In Australien gestrandet Verirrter Kaiserpinguin "Gus" ist wieder in Freiheit
22.11.2024, 10:32 Uhr Artikel anhören
"Gus" kurz vor dem Sprung in die Freiheit.
(Foto: dpa)
Noch nie zuvor ist ein Kaiserpinguin in Australien gesichtet worden, bevor Anfang November "Gus" auftauchte. Von seinem weiten Irrweg von der Antarktis bis in den Südwesten des Kontinents ist er völlig entkräftet. Nach einem Kuraufenthalt bei Tierpflegern kann "Gus" nun wieder nach Hause schwimmen.
Er ist der einzige Kaiserpinguin, von dem bekannt ist, dass er die weite Strecke von der Antarktis nach Australien geschwommen ist - nun wurde das Tier wieder ins Meer entlassen. "Gus" wurde am Mittwoch nach mehreren Stunden Fahrt von einem Boot der Artenschutzbehörde ins Südpolarmeer zurückgebracht, wie die Regierung des Bundesstaats Westaustralien mitteilte.
Der Pinguin wurde von der Tierpflegerin Carol Biddulph betreut, die ihn nach dem ersten römischen Kaiser Augustus "Gus" nannte. "Ich wusste wirklich nicht, ob er es überhaupt schaffen würde, weil er so unterernährt war", sagte Biddulph in einem Video, das vor der Freilassung des Tiers veröffentlicht wurde. "Ich werde 'Gus' vermissen", fügte sie hinzu. Bei der Rehabilitation des Pinguins seien Spiegel von großer Bedeutung für sein Wohlbefinden gewesen. "Es sind soziale Vögel, und er steht die meiste Zeit neben dem Spiegel", erklärte sie.
Das Pinguinmännchen wurde am 1. November an einem beliebten Strand in der Stadt Denmark im Südwesten Australiens gefunden. Der Ort liegt nach Angaben der Regierung des Bundesstaats Western Australia etwa 3500 Kilometer nördlich der eisigen Gewässer vor der antarktischen Küste.
Kaiserpinguine - die größte Pinguinart - sind dafür bekannt, dass sie auf ihrer Suche nach Nahrung bis zu 1600 Kilometer zurücklegen. Aber sie seien noch nie in Australien gesehen worden, sagte Belinda Cannell, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der University of Western Australia. Die Regierung erklärte, dass es angesichts des nahenden Sommers auf der Südhalbkugel von entscheidender Bedeutung gewesen sei, "Gus" in den Ozean mit passenden Temperaturen zurückzubringen.
Quelle: ntv.de, jog/AP