehend das Geschehen, aber in der Offensive fehlte es an Tempo und Passgenauigkeit. Trainer Glasner war sichtlich unzufrieden und machte sich ungewöhnlich oft lautstark bemerkbar.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich zunächst wenig. Der zwölfmalige griechische Meister bemühte sich um mehr Druck nach vorne, doch auch den Platzherren fehlten in dieser Phase die spielerischen Mittel, um die Deckung der Norddeutschen auszuhebeln. Die Partie verflachte immer mehr. Nach exakt einer Stunde versuchte Glasner, einen Impuls von außen zu setzen und wechselte für den sichtlich ausgepumpten Schlager Yannick Gerhardt ein. Der Österreicher sollte augenscheinlich für das Wolfsburger Bundesliga-Heimspiel am Sonntag gegen den FC Augsburg geschont werden.
Der 1:1-Ausgleich fiel überraschend, nach dem 1:2 konnten Wolfsburger nicht mehr reagieren. Dabei hatte AEK an diesem Abend sogar die Unterstützung seiner vielen Fans gefehlt. Da der europäische Verband Uefa zumindest in den Qualifikationsrunden noch keine Zuschauer zuließ, blieb das Olympiastadion mit seiner Kapazität von mehr als 69.000 Plätzen leer.
Quelle: ntv.de, cri/sid/dpa