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Wie Vorurteile wirken Frauen reagieren sensibler

Jeder kennt geschlechtsspezifische Verallgemeinerungen wie: Frauen können nicht einparken. Wie solche Stereotypen auf Frauen und Männer wirken, finden nun Wissenschaftler des Universitätsklinikums Tübingen heraus.

Kreatives Einparken in Italien.

Kreatives Einparken in Italien.

(Foto: Hope, pixelio)

Frauen werden von einem negativen Vorurteil stärker beeinflusst als Männer. Bei einem Test zeigte sich, dass die Leistungen von Frauen dramatisch von vorher geäußerten Stereotypen abhängen.

83 Probanden im Alter von 20 bis 36 Jahren hatten die Aufgabe Bilder zu ordnen. Bei dieser Aufgabe müssen die Probanden eine Reihe von Bildern, die die Einzelbilder eines sozialen Ereignisses darstellen, zum Beispiel ein Taxi anzuhalten und damit davonzufahren, in der richtigen Reihenfolge anordnen. Um die Aufgabe gut zu lösen, muss der Proband die Fähigkeit haben, die mentalen Zustände der abgebildeten Personen zu verstehen.

Die Testpersonen müssen außerdem den Kern der Handlung erfassen, welches oft nur durch das Hineinversetzen in die abgebildeten Personen ermöglicht wird. Frühere Studien hatten gezeigt, dass bei dieser Aufgabe keine geschlechtsspezifischen Unterschiede auftreten.

Positives Vorurteil bringt bessere Leistung

Mädchen sind in Mathe genauso begabt wie Jungen.

Mädchen sind in Mathe genauso begabt wie Jungen.

(Foto: picture alliance / dpa)

In der aktuellen Studie bekam eine Gruppe vor dem Versuch die manipulierte Information, dass Frauen bei diesem Test generell besser abschneiden, während die andere Gruppe erfuhr, dass Männer bessere Ergebnisse erzielen. Die Ergebnisse zeigen, dass der Einsatz manipulierter stereotyper Aussagen geschlechtsspezifische Effekte auslösen kann. Eine positive Aussage verbessert das Abschneiden bei einer Aufgabe zur sozialen Wahrnehmung, während eine negative Information zu einer schlechteren Leistung führt. Dieser Effekt ist bei Frauen stärker ausgeprägt. Dagegen lassen sich Männer durch negative Informationen nur wenig beeinflussen.

Die Ergebnisse lassen vermuten, dass Frauen auch in anderen Bereichen des alltäglichen Lebens durch klischeehafte negative Vorurteile, beispielweise im Hinblick auf Einparken, Durchsetzungsfähigkeit oder mathematisches Denken stärker beeinflusst werden als Männer.

Quelle: ntv.de, jze/ukt

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