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Größter Schwachpunkt beseitigt So gut ist die Google Pixel Watch 4

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Die Pixel Watch 4 wird seitlich im Dock stehend aufgeladen.

Die Pixel Watch 4 wird seitlich im Dock stehend aufgeladen.

(Foto: kwe)

Google bringt die Pixel Watch 4 auf den Markt. Sie überzeugt vor allem mit ihrem tollen Display und einer hohen Ausdauer. Die seitliche Ladefunktion ist Geschmackssache und einige neue Funktionen stehen vorerst nicht in Deutschland zur Verfügung.

Google ist zwar erst vor drei Jahren ins Smartwatch-Rennen eingestiegen, hat den Rückstand gegenüber der Konkurrenz aber schnell aufgeholt. Die dritte Generation rangiert beispielsweise mit dem Qualitätsurteil 1,6 bei Stiftung Warentest gemeinsam mit Apple-Watch-Modellen auf Platz 1. Die Pixel Watch 4 dürfte noch besser abschneiden, denn unter anderem hat Google den größten Schwachpunkt der Smartwatch beseitigt, wie der Praxistest von ntv.de ergeben hat.

Helleres Display mit mehr Platz für Inhalte

Grundsätzlich sieht die Neue wie ihre Vorgängerin aus, sogar das Gewicht der 41- und 45-Millimeter-Varianten ist mit 31 und rund 37 Gramm gleich geblieben. Aber es gibt einen wichtigen Unterschied, der erst richtig ins Auge fällt, wenn man die Pixel Watch 4 eingeschaltet hat: das sogenannte Actua-360-Display.

Während bei der 3 nur das Schutzglas (Gorilla Glass 5) gewölbt ist, ist es bei der neuen Uhr auch der Bildschirm. Das ermöglicht einen zehn Prozent größeren sichtbaren Bereich des Displays. Zusätzlich hat Google den Rand um 15 Prozent verkleinert. Der inaktive schwarze Bereich ist zwar bei hellen Inhalten immer noch deutlich zu sehen, aber Google ist dem "randlosen Design" ein gutes Stück näher gekommen.

Jenseits der Messwerte endet der sichtbare Bereich des Displays.

Jenseits der Messwerte endet der sichtbare Bereich des Displays.

(Foto: kwe)

Eine vielleicht wichtigere Verbesserung zahlt sich speziell bei Sonnenschein im Freien aus: Das Display der Pixel Watch 4 kann mit bis zu 3000 Nits (Candela pro Quadratmeter/cd/m²) leuchten – 50 Prozent heller als das Panel der 3.

Deutlich verbesserte Ausdauer

Im Inneren werkelt jetzt die zweite Generation des Qualcomm-Chips Snapdragon W5 mit Cortex‑M55-Coprozessor. Bei der Geschwindigkeit macht sich das nicht spürbar bemerkbar, aber der neue Antrieb wirkt sich zusammen mit sechs und 8 Prozent größeren Akkus auf die Laufzeit der Smartwatch aus.

Die Öffnung für die Lade-Pins könnte eine Fussel-Falle sein.

Die Öffnung für die Lade-Pins könnte eine Fussel-Falle sein.

(Foto: kwe)

Laut Google hält sie bei aktivem Always-On-Display jetzt bis zu 40 Stunden (45 mm) oder 30 Stunden (41 mm) durch. Bei der größeren Variante sind das volle 16 Stunden Unterschied, beim kleinen Modell sechs Stunden. Die von ntv.de getestete 45-mm-Variante hatte bei normalem Gebrauch nach etwa 24 Stunden am Handgelenk noch rund 40 Prozent Saft. Hochgerechnet entspricht das exakt Googles Angabe. Damit ist die Ausdauer bei der Pixel Watch 4 ganz klar keine Schwäche mehr.

Hinzu kommt, dass die Uhr recht schnell aufgetankt ist, was der Praxistest ebenfalls bestätigt hat. Nach 15 Minuten ist ein leerer Akku wieder zu rund 50 Prozent geladen, nach einer Stunde ist er voll. Die Vorgängerin ist da mit 28 und 80 Minuten wesentlich langsamer.

Neue Lademethode mit Vorteilen

Der Preis dafür ist schon wieder eine neue Art zu laden. Die Pixel Watch 4 parkt seitlich stehend im neuen Ladedock. Dort bezieht sie Strom über zwei große Pins. Laut Google geht das schneller als induktiv, entwickelt weniger Wärme und schafft Platz für Sensoren an der Unterseite der Uhr. Außerdem soll die Lademethode zur Verbesserung der Reparierbarkeit beitragen: Zum ersten Mal können bei der Pixel Watch Akku und Display getauscht werden.

Die Sensoren an der Unterseite sind anders angeordnet als bei der Vorgängerin.

Die Sensoren an der Unterseite sind anders angeordnet als bei der Vorgängerin.

(Foto: kwe)

Zusätzliche Sensoren hat die Pixel Watch 4 nicht, aber der Sensor zur Messung der Hauttemperatur soll neu sein. Ansonsten setzt Google lediglich verbesserte Algorithmen ein, die vermutlich auch bei der Vorgängerin zum Einsatz kommen werden. Unter anderem soll die Schlafanalyse um 18 Prozent genauer sein. Da man ungerne mit zwei Smartwatches schläft, konnte (wollte) ntv.de das nicht überprüfen.

Genauere Navigation, modernerer Funk

Einen echten Vorteil hat die Pixel Watch 4 beim Navigieren durch Zweifrequenz-GPS, über das die Vorgängerin nicht verfügt. Tatsächlich ist die Positionsbestimmung der neuen Smartwatch genauer und weniger "sprunghaft".

Dazu kommen weitere Verbesserungen, die man nicht gleich bemerkt oder die sich erst in Zukunft auszahlen: Die Pixel Watch 4 nimmt mit Bluetooth 6 Verbindungen auf und funkt mit WLAN 7. Beides sind modernere Standards, als sie die 3 zu bieten hat.

Möglicherweise bleibt der Watch 4 auch als Alleinstellungsmerkmal, dass man mit dem KI-Assistenten Gemini sprechen kann, nachdem man die Uhr anhebt und vor den Mund hält. Das hat im Test meistens gut geklappt. Dass auch die Trainingserkennung via KI verbessert sein soll, kann ntv.de nicht bestätigen. Wie bisher registriert die Uhr beispielsweise nicht, wenn man auf einem Rudergerät trainiert.

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Außerdem gibt es zwei Verbesserungen, die vorerst nur in den USA zu nutzen sind: Zum einen unterstützt die Pixel Watch 4 technisch Notrufe über Satellit. Zum anderen gibt es dort einen KI-Gesundheits-Coach.

Fazit

Man sieht es ihr zwar nicht sofort an, aber die Pixel Watch 4 stellt eine deutliche technische Verbesserung dar. Hervorzuheben sind speziell das Display und die hohe Ausdauer sowie die neue Reparierbarkeit. Auch die genauere Navigation ist ein echter Vorteil. Wenn man dagegen besonderen Wert auf die Gesundheits- und Fitnessfunktionen legt, ist die Watch 3 nahezu ebenbürtig.

Schade ist, dass Google nach wie vor nur drei Jahre Updates garantiert. Das ist nicht mehr zeitgemäß. Apple und Samsung bieten mindestens vier bis fünf Jahre, weswegen man bei ihnen mehr für sein Geld bekommt.

Quelle: ntv.de

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