Lohnt sich der Kauf? So gut sind Apple Watch 11 und Watch Ultra 3


Links die Watch Ultra 3, rechts die Watch 11.
(Foto: kwe)
Die Apple Watch 11 und die Apple Watch Ultra 3 bieten nicht viele, aber teils entscheidende Verbesserungen. Ein Kauf lohnt sich, wenn sich die Neuerungen mit den persönlichen Präferenzen decken und/oder bisher keine oder eine deutlich ältere Uhr am Handgelenk sitzt.
Apple hat kürzlich insgesamt drei neue Uhren vorgestellt, von denen die abgespeckte Watch SE3 für Nutzerinnen und Nutzer die beste Wahl ist, die mit kleineren Displays und allgemein schlichterer Hardware zufrieden sind. Wer ein Top-Modell haben möchte, hat jetzt die Wahl zwischen der Watch 11 und der Watch Ultra 3. Größere Verbesserungen hat vor allem die Ultra zu bieten, aber auch die 11er hat einen möglicherweise entscheidenden Vorteil gegenüber der Vorgängerin.
Apple Watch 11
Äußerlich ist die Apple Watch 11 von der Vorgängerin zunächst nur durch neue Farben zu unterscheiden. Wenn man die technischen Spezifikationen vergleicht, fällt aber auf, dass die neue Uhr ein wenig schwerer ist. Die 46-Millimeter-Variante mit Aluminiumgehäuse ohne Mobilfunk wiegt beispielsweise 37,8 Gramm, die entsprechende 10er 36,4 Gramm.

Apple Watch 10 (oben) und Apple Watch 11 unterscheiden sich hier nur durch Farben und unterschiedliches Gehäusematerial. Ansonsten sind sie nicht auseinanderzuhalten.
(Foto: kwe)
Der Unterschied liegt hauptsächlich an einem größeren Akku in der Watch 11, was auch ihre wichtigste Verbesserung ist. Denn mit der höheren Kapazität verlängert sich die Laufzeit laut Apple von bis zu 18 auf bis zu 24 Stunden. Im Praxistest hat sie das nicht ganz erreicht, aber nahezu. Das lag aber vermutlich nur daran, dass sie intensiv genutzt wurde, weit mehr, als dies an normalen Tagen der Fall gewesen wäre.
Deutlich längere Laufzeiten
Jedenfalls muss man sich bei der 11 morgens nicht beeilen, sie aufs Ladedock zu legen, wenn man sie nachts getragen hat. Bis mittags hält sie normalerweise locker durch, leuchtet das Display selten auf, auch bis zum Abend. Sie muss auch nicht lange angedockt bleiben, 15 Minuten genügen bei einem leeren Akku für bis zu acht Stunden Laufzeit, 30 Minuten, um die Batterie zu 80 Prozent zu laden.
Eine weitere Neuerung, die für alle Aluminium-Varianten der Watch 11 gilt, ist eine laut Apple kratzfestere Abdeckung aus verbessertem Ion-X-Glas. Darunter hat sich an der maximalen Helligkeit nichts geändert, der Bildschirm kann nach wie vor mit bis zu 2000 Nits leuchten.
Neue Funk-Talente, watchOS 26
Das Innenleben ist mit Apples S10-Chip, 64 Gigabyte Speicher, Bluetooth 5.3, L1-GPS,und NFC (Apple Pay) weitgehend gleich geblieben. Die neue Uhr unterstützt aber mit WLAN 4 jetzt neben dem 2,4- auch das 5-Gigahertz-Frequenzband. Varianten mit Mobilfunk funken jetzt außerdem zusätzlich zu LTE im 5G-Netz, allerdings aktuell in Deutschland nur mit einer eSIM der Telekom.
Neu ist das Betriebssystem watchOS 26, aber die Firmware inklusive aller Verbesserungen hat auch die Vorgängerin mit einem Update erhalten. Hier sind vor allem zwei Gesundheitsfunktionen zu nennen.
Zum einen informiert die Uhr Nutzerinnen und Nutzer, wenn sie über 30 Tage hinweg Anzeichen für einen zu hohen Blutdruck registriert hat. Das ist zwar recht ungenau, da mithilfe des optischen Sensors und Algorithmen Reaktionen wie Blutgefäße auf den Herzschlag reagieren. Aber es ist eine Chance, eine möglicherweise lebensgefährliche Erkrankung frühzeitig zu erkennen. Auf jeden Fall sollte man bei einer Warnung ärztlichen Rat suchen.
Neu ist außerdem der Schlafindex. Dafür sammelt die Watch Daten zu Schlafdauer, Schlafqualität, Unterbrechungen und Schlafeffizienz. Daraus bestimmt sie einen Score von 0 bis 100.
Lohnt sich der Kauf?
Die Preise hat Apple unverändert übernommen. Die einfachste GPS-Variante ist ab knapp 450, eine Watch 11 mit Mobilfunk gibt’s ab rund 570 Euro. Grundsätzlich lohnt sich ein Kauf erst, wenn die alte Uhr watchOS 26 nicht mehr erhält.
Legt man besonderen Wert auf Gesundheitsfunktionen, kann sich die Neuanschaffung auch bei jüngeren Uhren lohnen. Laut Apple stehen Bluthochdruckwarnungen erst ab der Watch 9 zur Verfügung. Ein weiterer Grund könnte sein, wenn man mit der Laufzeit der aktuellen Watch absolut nicht klarkommt und man die zusätzlichen Stunden der 11 wirklich benötigt.
Apple Watch Ultra 3
Während die Watch 11 bereits ein Jahr nach der 10 auf den Markt gekommen ist, hat sich Apple bei der Watch Ultra 3 ein Jahr länger Zeit gelassen. Entsprechend kommt sie mit mehr technischen Verbesserungen im Vergleich zur Vorgängerin. Was watchOS 26 betrifft, gilt das Gleiche wie bei der Apple Watch 11.

Hier kann man den etwas schmaleren Displayrand der Apple Watch Ultra 3 (links) erkennen.
(Foto: kwe)
Die kleinen, aber feinen technischen Verbesserungen beginnen schon beim Display, das mit 1,98 Zoll 0,06 Zoll größer ist, und mit 422 × 514 statt 410 × 502 Pixel auflöst. Der Unterschied ist zwar minimal, aber jetzt kann Apple wieder schreiben, dass die Ultra das "größte Apple-Watch-Display aller Zeiten" hat. Im vergangenen Jahr hatte die 10 ihr den Titel mit 1,96 Zoll entrissen.
LTPO3-Display mit mehreren Vorteilen
Möglich macht die kleine Vergrößerung das modernere LTPO3-Display der Ultra 3, das dünnere Bildschirmränder als das LTPO2-Panel der Vorgängerin erlaubt. Außerdem ist es energieeffizienter, und in Kombination mit einem ebenfalls neuen Weitwinkel-OLED bietet das LTPO3-Display eine bessere Sichtbarkeit aus verschiedenen Blickwinkeln.
Auch dieser Unterschied ist nicht groß, aber im direkten Vergleich durch eine hellere Darstellung im spitzen Winkel sichtbar. Die maximale Helligkeit von 3000 Nits ist dagegen unverändert geblieben.
Schließlich kann die Watch Ultra 3 im Gegensatz zur Vorgängerin im Always-on-Display Animationen wie einen sich drehenden Sekundenzeiger anzeigen. Das liegt daran, dass die Bildwiederholfrequenz von einmal pro Minute auf einmal pro Sekunde gestiegen ist.
Neuer Chip, 5G, 5 GHz und höhere Ausdauer
Auch unter der Haube hat sich beim Top-Modell einiges getan. Die Watch Ultra 3 ist jetzt ebenfalls mit dem S10-Chip ausgestattet, unterstützt beim Mobilfunk 5G (Telekom-eSIM) und funkt im WLAN mit 2,4 und 5 Gigahertz. Zusätzlich ist sie jetzt in der Lage, Notrufe über Satellit abzusetzen.
Der neue Chip und das energieeffizientere Display führen mit möglichen Akkuvergrößerungen zu längeren Laufzeiten. Die Ultra 3 hält laut Apple bis zu 42 Stunden durch, sechs Stunden länger als die Vorgängerin. Im Test hat sich das mehr als bestätigt, die neue Ultra kommt auch mal zwei Tage ohne Ladedock aus. Außerdem ist die 3 schon in 45 Minuten etwa zu 80 Prozent aufgetankt, während die Vorgängerin dafür 15 Minuten länger benötigt.
Lohnt sich der Kauf?
Auch die neue Apple Watch Ultra ist ab rund 900 Euro erhältlich. Wer bereits die zweite Generation hat, benötigt jedoch kein Upgrade, solange nicht Dinge wie der Satelliten-Notruf oder die noch längeren Laufzeiten wichtig sind, etwa bei Outdoor-Aktivitäten in abgelegenen Gegenden. Trägt man die erste Generation, gilt Ähnliches. Hier kommen allerdings noch die Blutdruck-Warnungen hinzu, die die Ultra 1 nicht beherrscht.
Quelle: ntv.de