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Ein "großer Bewunderer" Emmanuel Macron verteidigt Gérard Depardieu

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Pocht auf die Unschuldsvermutung für Gérard Depardieu: Emmanuel Macron.

Pocht auf die Unschuldsvermutung für Gérard Depardieu: Emmanuel Macron.

(Foto: picture alliance/dpa/MAXPPP)

Mittlerweile häufen sich die Vorwürfe sexueller Vergehen gegen Frankreichs Schauspielstar Gérard Depardieu. Der 74-Jährige bestreitet jedoch alle Anschuldigungen - und erhält nun prominente Unterstützung. Kein Geringerer als Frankreichs Präsident Emmanuel Macron nimmt ihn in Schutz.

Mehrere Frauen werfen Gérard Depardieu vor, sie vergewaltigt und missbraucht zu haben. Zudem steht der Schauspieler wegen sexistischer und obszöner Bemerkungen in der Kritik. Ihm soll deshalb nun unter anderem sein Ehrenlegion-Titel entzogen werden, auch das Pariser Wachsfigurenkabinett entfernte seine Figur.

Nun erhält Depardieu jedoch öffentlichen Beistand von keinem Geringeren als Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron. In einem Interview mit dem französischen Fernsehsender France 5 sprach Macron von einer "Menschenjagd" auf Depardieu und erklärte: "Ich verabscheue das."

Er sei ein "großer Bewunderer" von Depardieu, der ein "großartiger" Schauspieler sei, sagte Macron weiter. "Er hat Frankreich bekannt gemacht, unsere großen Schriftsteller, unsere großen Persönlichkeiten." Der Schauspieler mache Frankreich "stolz", so der französische Präsident. Es gebe "vielleicht Opfer, aber es gibt auch die Unschuldsvermutung", ergänzte er. Frankreich dürfe nicht in ein "Zeitalter der Verdächtigung" abrutschen.

"Schande für Frankreich"

Die französische Kulturministerin Rima Abdul Malak hatte Depardieus Verhalten gegenüber Frauen zuvor als "Schande für Frankreich" bezeichnet und seinen Ausschluss aus der "Légiòn d'Honneur" eingeleitet. Auslöser war ein Dokumentarfilm, in dem zu sehen ist, wie Depardieu auf einer Drehreise in Nordkorea zahlreiche vulgäre und sexistische Kommentare von sich gibt.

Macron sieht dies offenbar anders: Die Ehrenlegion "Légiòn d'Honneur" sei ein Orden, "der nicht dazu da ist, Menschen zu moralisieren", erklärte er. "Der Ehrenlegion-Titel wird also nicht auf der Grundlage eines Dokumentarfilms gestrichen."

Allerdings gibt es zahlreiche Anschuldigungen gegen Depardieu. Bereits seit Ende 2020 läuft in Frankreich ein Ermittlungsverfahren wegen Vergewaltigungsvorwürfen gegen den inzwischen 74-Jährigen. Anfang Dezember 2023 zeigte die Schauspielerin Hélène Darras ihn wegen sexueller Übergriffe bei Dreharbeiten im Jahr 2007 an. Eine weitere Anzeige erstattete eine spanische Journalistin, an der sich der Schauspieler vor 30 Jahren vergangen haben soll. Depardieu weist sämtliche Vorwürfe zurück.

Quelle: ntv.de, vpr/spot

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