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Verhütung für Entwicklungsländer Anti-Baby-Spritze soll nur einen Dollar kosten

Mutter mit Baby in der Demokratischen Republik Kongo: Wie in den meisten Entwicklungsländern haben Kleinkinder hier in hohes Sterberisiko.

Mutter mit Baby in der Demokratischen Republik Kongo: Wie in den meisten Entwicklungsländern haben Kleinkinder hier in hohes Sterberisiko.

(Foto: imago stock&people)

Die Rate ungewollter Schwangerschaften ist in Entwicklungsländern besonders hoch. Die Überlebenschance für Mutter und Kind sinkt erheblich, wenn das Baby nicht geplant ist. Eine Verhütungsspritze soll nun Abhilfe schaffen - und dabei kaum Geld kosten.

Ein injizierbares Verhütungsmittel soll ungewollte Schwangerschaften in den 69 ärmsten Ländern der Welt verhindern und das zu minimalen Kosten. Entwickelt wurde das Präparat namens Sayana Press vom Pharmakonzern Pfizer in Zusammenarbeit mit der Stiftung des Microsoft-Gründers Bill Gates und der wohltätigen "Children's Investment Fund Foundation".

Hilfsorganisationen sollen das Medikament schon bald für einen US-Dollar beziehen und es dann entweder kostenfrei oder zu einem reduzierten Preis an Frauen in Entwicklungsländern verteilen können. Die Arznei verhindert den Angaben zufolge den Eisprung und bleibt mindestens 13 Wochen wirksam. Ein in mehreren afrikanischen Ländern angelaufenes Pilotprojekt mit den Einmalspritzen soll demnach auf die 69 ärmsten Länder der Erde ausgeweitet werden.

Planung sichert Überleben

Zu den von Pfizer angeführten möglichen Nebenwirkungen gehört insbesondere abnehmende Knochendichte. Im Gegenzug soll Sayana Press jedoch Familienplanung ermöglichen und ungewollte Schwangerschaften effektiv verhindern. "Wenn Frauen planen können, wann sie ein Kind wollen, haben sie höhere Überlebenschancen während der Schwangerschaft und bei der Geburt und sie bekommen gesündere Kinder", erklärte Chris Elias, der bei der Gates-Stiftung für Entwicklungsprogramme zuständig ist.

Schätzungen zufolge haben rund 200 Millionen Frauen in Entwicklungsländern keinen Zugang zu Verhütungsmitteln, obwohl sie zu deren Anwendung bereit seien. Demnach kommt es jedes Jahr zu 75 Millionen ungewollten Schwangerschaften, von denen zahlreiche in zu kurzem Abstand zur vorherigen Geburt erfolgen - und dadurch das Leben der Mutter und des Kindes gefährden.

Die Hilfsorganisation "Save the Children" geht davon aus, dass bei besserer Familienplanung etwa 100.000 Todesfälle von Frauen während oder nach der Geburt von Kindern verhindert würden. In den ärmsten Ländern sei dies die häufigste Todesursache innerhalb der Altersgruppe der 15- bis 19-Jährigen.

Quelle: ntv.de, lsc/AFP

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