Schwimmspektakel plus Pfeifkonzert 19. Gold für Phelps krönt Weltrekordflut

Im US-Team um Michael Phelps (M.) flossen auch Freudentränen.

Im US-Team um Michael Phelps (M.) flossen auch Freudentränen.

(Foto: AP)

Michael Phelps stockt seine Rekordsammlung gleich im ersten Rennen auf. Es bleibt nicht die einzige neue Bestzeit dieser Schwimmnacht. Paul Biedermann macht sich selbst ein Geburtstagsgeschenk: Er darf weiter auf eine Medaille hoffen.

Eine epische Olympia-Nacht hatten die Ansetzungen am zweiten Wettkampftag im Maria Lenk Aquatics Centre versprochen. Es wurde episch. Eröffnet wurde das Schwimmspektakel von Sara Sjöström. Die Schwedin schwamm über 100 Meter Schmetterling zu Gold und Weltrekord, der steht jetzt bei 55,48 Sekunden. Es folgten die 100 Meter Brust der Herren mit Weltmeister Adam Peaty. Der Brite hatte seinen eigenen Weltrekord in Rio de Janeiro bereits im Vorlauf verbessert. Im Finale schraubte er diese neue Bestmarke noch einmal um 42/100 nach unten auf nun 57,13 Sekunden.

Ein Kinderspiel für Katie Ledecky, die nächste im goldenen Weltrekordklub: Die 19-jährige US-Amerikanerin verbesserte über 400 Meter Freistil ihren eigenen Rekord aus dem Jahr 2014 um sagenhafte 1,91 Sekunden auf 3:58,37 Minuten. Es waren bereits die Weltrekorde Nummer vier bis sechs in Rio.

Phelps zieht davon

Und dann kam auch noch Michael Phelps. Die Größe eines Athleten wird im Sport gern in Zahlen gemessen. Titel, Medaillen, Rekorde. Im Aquatics Centre reichte die Dezibelzahl, als Phelps mit der US-Freistilstaffel zum ersten Rennen bei seinen letzten Spielen einmarschierte. Minimal lauter als der Rekord-Olympiasieger wurde nur die brasilianische Staffel gefeiert. Für die blieb es bei diesem einem Hurra, für Phelps endete der Abend golden.

Für Paul Biedermann ist noch alles drin.

Für Paul Biedermann ist noch alles drin.

(Foto: dpa)

Als er an Position zwei nach Caeleb Dressel übernahm, lag die US-Staffel noch knapp hinter Frankreich auf Rang zwei. Doch dank seiner unnachahmlichen Tauchphase nach der Wende schwamm Phelps einen deutlichen Vorsprung heraus, den Ryan Held und Nathan Adrian nur noch verwalten mussten. 3:09,92 Minuten reichten am Ende nicht zum Weltrekord, aber zum Olympiasieg vor Frankreich (3:10,53) und Australien (3:11,37).

Biedermann steht im Finale

Die deutsche Staffel mit Steffen Deibler, Björn Hornikel, Philipp Wolf und Damian Wierling war in Rio schon im Vorlauf ausgeschieden. Über 100 Meter Rücken verpasste Jan-Philip Glania das Finale deutlich. Nach schwachem Start standen am Ende 53,94 Sekunden für den 27-Jahren auf der Uhr.

Besser lief es für Paul Biedermann. In seinem Halbfinale über 200 Meter Freistil wurde er an seinem 30. Geburtstag mit ordentlichen 1:45,69 Minuten Zweiter hinter dem US-Amerikaner Conor Dwyer. Trotz der souveränen Qualifikation für den Finallauf: Damit es in der Nacht zu Dienstag mit der ersehnten ersten Olympia-Medaille als nachträgliches Geburtstagsgeschenk klappt, muss sich Biedermann deutlich steigern.

Deutlich vernehmbare Missstimmung schlug im Aquatics Centre den russischen Startern entgegen. Die 24-jährige Julia Efimova, die ihren Start in Rio unter anderem vor dem Internationalen Sportgerichtshof Cas erstritten hatte, wurde mit einem gellenden Pfeifkonzert bedacht. Pfiffe gab es auch für die russische 100 Meter Freistilstaffel, die ohne Medaille blieb. Ein Pfeifkonzert bei der Siegerehrung blieb damit aus. Das könnte es geben, wenn Efimowa eine Medaille gewinnt. Im Halbfinale schwamm sie die insgesamt zweitschnellste Zeit.

Quelle: ntv.de

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