Redelings über Wayne Rooney Schürzenjäger mit dem Gehirn in der Hose
05.09.2017, 12:18 Uhr
Ganz so harmonisch läuft's bei den Rooneys gerade nicht: Wayne hat mal wieder Mist gebaut und Coleen damit aus dem Haus getrieben.
(Foto: imago/Matrix)
Er hat es wieder getan! Wayne Rooney ist eskaliert und erwischt worden. Nun will ihn seine Frau verlassen – mal wieder. Dabei ist der aktuelle Skandal des schlimmen Fingers in seiner eigenen Hitparade nicht mal ganz oben in den Charts!
Mit einer speziellen Mischung aus Faszination und Unglaube schaut man hinüber auf die Insel. Wayne Rooney hat seinem schillernden Leben eine weitere schlagzeilenträchtige Episode hinzugefügt. Weil er wegen Trunkenheit am Steuer am letzten Freitag festgenommen worden war, kam heraus, dass er den Abend wild feiernd in einer Bar verbracht hatte. Neben Tänzen auf Tischen und Bänken sollen vor allem die sexuell anstößige Gegebenheiten der Nacht seine schwangere Frau veranlasst haben, aus dem gemeinsamen Haus auszuziehen. Der informierte Betrachter kann da nur müde mit dem Kopf wackeln: Denn das ist alles nicht so wirklich neu im Leben des Wayne Rooney. Wie meinte einst ein BBC-Reporter so treffend? Rooney wäre ein Hooligan geworden, wenn es mit dem Profi-Fußball nicht geklappt hätte. Man kann es sich bildlich vorstellen.
Ben Redelings ist "Chronist des Fußballwahnsinns" (Manni Breuckmann) und leidenschaftlicher Anhänger des VfL Bochum. Der Autor, Filmemacher und Komödiant lebt in Bochum und pflegt sein Schatzkästchen mit Anekdoten. Seine kulturellen Abende "Scudetto" sind legendär. Für n-tv.de schreibt er stets dienstags die spannendsten und lustigsten Geschichten auf. Sein Motto ist sein größter Bucherfolg: "Ein Tor würde dem Spiel gut tun".
Sein schütteres, bereits aufwändig und kostspielig kultiviertes Haupthaar, seine vornehme Blässe, die sich im Sommer gerne in ein knalliges Rot verwandelt, und sein stabiler Körperbau lassen Rooney zu einem spielenden Fan-Double auf dem grünen Rasen werden. Und auch sein Verhalten abseits des Fußballplatzes unterscheidet sich verblüffend wenig von dem eines typisch britischen Fußballanhängers. RTL-Kommentator Florian König drückte es so aus: "Mit Wayne Rooney möchte ich mich nicht auf Mallorca um eine Strandliege streiten müssen." Der Star des FC Everton hat sich selbst einmal mit diesen Worten beschrieben: "Ich bin lustig, romantisch und ein verdammt harter Junge." Das stimmt. Wobei, "romantisch"? Das bedarf einer Extra-Erklärung!
Denn in jungen Jahren war von Romantik im Leben des Wayne Rooney noch wenig zu spüren. Da ging es eher handfest zur Sache. Und lustig. Als Nachwuchsstar des FC Everton zog es ihn – trotz seiner Jugendfreundin und heutigen Ehefrau Coleen McLoughlin – zu einer Amüsierstunde mit einem frivolen Fräulein namens Charlotte Glover. Die beiden hatten zusammen eine Menge Spaß. Und vermutlich hätten sie sogar zeitlebens ein gemeinsames Geheimnis gehabt, wenn Wayne Rooney im Überschwang der Gefühle nicht ein kleiner, aber entscheidender Fehler unterlaufen wäre. Denn nach dem Liebesakt hatte Charlotte noch eine Bitte an ihn: "Ich sagte ihm, dass ich etwas bräuchte, damit mir meine Freundinnen glauben. Vielleicht ein Autogramm. Ich habe ihn halt drum gebeten, mir was zu schreiben. Ich wusste ja nicht, dass er so blöd ist, es auch zu tun."
Heiße Botschaft an frivole Dame
Doch Rooney tat es. Und wie er es tat. In fast schon poetischen Worten hinterließ er seiner erhitzten Liebesdame eine Autogrammkarte mit folgender persönlicher Widmung: "Für Charlotte. Ich habe dich am 28. Dezember gevögelt. In Liebe. Wayne Rooney." Vor lauter Stolz ging die junge Lady mit dem Papier natürlich von Pontius zu Pilatus und landete letztendlich auch bei der ebenso dankbaren wie begeisterten Yellow Press. Die Story vom liebestollen Schürzenjäger mit dem Gehirn in der Hose lief prächtig – denn Charlotte erzählte gerne und detailliert von dieser amüsanten Nacht: "Ich habe die ganze Zeit gelacht, denn ich konnte nicht glauben, dass ich Sex mit Wayne Rooney habe. Er hat auch gelacht. Es sah so aus, dass er es sehr gemocht hat."
Seit 2008 ist Wayne Rooney nun schon mit seiner Jugendfreundin Coleen verheiratet. Und die kennt den verhinderten Hooligan auch von einer gänzlich anderen Seite – der romantischen: "Als wir zuletzt in den Ferien waren, ging ich früh mit den Kindern schlafen. Und als ich am nächsten Morgen aufwachte, lag ein schönes Gedicht von Wayne auf meinem Nachttisch." Dass das kein Einzelfall ist, berichtet auch Rooney: "Ich habe schon immer gerne Gedichte geschrieben. Und als ich dann Coleen kennenlernte, schrieb ich natürlich auch oft für sie."
Zu dieser Zeit dichtete und komponierte der Fußballstar möglicherweise sogar noch Lieder für seine Angebetete. Denn Rooney spielte Gitarre. Und eben dieses Musikinstrument wollte Coleen von niemand Geringerem als dem berühmten Oasis-Gitarristen Noel Gallagher mit dessen Signatur veredeln lassen. Als Geschenk zu Waynes Geburtstag. Das tat der ältere der beiden Gallagher-Brüder natürlich gerne, schrieb jedoch noch etwas dazu: "Happy Birthday, Spongebob!" Was Coleen offensichtlich vergessen oder nicht beachtet hatte: Noel ist glühender Anhänger von Manchester City – dem städtischen Erzrivalen von United, bei dem Rooney damals unter Vertrag stand. Kurz darauf gab Wayne das Gitarrespielen auf. Als ein Journalist ihn fragte, warum er denn keine Musikstunden mehr nähme, meinte der Fußballstar: "Es ist einfach zu kompliziert und macht meinen Kopf kaputt."
Rooneys Hochzeit war ein gelebter Traum. Sechs Millionen ließen sich Coleen und Wayne ihre Vermählung auf einem Schloss aus dem 16. Jahrhundert an der italienischen Riviera kosten – inklusive eines Schmetterlings für jeden Partygast. Doch nicht jeder traute dem Braten. Die "Süddeutsche Zeitung" schrieb damals in weiser Voraussicht: "An diesem Samstag heiratet Wayne Rooney seine Lebensgefährtin Coleen McLoughlin. Böse Zungen sagen, dass auf die Bordelle in Manchester nun magere Zeiten zukommen, wozu noch bösere Zungen fragen: Warum?"
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Quelle: ntv.de