Update kommt im Februar Apple gibt iPhone-Bremse frei
18.01.2018, 09:49 Uhr
Tim Cook entschuldigt sich, meint aber auch, die Nutzer seien vielleicht nicht aufmerksam gewesen.
(Foto: Youtube/ABC News)
Tim Cook kündigt ein iOS-Update für Februar an, das Apple so eigentlich nicht geplant hatte. Es soll die iPhone-Bremse lösen, die das Unternehmen heimlich für Geräte mit maroden Akkus eingeführt hatte.
Es kommt nicht oft vor, dass Apple direkt auf Nutzer-Wünsche eingeht. Aber wenn dem Unternehmen ein Shitstorm so heftig ins Gesicht bläst, wie nach Bekanntwerden der heimlichen Drosselung älterer iPhones, muss es einfach reagieren. Außerdem hat Apple bereits etliche Klagen am Hals, die dem iPhone-Hersteller unter anderem unterstellen, Geräte absichtlich zu verlangsamen, um die Verkäufe neuer iPhones anzukurbeln - so etwas kann in den USA extrem teuer werden. So hat Apple-Chef Tim Cook jetzt in einem Interview mit "ABC News" ein Update für Februar angekündigt, das Schluss mit der Heimlichkeit macht und dem Nutzer die Entscheidungsfreiheit gibt. Technisch löst die Aktualisierung das Problem alternder Batterien allerdings nicht.
Nutzer nicht aufmerksam genug?
Nach dem Update können iPhone-Nutzer in den Einstellungen sehen, in welchem Zustand der Akku ist. Zeigt er deutliche Alterungserscheinungen und kann daher bei Leistungsspitzen unter Umständen nicht mehr die benötigte Spannung zur Verfügung stellen, haben die Nutzer die Wahl: Sie können die Software-Drossel aktivieren oder lieber mit dem Risiko leben, dass sich ihr Gerät gelegentlich plötzlich abschaltet, obwohl die Batterie eigentlich noch genügend Ladung hat.
Cook entschuldigt sich zwar für die unglückliche Kommunikation, sagt aber, die Leute wären vielleicht nicht aufmerksam genug gewesen, als Apple das Update erklärte, mit dem die Drossel-Funktion eingeführt wurde. Das ist eine gewagte Aussage, selbst wohlinformierte US-Websites wie "9to5Mac" oder "Redmond Pie" haben davon nichts mitbekommen. Deutsche Nutzer, in deren Sprache Apple grundsätzlich noch dürftiger informiert, konnten von der wahrscheinlich gut gemeinten neuen Schutz-Funktion sicher nichts mitbekommen. Angesichts der juristischen Situation von Apple in den USA ist Cooks Ausrede allerdings verständlich.
Quelle: ntv.de, kwe