"Die Höhle der Löwen" Der König der Tiere frisst kein Hundefutter
12.10.2016, 01:53 Uhr
"Zu nischig": Bio-Hundefutter aus Österreich
Mit prolligem Alko-Pop-Wassereis, halbgaren Gebrauchtwagenkauf-Modellen und lebensverlängernden Vierbeiner-Menüs können die Löwen nichts anfangen. Die Investoren schwören diese Woche eher auf Sonnenenergie und fluoreszierende "Pannenfächer".
Das Besoffski-Outing von Carsten Maschmeyer ist noch das "netteste", das die beiden "Suckit"-Schleckermäuler Max und Elvir während ihrer Start-Up-Präsentation zu hören kriegen. Ansonsten zeigen löwentechnisch alle Daumen nach unten. Mit ihrer Alko-Pop-Wassereis-Idee beißen "Vollblut-Unternehmer" Max und Plattenlabel-Boss Elvir bei allen fünf Löwen auf Granit. Judith Williams schlägt schon beim Aufbau der Produkt-Displays die Hände vors Gesicht. Spätestens aber als Carsten Maschmeyer von seinem zweiten Suff-Blackout bei der Bundeswehr berichtet, gehen bei der Beauty-Queen alle Lichter aus: "Schon der Name ist so dermaßen prollig", wettert sie. Ein paar giftige Blicke später setzt sie sogar noch einen drauf. Natürlich spricht sie es nicht aus. Aber es braucht nicht viel Fantasie, um sich vorstellen zu können, welchen Adieu-Gruß sie den beiden Eis-Narren gerne noch mit auf den Weg gegeben hätte: "Sollen sie ihr Eis doch selber lutschen!" Das lassen wir jetzt auch einfach mal unkommentiert so stehen.
Das anfängliche Feuer in der Raubtierhöhle breitet sich aber zum Leidwesen des TV-Voyeurs auf der heimischen Couch erst einmal nicht weiter aus. Mit Stefan und Philip betreten nun zwei Österreicher das Studio, die verlorengegangene Energie lieber mit der Kraft der Sonne als mit alkoholhaltigem Wassereis zurückholen. "Sunnybag" heißt die Erfindung der beiden Grazer Jung-Unternehmer. Leere Akkus sollen in Zukunft der Vergangenheit angehören. Möglich machen das Solar-Panels, die auf Rucksäcken, Tragetaschen, sowie in Tablet-Form Sonnenenergie speichern. Ausgestattet mit diversen Anschlüssen kann man so jederzeit seine leergefahrenen Mobil-Geräte wieder zum Leben erwecken. Ralf Dümmel klatscht am lautesten in die Hände. Drei Sekunden später liegen sich zwei Österreicher und ein Bad Segeberger in den Armen. Was für ein Bild!
Nicht ganz so innig verläuft dagegen die Verabschiedung von Katja, Markus und Gianna. Die drei Hobby-Gebrauchtwagen-Experten fahren ihr "Onkel Wolle"-Projekt aber auch voll gegen die Wand. Frank Thelen bringt es ungefiltert auf den Punkt: "Ich sehe hier ein halbgares Produkt, vorgestellt von halbgaren Gründern." Kein Deal. Die Nächsten, bitte.
Kleinere Häufchen dank "Blondvieh"
Katja, Markus und Gianna sind noch nicht ganz draußen, da stürmen bereits Stefanie und Thomas aus Wien in die Löwenhöhle. Beide haben ein Herz für Tiere. Vor allem Hunde haben es dem Ehepaar angetan. Mit ihren "Oscar & Trudie"-Menüs wollen die beiden den Hundefuttermarkt revolutionieren. Frei von Chemie, ohne Zusatzstoffe und natürlich unter dem Bio-Banner sollen die Sorten "Blondvieh", "Waldlamm" und "Wildhendl" für ein langes Hundeleben sorgen. Die Dackeldame von Stefanies Omi wurde beispielsweise stolze 19 Jahre alt. Und viele große Haufen habe der vierbeinige Familienstolz zu Lebzeiten auch nicht hinterlassen, so die beiden sympathischen Hundefreunde. Die "Geschäfte" werden nämlich mit zunehmender "Oscar & Trudie"-Verabreichung immer kleiner. Mini-Würste sind aber noch lange keine Deal-Garantie. "Zu regional" und "zu nischig" lautet das Urteil der Investoren.
Auch die vier Mimik-Akrobaten Marik, Max, Sven und Tobias gehen mit leeren Händen nach Hause. Allerdings setzen sie in dieser Woche mit die größten Produkt-Ausrufezeichen. Schon die Firmenbewertung sorgt bei den Löwen für hochgezogene Augenbrauen. 1,5 Millionen Euro fordern die Erfinder der Parkhaus-App "Evopark". Dafür wollen sie aber nur 15 Prozent ihrer Firmenanteile abgeben. Die innovative Präsentation hat aber was. Carsten Maschmeyer und Frank Thelen zeigen Interesse. Allerdings wollen die beiden Investoren 25,1 Prozent der Firmenanteile an sich reißen. Das ist den Jungs aber zu viel. Sie lehnen dankend ab. Somit ist der bis dato größte Deal der Löwen-Geschichte geplatzt.
Nach der knallharten Verhandlungsrunde um Prozente und Millionen kommt ein familiäres Rettungspaket zum Finale gerade recht. Mit Rolf, Maritta, Anja, Sabine und Richard präsentieren sich zum Abschluss fünf herzzerreißende Persönlichkeiten, die nur eins wollen: Leben retten. Und das mit ihrem liebevoll zusammengebastelten "Pannenfächer". So richtig überzeugt sind die Löwen aber nicht. Erst als bekannt wird, dass Richards Schwester Sabine bereits ihre komplette Altersvorsorge in die Entwicklung des aus Kunststoff gefertigten "Pannen-Engels" gesteckt hat, drückt Ralf Dümmel beide Augen zu und steigt mit 75.000 Euro mit ein. Ende gut, alles gut. Wieder einmal wird aus dem fauchenden Löwen Ralf Dümmel ein schmusendes Kätzchen mit dem Herz am richtigen Fleck. Miau.
Quelle: ntv.de