Technik

Sechs Bluetooth-Klangmeister Die besten Kopfhörer mit Geräuschfilter

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n-tv.de stellt die besten Over-Ear-Kopfhörer mit Geräuschunterdrückung und Bluetooth vor.

(Foto: jwa)

n-tv.de stellt die sechs besten Over-Ear-Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung und Bluetooth vor. Die Klangmeister kommen von Bang & Olufsen, Bose, Denon, Plantronics, Sennheiser und Sony.

Wenn man viel in Zügen oder Flugzeugen reist, weiß man Kopfhörer mit aktiver Geräuschunterdrückung sehr zu schätzen. Die Geräte filtern nämlich kontinuierliches Rauschen oder Brummen heraus, das Reisenden sonst den Musikgenuss kaputt macht, vor allem bei etwas leiseren Tönen. Besonders gute Arbeit leisten hier Kopfhörer, deren Muscheln das ganze Ohr umschließen, da so bereits effektiv Umgebungsgeräusche unterdrückt werden. Außerdem sind sie auf Dauer bequemer als Kopfhörer, deren Lautsprecher im Ohr stecken oder darauf aufliegen.

Pionier bei Geräten mit aktiver Geräuschunterdrückung (Active Noise Cancellation, ANC) ist US-Hersteller Bose. Aber es gibt auch andere Hersteller, die hervorragende ANC-Kopfhörer anbieten. n-tv.de hat den aktuellen Bose-Kopfhörer Quiet Comfort 35 und fünf Kopfhörer von Bang & Olufsen, Denon, Plantronics, Sennheiser und Sony getestet. Alle Modelle beherrschen Bluetooth, weil strippenloses Hören komfortabler ist und spätestens seit dem iPhone 7 Funk-Kopfhörern die Zukunft gehört. Alle sechs Geräte sind spitze und haben ihre eigenen Stärken. Einen Testsieger hat n-tv.de daher nicht bestimmt, die Reihenfolge ist alphabetisch angeordnet.

Bang & Olufsen Beoplay H9

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Beoplay H9

(Foto: kwe)

Ganz ohne Plastik kommt auch die Edelschmiede Bang & Olufsen nicht aus, aber der neue Beoplay H9 der Dänen besteht überwiegend aus Metall und Leder. Das Design selbst ist zeitlos rund und schlicht, aber sehr schick. Der Kopfhörer macht in jeder Hinsicht einen hochwertigen Eindruck. Durch die wunderbar weich gepolsterten Ledermuscheln sitzt er sehr bequem. Weil er trotz Metalleinsatz sehr leicht ist, drückt auch der etwas hart gepolsterte Bügel kaum auf den Scheitel.

Der H9 wird per Touch-Bewegungen an der rechten Muschel bedient, was tadellos funktioniert. Weitere Möglichkeiten bietet die Beoplay-App, in der man den Klang per Voreinstellungen oder individuell per Touchfeld einstellen kann. Der Beoplay hält zwar nur bis zu 14 Stunden durch, aber bei ihm kann man im Gegensatz zur Konkurrenz den Akku wechseln.

Sein Klang ist erstklassig, wunderbar ausgeglichen, aber mit viel Druck. In der Grundeinstellung hat er einen sehr kräftigen Bass und klingt relativ warm. Das ist angenehm, über die App kann er aber an jeden persönlichen Geschmack angepasst werden und speichert die Einstellungen auch ab. Etwas mager ist sein Lieferumfang, mehr als Kabel, Flugzeugstecker und einen Stoffbeutel liegt dem 500 Euro teuren Kopfhörer nicht bei. Das edelste Gerät im Testfeld ist aber so stabil gebaut, dass es mehr Schutz auch nicht braucht.

Denon AH-GC20

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Denon AH-GC20

(Foto: kwe)

Der Denon AH-GC20 sitzt bequem auf dem Kopf und schmiegt sich eng an. So schirmt er Umgebungsgeräusche auch ohne aktivierte Geräuschunterdrückung ab. Die Noise Cancellation (NC) lässt sich per Schieber zuschalten. Die Verarbeitung ist gut, der Kopfbügel ist mit weichem Textil und Kunstleder ummantelt, die Ohrpolster mit Memory-Schaumstoff sind weich und angenehm und können einfach ausgetauscht werden.

Die gummierten Ohrmuscheln haben keine Sensorfläche, bedient wird der Denon über kleine Tasten, deren Platzierung man sich schnell merkt. Kleines Ästhetik-Minus: Die Gummiklappe zum Micro-USB-Steckplatz sitzt nicht ganz passgenau. Im Lieferumfang sind eine schicke Transportbox, ein Audio- und ein Ladekabel, ein Flugzeugstecker sowie ein Adapter auf 6,3-mm-Klinke enthalten. Die Laufzeit beträgt rund 20 Stunden, aufgeladen sind sie in 3 Stunden.

Der Sound ist voll und warm mit reichlich Betonung im Bassbereich, ohne dass Höhen und Mitten darunter leiden. Druckvoll klingt er auch bei geringer Lautstärke, die Betonung der tiefen Frequenzen macht sich hier besonders bezahlt. Die Geräuschunterdrückung arbeitet effektiv, ein Grundrauschen ist kaum hörbar. Überflüssig ist die zusätzliche App "Denon Travel", die zum Beispiel Apps für die Reise in einer Liste bündelt und einen eigenen Musikplayer bietet. Für eigentlich nützliche Extras wie den Equalizer wird aber ein In-App-Kauf von 1,99 Euro fällig - beim Kaufpreis von 240 Euro aufwärts ein Unding.

Bose Quiet Comfort 35

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Bose Quiet Comfort 35

(Foto: kwe)

Das jüngste Modell aus der Erfolgsserie Quiet Comfort besteht zwar wie die Vorgänger überwiegend aus Plastik, wirkt aber dadurch nicht billig. Er fühlt sich gut an, ist sehr leicht und hat einen besonders hohen Tragekomfort. Das liegt auch daran, dass seine Muscheln den Ohren viel Luft lassen und diese sanft umschließen. Er ist außerdem klein und kompakt. So lässt er sich in einer ziemlich kleinen Transportbox verstauen und wirkt auf Köpfen nicht so wuchtig.

Der QC35 wird klassisch über Tasten bedient, was vielen Nutzern vielleicht lieber ist als eine intuitive, aber gewöhnungsbedürftige Touch-Fläche. Ebenso schlicht ausgestattet ist die Bose-Connect-App, viel mehr, als die Lautstärke regeln und die Akku-Füllung zu kontrollieren, bietet sie nicht. Gut gelöst ist die Möglichkeit, über die App Geräte-Verbindungen zu wechseln.

Der Bose Quiet Comfort 35 glänzt dafür mit einem hervorragenden Klang, der von den Bässen bis zu den Höhen keine Schwächen zeigt und der Idealvorstellung von "ausgeglichen" sehr, sehr nahe kommt. Außerdem filtert er Rauschen und Brummen souverän heraus, besser war in dieser Disziplin keiner der Konkurrenten. Der Bose bietet mit bis zu 20 Stunden außerdem viel Ausdauer. 350 Euro sind für den Spitzenkopfhörer ein fairer Preis.

Plantronics Backbeat Pro 2

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Plantronics Backbeat Pro 2

(Foto: jwa)

Zu den günstigeren Modellen im Testfeld gehört der Plantronics Backbeat Pro 2. Der Tragekomfort ist bei Boses Platzhirsch etwas größer, die Geräuschunterdrückung ist weniger effektiv als bei den anderen Modellen, reicht aber aus, um Motoren- und Turbinenlärm angenehm zu reduzieren. In der Special Edition für 280 Euro kommt der Plantronics in einer stabilen Transportbox, die Basisvariante hat nur einen Stoffbeutel.

Die Verarbeitung ist wie bei den anderen Kopfhörern gut, die Ohrmuscheln bestehen aber aus mehr Einzelteilen und wirken dadurch weniger wie aus einem Guss. ANC und An/Aus regelt man per Schieber, Lautstärkeregler und Wiedergabetasten sitzen an der Ohrmuschel, die Bedienung ist intuitiv. Eine Funktion für die Verstärkung von Umgebungsgeräuschen hat der Plantronics auch, allerdings stoppt dann die Musik.

Der Sound ist klasse und kann mit teureren Modellen mithalten, Bässe klingen warm und voll, Mitten sind klar und nicht zu aufdringlich, Höhen sind schön ausdefiniert und schmerzen auch bei hohen Lautstärken nicht. Die Akkulaufzeit ist mit 24 Stunden recht lang. Alleinstellungsmerkmal und superpraktisch: Sensoren erkennen, wenn man den Kopfhörer abnimmt. Dann stoppt die Musik automatisch und spielt erst weiter, wenn man ihn wieder aufsetzt. Das ist ein exklusives Feature, das außer Plantronics kein Hersteller bietet.

Sennheiser PXC 550

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Sennheiser PXC 550

(Foto: kwe)

Ziemlich frisch auf dem Markt ist der Sennheiser PXC 550. Er ist ähnlich kompakt wie der Bose QC35 und passt ebenfalls in ein im Handgepäck platzsparendes Etui. Der deutsche Kopfhörer wirkt durch etwas mehr Metall ein wenig hochwertiger. Der PXC 550 ist ebenfalls federleicht und bequem zu tragen wie der Platzhirsch, auch wenn er den Ohren weniger Platz lässt.

Sennheiser verzichtet auf Tasten und setzt auf Touch-Bedienung. Eine Besonderheit des Kopfhörers ist, wie man ihn an und ausschaltet. Denn dazu dreht man die rechte Muschel ganz einfach in Hör- oder Transport-Position.

Auch beim Klang liegt der Sennheiser gleichauf mit dem Bose, sein Sound ist vielleicht sogar noch ausgeglichener und runder. Ist man damit trotzdem nicht zufrieden, bietet Sennheiser eine vorbildliche App mit vielen Voreinstellungen für verschiedene Musikstile oder Einsatzgebiete. Seine Geräuschunterdrückung ist ebenfalls erstklassig, auf Augenhöhe mit der ANC des Quiet Comfort. Die Funktion steht in zwei Stärken zur Verfügung und kann per Taste oder App angepasst werden. Der deutsche Kopfhörer ist ausdauernd, er hält bis zu 30 Stunden ohne Steckdose durch. Wer den Sennheiser PXC 550 haben möchte, muss derzeit 400 Euro ausgeben.

Sony MDR 1000X

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Sony MDR 1000X

(Foto: kwe)

Der Sony MDR 1000X wird sowohl mit Tasten als auch mit Touch- und Wischgesten bedient. Das Gehäuse ist großteils aus Kunststoff und Kunstleder, der runde Metall-Kopfbügel ist angenehm gepolstert. Im Lieferumfang ist ein schickes Transport-Case enthalten.

Der Klang der Sony-Kopfhörer ist neutral, ausgewogen und klar, ohne einen bestimmten Frequenzbereich hervorzuheben. Bässe klingen voll, stehen aber mehr im Hintergrund und sind weniger druckvoll als zum Beispiel beim Denon-Modell. Die Geräuschreduzierung ist sehr effektiv und kann per Tastendruck an den Nutzer angepasst werden. Das funktioniert gut, auch wenn der Unterschied zu vorher kaum ins Gewicht fällt. Ein Grundrauschen ist hörbar, wenn keine Musik läuft. Mit eingeschalteter ANC hält der Akku rund 20 Stunden.

Großer Pluspunkt beim MDR 1000X sind die cleveren Extras, die bei einem Preis von rund 400 Euro aber auch erwartet werden können: Umgebungsgeräusche können in zwei Modi per Tastendruck zugeschaltet werden, während die Musik im Hintergrund weiterläuft - einer der Modi verstärkt speziell Stimmen. Sehr praktisch zum Beispiel im Büro, wo man Musik hören kann und zugleich alles mitbekommt.

Legt man die Hand auf den rechten Ohrhörer, fährt die Musik automatisch herunter und die Umgebung wird eingeblendet - das ist nützlich für kurze Unterhaltungen oder während Durchsagen im Flieger oder im Zug. Alle Funktionen gibt's auch im Kabelbetrieb, solange der Akku hält.

Quelle: ntv.de

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