Playstation-Angriff auf Nintendo Platz da, Super Mario, hier kommt "Astro Bot"


Held mit eigenem Abenteuer: Astro - hier mit dem Bulldoggen-Antrieb ausgestattet.
Was Super Mario kann, kann "Astro Bot" schon lange. Das Abenteuer um einen kleinen Roboter aus dem Playstation-Universum soll als kniffliges Jump & Run alle Altersklassen abholen und begeistern. ntv.de hat den Exklusivtitel für die PS5 getestet.
Super Mario ist einer der Urväter von Jump-&-Run-Spielen. Der italienische Klempner hat für Nintendo einen kompletten Markenkosmos geschaffen, dem Dutzende Ableger entsprungen sind. Er ist das Gesicht einer großen Gaming-Marke geworden. Ein ähnliches Unterfangen wagt nun Sony mit seiner Playstation und schickt mit "Astro Bot" einen knuffigen Roboter ins Rennen, der eigentlich dafür da war, die Funktionen des neuen PS5-Controllers in Mini-Games zu präsentieren. Astro bekommt nun sein eigenes großes Abenteuer, ein 3D-Plattformer, der nur so vor kreativen Ideen strotzt - und damit Jung und Alt abholt. ntv.de hat den Exklusivtitel für die PS5 getestet.
Super Mario muss in der Regel die Prinzessin retten und auch die Story in "Astro Bot" ist eher einfach gehalten. Auf der Reise mit seinen Roboterfreunden durch die Galaxie wird das Raumschiff, in Form einer Playstation 5, von einem Alien angegriffen. Der Außerirdische, der irgendwie an Kang aus den Simpsons erinnert, klaut vier wichtige Bestandteile des Schiffs. Es kommt zur Bruchlandung, die 300 Crew-Mitglieder - auch allesamt Roboter - werden in sechs verschiedene Galaxien verstreut. Astro Bot muss seine Kollegen und die Raumschiffteile finden. Dafür kämpft er sich durch sechs Galaxien und über 80 Level. Am Ende jeder Galaxie wartet auch ein Endboss.
Von Affen-Klauen bis Kugelfisch-Ballon
Die Crewmitglieder sind teilweise leicht zu entdecken, teilweise aber auch gut versteckt. Astro hat zwei kleine Schubdüsen unter den Füßen, mit denen er höhere Vorsprünge erreichen kann, aber auch Gegner oder Gegenstände zersägt. Dazu kann er per Faustschlag einige der gegnerischen Roboter aus dem Bild boxen. In vielen Leveln findet der heldenhafte Roboter ein Hilfsmittel, dass die Bewegung im Level verändert. Mit einem Kugelfisch-Ballon erreicht Astro zeitweise ungeahnte Höhen, mit dem Doppelfrosch-Handschuh boxt er Gegner über eine längere Distanz, gleichzeitig dient es als Katapult.
Die Affen-Klauen erlauben knifflige Kletterpassagen, bei denen der PS5-Controller sein ganzes Potenzial zeigt. Beim Klettern richtet man den Körper Astros über die Neigung des Controllers so aus, dass er über den nächsten Griff links oder rechts erreicht, gleichzeitig greift man mit den Schultertasten zu oder lässt los. Nachhaltig Eindruck hinterlassen im Test hat unter anderem auch die Mini-Maus-Funktion. Astro schrumpft sich in Sekundenschnelle auf Mausgröße, kann so durch Löcher und Nischen schlüpfen. Das eröffnet im Level noch mal ein Level in sich. Insgesamt haben die Entwickler 15 verschiedene Tools für Astro konzipiert, die alle ein einzigartiges Gameplayerlebnis darstellen.
Denn neben den Sensorfunktionen des Controllers trumpft das haptische Feedback mit vielen subtilen Vibrationen voll auf. Läuft Astro über Sand, fühlt es sich auch so an, bei Regen spürt man die prasselnden Tropfen. Der Controller gibt dem Spieler so ein noch besseres Gefühl dafür, was im Spiel gerade passiert.
Kein Frust, keine Langeweile
Alle Gameplay-Passagen wirken auf den ersten Blick kindgerecht simpel, wer aber alle Roboter einsammeln will, der muss auch einige Rätsel lösen und knifflige Sprung- und Kletterabschnitte hinter sich bringen, in denen es auf Timing ankommt. Da es aber sehr viele Speicherpunkte gibt, ist das Frustpotenzial sehr gering.
Die Welten sind dazu so bunt und liebevoll gestaltet, dass eigentlich nie Langeweile aufkommt. Viele der 300 Crew-Roboter sind Playstation-Cameos. Bedeutet: Man kennt die Figuren bereits aus anderen Spielen. Darunter sind beispielsweise Kratos und Atreus aus den "God of War"-Spielen. Teilweise schlüpft Astro sogar in deren Rollen und schwingt die Frostaxt selbst.
Playstation hat mit den Entwicklern von Team Asobi ein wirklich geniales Videospielerlebnis auf die Beine gestellt, das nur einen kleinen Nachteil hat. Auch wenn "Astro Bot" stundenlangen Spielspaß garantiert und wirklich alle Altersklassen abholt, dürfte sich einigen der Vollpreis von 70 Euro nicht direkt erschließen. Aber das Spiel ist es wert und könnte im Playstation-Kosmos eine ähnliche Rolle einnehmen wie Mario bei Nintendo.
Quelle: ntv.de