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Nach massiver Kritik Berlinale lädt AfD-Politiker wieder aus

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Das Leitungsduo Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian präsentiert die Berlinale in diesem Jahr das letzte Mal.

Das Leitungsduo Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian präsentiert die Berlinale in diesem Jahr das letzte Mal.

(Foto: picture alliance/dpa)

Nach den Einladungen von AfD-Mitgliedern zur Eröffnung der Berlinale hagelt es Kritik. Die Festival-Leitung verteidigt ihre Entscheidung zunächst - und rudert nun zurück. Die Berlinale wolle Stellung beziehen, heißt es jetzt. Man habe den Politikern daher mitgeteilt, dass sie "nicht willkommen" seien.

Nach Kritik an Einladungen für AfD-Politiker zur Berlinale-Eröffnung hat die Festivalspitze die Parteivertreter wieder ausgeladen. Gerade angesichts der Enthüllungen der vergangenen Wochen zu antidemokratischen Positionen sei es wichtig, unmissverständlich Stellung zu beziehen für eine offene Demokratie, teilte die Berlinale-Spitze mit.

"Wir haben daher heute alle zuvor eingeladenen AfD-Politiker*innen schriftlich ausgeladen und sie darüber informiert, dass sie auf der Berlinale nicht willkommen sind", sagte das Leitungsduo Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian laut einer Mitteilung. Die AfD und viele ihrer Mitglieder hätten Ansichten, die den Grundwerten der Demokratie zutiefst widersprächen. In Zeiten, in denen rechtsextreme Personen in die Parlamente kämen, wolle die Berlinale nun eine klare Position beziehen.

Die Einladungen hatten für viel Kritik gesorgt. Die Festivalleitung hatte die Einladungen daraufhin zunächst verteidigt. Hintergrund sei, dass die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und der Berliner Senat Einladungskontingente für die Berlinale erhielten, die an die demokratisch gewählten Mitglieder aller Parteien im Bundestag und im Abgeordnetenhaus vergeben werden. AfD-Mitglieder seien in den Bundestag und das Abgeordnetenhaus gewählt worden und daher auch in politischen Kulturausschüssen und anderen Gremien vertreten. "Das ist ein Fakt, und den müssen wir als solches akzeptieren", hatte es geheißen.

Mehrere Menschen hatten eine Rücknahme von Einladungen an die AfD gefordert. In einem offenen Brief im Internet vom 2. Februar, der mittlerweile nicht mehr online zu finden ist, wurde die Rücknahme von zwei Einladungen an AfD-Politiker gefordert. US-Medienberichten zufolge hatten hunderte Menschen, darunter Filmschaffende, unterschrieben.

Die Berlinale zählt neben Cannes und Venedig zu den großen Filmfestivals der Welt. Die nächste Ausgabe ist vom 15. bis 25. Februar geplant. Rissenbeek und Chatrian präsentieren als scheidendes Leitungsduo zum letzten Mal das Programm.

Quelle: ntv.de, spl/dpa

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