Autoindustrie

Das hat es seit einem halben Jahrzehnt nicht mehr gegeben: Opel beendet ein Quartal mit einem Überschuss. Und eigentlich sollte es nun so weitergehen. Doch die Briten haben dies mit ihren Brexit-Votum wohl verhindert.

Der Autokonzern Daimler verdient weiterhin gutes Geld. Die Schwaben können den Umsatz steigern, einzig aufgrund von Sondereinflüssen gibt es Abstriche beim Gewinn. Die guten Zahlen werden sich an der Börse allerdings wohl nicht bemerkbar machen.

Mehr als zwei Milliarden Euro muss VW infolge des Dieselskandals abzweigen - dennoch ist die Aktie des Autobauers der Renner an der Börse. Denn wenn man diese Sonderbelastung rausrechnet, kommt der Konzern auf eines der besten Quartale seiner Geschichte.

Die Nachwirkungen des Abgas-Skandals belasten Volkswagen weiter schwer. Im ersten Halbjahr 2016 hat der Konzern mit "negativen Sondereinflüssen in Höhe von 2,2 Milliarden Euro" zu kämpfen. Dennoch weiß der Konzern zu überraschen.

• Trotz Milliarden-Rücklagen VW-Aktie steigt nach Super-Quartal deutlich

Hinsichtlich Verstößen gegen das Kartellrecht in der Lkw-Branche schlägt die EU-Kommission kräftig dazwischen. Das Kartell war insgesamt 14 Jahre aktiv. Ein beteiligtes Unternehmen bleibt aber straffrei.

Mit dem US-Vergleich ist der Dieselskandal für Volkswagen noch lange nicht abgeschlossen: Der Konzern sieht eine neue Flut von Zivil- und Umweltklagen auf sich zurollen. Ärger droht auch vom nördlichen Nachbarn - und das könnte teuer werden.

In den USA haben Justizministerium und Börsenaufsicht Fiat Chrysler auf dem Radar. Der Autobauer wird verdächtigt, seine Absatzzahlen frisiert zu haben. FBI-Mitarbeiter durchforsten Häuser und Wohnungen von Managern.

Der Streit schwelt seit Jahren, es geht um Milliarden: Anleger fordern das Geld von der Porsche-Holding, das sie im Übernahmekampf mit VW an der Börse verloren haben. Ein Musterverfahren soll Klarheit bringen, doch das würde dauern. Sieben Kläger stellen sich quer.

Einen Absatzeinbruch hat Volkswagen aufgrund der Abgas-Manipulationen bei Dieselfahrzeugen nicht erlitten. Doch Europas größter Autobauer verliert Anteile auf einem seiner wichtigsten Märkte.

• Wachstum etwas verlangsamt Europas Automarkt zeigt sich robust

Daimler verkauft weniger Pkw und Lkw. Dafür boomt ein anderer Bereich. Der Stuttgarter Autobauer legt erneut zu und übertrifft sogar die Markterwartungen. Böse Überraschungen könnte jedoch noch der Skandal um defekte Airbags bereithalten.