Olympia-Tester "nicht geschult"? Bei Geisenbergers Dopingprobe hakte es

Die Dopingkontrolle in Pyeongchang ist offenbar nicht astrein.

Die Dopingkontrolle in Pyeongchang ist offenbar nicht astrein.

(Foto: imago/Bildbyran)

Die Dopingdiskussion wird bei den Olympischen Spielen neu entfacht. Grund sind Probleme mit den Probenflaschen, den Blutbeuteln sowie dem Protokoll, die Deutschlands Rodel-Olympiasiegerin Natalie Geisenberger erlebt.

Bei der Doping-Kontrolle von Rodel-Olympiasiegerin Natalie Geisenberger hat es Probleme gegeben. Eine der beiden Probenflaschen konnte nach dem Wettkampf nicht ordnungsgemäß geschlossen werden, berichtete die ARD. "Wir haben den Hinweis von der Athletin erhalten", sagte Ulrike Spitz, Sprecherin des Deutschen Olympischen Sportbundes. Der DOSB habe das Internationale Olympische Komitee über den Vorfall informiert.

"Ich hatte ein paar Probleme. Eine der Flaschen ließ sich schließen, die andere nicht", berichtete Geisenberger dem ARD-Hörfunk. "Das hat sich sehr gezogen." Der Sportdirektor des Bob- und Schlitten-Verbandes Deutschland, Thomas Schwab, bestätigte die Schwierigkeiten bei der Wettkampfkontrolle: "Die Abgabe war etwas holprig. Das Personal war wohl nicht so geschult." Außerdem: "Da gab es Probleme beim Ausfüllen des Protokolls. Beim Verschließen der Flasche war man sich nicht 100-prozentig sicher. Genauso war es bei der Blutprobe, wie man diesen Plastikbeutel verwendet."

Nach Angaben der ARD sei der Vorgang aber regelkonform zu Ende geführt worden. Internationale Anti-Doping-Verantwortliche hätten den Vorgang protokolliert, dieser werde nun geprüft. Das Prozedere habe letztlich etwa drei Stunden gedauert, erst dann konnte Geisenberger zur Feier ins Deutsche Haus fahren.

"Dinge müssen in Zukunft glatter laufen"

Bei den Probenflaschen handelt es sich um die Behältnisse, die bei den Sommerspielen 2016 in Rio verwendet wurden. Diese müssen auch bei den Winterspielen in Pyeongchang genutzt werden, weil ein neueres Modell sich als nicht manipulationssicher erwiesen hat und aus dem Verkehr gezogen wurde. Aber auch die alten Behälter sind nicht fälschungssicher. Bei den Winterspielen in Sotschi 2014 waren Probenbehälter illegal vom russischen Geheimdienst FSB geöffnet worden, um positive Proben von eigenen Athleten auszutauschen.

Unsichere Flaschen - unsichere Proben: Beides ist kritisch angesichts der andauernden Diskussionen um Doping. Nicht nur deswegen wünscht sich Schwaab: "Dass man diesen Vorgang intern auswerten muss von Seiten des IOC und auch von POCOG (Organisationskomitee, Anm. d. Red.) und, dass man die Leute entsprechend schulen muss. Diese Dinge müssen in Zukunft glatter laufen."

Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid

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